Entlaufener Pfau beschäftigt Linzer Tierrettung schon seit drei Wochen

LINZ. Über einen ganz besonderen Anblick durfte sich der ein oder andere Spaziergänger zuletzt im Linzer Stadtteil Urfahr freuen: Ein entlaufener Pfau zieht hier schon seit drei Wochen seine Runden und beschäftigt die Tierrettung ICARA. Von wo der "Paradiesvogel" ausgerissen ist oder wem er gehört, ist der Tierrettung bisher ein Rätsel.

Immer wieder wird der Pfau von Passanten gesichtet. Den Vogel einzufangen, gestaltet sich aber als äußerst schwierig. "Er ist einfach extrem scheu", sagt Lukas Riedl von der Tierrettung ICARA auf OÖN-Anfrage. Der Pfau ist so scheu, dass sich ihm die Tierretter bisher auf nicht mehr als vier bis fünf Meter nähern konnten. Einen Hoffnungsschimmer hat das Team aber: "Vielleicht können wir ihn einmal in einer Garage einkesseln", sagt Riedl. Dies wäre wohl die beste Chance, um das Tier einzufangen. Nicht gelöst wäre dann freilich die Frage, woher der tierische Ausreißer kommt und wem er gehört. Diese Frage gibt den Tierrettern nach wie vor ein Rätsel auf.

Entlaufene Tiere beschäftigen die Tierrettung immer wieder. Etwa jeden zweiten Tag klingelt im ICARA-Büro das Telefon, wenn Passanten ein entlaufenes Tier finden. Meist handelt es sich dabei um weniger exotische "Haustiere" wie den Pfau. Häufig sind es Kaninchen, die sich von ihrem Zuhause davongestohlen haben und dann von Fußgängern im Stadtgebiet gefunden werden.

Übrigens: Die Fangversuche bei Kaninchen sind in der Regel von ähnlich geringem Erfolg gekrönt wie bei jenem Pfau, der sich gerade in Urfahr herumtreibt. Die Tiere sind nicht nur flink, sondern noch dazu lernfähig: Bereits nach dem ersten gescheiterten Fangversuch erkennen die Kaninchen das Fangnetz der Tierretter schon von weitem und flüchten davor, weiß Kommandant Riedl.

Nicht der erste "Exote"

Es ist nicht das erste Mal, dass ein ungewöhnlicher tierischer Zeitgenosse einen Ausflug in die Landeshauptstadt macht: Im Mai des Vorjahres wurde das Vietnamesische Hängebauchschwein "Guinness" an einem Radweg im Linzer Süden entdeckt und eingefangen.