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Linzer Schuldenberg ist auch ohne Corona gewachsen

27. November 2020, 00:04 Uhr

LINZ.Stadt Linz verfügt über ein Vermögen von drei Milliarden Euro.

Gestern wurde sie präsentiert: die erste Eröffnungsbilanz der Stadt Linz. Ein Akt, der seit einem Landtagsbeschluss und der Umstellung des Buchhaltungssystems in den Gemeinden und Städten gesetzlich vorgeschrieben ist.

In dieser Bilanz ist nun zu lesen, dass die Stadt Linz über drei Milliarden Euro an Vermögen verfügt. Ebenso wie über einen Berg an Verbindlichkeiten, sprich Schulden und Rückstellungen. Die schlagen mit 886 Millionen Euro zu Buche – die coronabedingten Einnahmenverluste der Stadt bzw. Neuverschuldungen für Hilfspakete sind darin aber noch nicht enthalten. Denn als Stichtag für die Eröffnungsbilanz gilt der 1. Jänner 2020.

"Im laufenden Geschäftsjahr haben wir natürlich eine Schieflage", sagt der Linzer Finanzdirektor Christian Schmid. Das ändere aber nichts daran, dass die Stadt über eine starke und anlagenintensive Basis verfüge.

Doch wie äußert sich das nun in der Bilanz? Einerseits mit den drei besagten Milliarden Euro an Vermögen. Darunter fallen neben Grundstücken und Gebäuden auch Infrastruktur wie Straßen und Brücken ebenso wie Beteiligungen an Unternehmen. Die Sachanlagen werden mit 1,9 Milliarden Euro beziffert, die Beteiligungen (z.B. an der Linz AG) mit rund einer Milliarde.

Andererseits stehen dem genannte 886 Millionen an Verbindlichkeiten gegenüber. Den größten Posten machen dabei 742 Millionen Euro an offenen Zahlungen gegenüber Banken und Versicherungen aus. Zudem sind auch Rückstellungen im Ausmaß von 188 Millionen Euro zu finden. 100 Millionen Euro davon sind für allfällige Kosten im BAWAG-Verfahren rund um die Swap-Affäre reserviert, wie Bürgermeister Klaus Luger (SP) bei der gestrigen Präsentation erklärte.

Keine politische Einigkeit

Für Luger zeigt die Bilanz und eine Eigenkapitalquote von mehr als 63 Prozent ein positives Bild, wie er sagt. Ganz anders sieht das Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP), der zwar an der Eigenkapitalquote nichts auszusetzen hat, wohl aber an den Verbindlichkeiten. Diese würden nicht nur schwer wiegen, sondern seien in der Zwischenzeit sogar noch gewachsen, so Baier, der mehr Transparenz in den Stadtfinanzen fordert. (jp)

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2  Kommentare
2  Kommentare
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thukydides (1.213 Kommentare)
am 27.11.2020 09:22

Baier ist die verkörperte Unfähigkeit. Weiß eh jeder.

Und hier wird die spießbürgerliche Angst vor "Schulden" wieder mal schön geschürt.

Jeder Unternehmer weiß, dass man für eine funktionierende Wirtschaft investieren MUSS. Jeder Unternehmer, der nicht investiert beschädigt die Wirtschaft, und somit sich und andere.

Und für Investitionen benötigt es ökonomische Schulden, also eine Finanzierung. (das ist eben keine moralische Schuld, wie der Spießbürger oft vermutet.)

Und die Eigenkapitalquote in dieser Höhe ist extreeeeeem gut. Weiß auch jeder.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.072 Kommentare)
am 28.11.2020 10:21

Manchen ist auch der Unterschied zwischen Betriebs- und Volkswirtschaft nicht klar und legt dann betriebswirtschaftlichen Maßstab an.

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