Neues Entwicklungskonzept für das Linz Univiertel
LINZ. Das Universitätsviertel wird nicht zuletzt durch die Ansiedlung der Digital-Uni weiter wachsen. Ein neues örtliches Entwicklungskonzept (ÖEK) soll den Rahmen dafür festlegen.
Der Architekturwettbewerb läuft seit Ende Juni, im dritten Quartal 2025 soll es losgehen: Für das neue Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) stehen 54.000 Quadratmeter östlich der JKU, angrenzend an den Science Park, zur Verfügung. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat dafür das Baurecht erworben. Bis 2036/37 sollen dort rund 6.000 Studierende Platz finden. Angedacht ist eine fünf- bis sechsgeschossige Bebauung, zu den Kleingärten hin wird die Geschoßzahl auf drei bis vier abgesenkt.
Keine scheibchenweisen Umwidmungen
Platz wird auch die JKU weiter brauchen - aktuell werden die "House of Schools" und im Westen ein Parkhaus errichtet. Außerdem suchen Unternehmen die Anbindung zu diesen Bildungsinstitutionen und wollen sich im Umfeld niederlassen. Weil Bauland rar ist müssten dafür landwirtschaftlich genutzte Flächen östlich der Universität erst aus dem überregionalen Grüngürtel gelöst und dann umgewidmet werden. Um eine scheibchenweise Umwidmung bei Anlassfällen zu vermeiden, soll das örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) überarbeitet werden. "Wir spielen mit offenen Karten, auch gegenüber der Bevölkerung, es muss einen Kompromiss zwischen der Wohnbevölkerung und übergeordneten Interessen geben", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SP).
Konkrete Planungsvorgaben
"In Abstimmung mit dem Land erarbeiten wir die konkreten Planungsvorgaben, auch unter Berücksichtigung anderer Vorhaben wie der Stadtbahntrasse, des Autobahnhalbanschlusses, forsttechnischer Pläne, etc.", sagt Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SP). Diese Herausforderungen gelte es, alle abzuwägen und in Einklang zu bringen. Das zu untersuchende Gebiet beinhaltet das gesamte JKU-Gelände und reicht im Osten bis zum Katzbach. Betreffende Flächen werden anhand städtebaulicher, ökologischer, ökonomischer und sozialer Kriterien bewertet.
Transparenter Prozess
Dabei sollen alle Stakeholder, auch Anrainer, einbezogen werden. Luger verspricht einen transparenten Prozess. "Da wird es auch zu Güterabwägung kommen, es wird nicht alles versiegelt werden", sagt Luger. Das Entwicklungskonzept soll dann die Grundlage für etwaige Änderungen des Bebauungs- und Flächenwidmungsplanes sein. Der Planungshorizont ist ein langfristiger. "Das ÖEK ist auf 15 Jahre angelegt", sagt der für Raumordnung zuständige Landesrat Markus Achleitner (VP). Man wolle aber noch über diesen Zeitraum hinaus denken.
Grüne: Betriebe nur auf bestehendem Bauland
Kritik an möglichen Betriebsansiedlungen kommt von den Grünen. "Es kann nicht sein, dass die Digital-Universität zum Anlass genommen wird, hier im großen Stil Verbauungen zuzulassen", sagt Klimastadträtin Eva Schobesberger. Die „Weiterentwicklung“ des Univiertels und ganz besonders Betriebsansiedelungen müsse auf bereits bestehendem Bauland gedacht werden. Der Grüngürtel um die JKU sorge für Kühlung und Durchlüftung weiter Teile der Stadt. Diese auch nur in Ansätzen zu gefährden, wäre ein Fehler unter denen Generationen zu leiden hätten.
Das zugrunde liegende Kartenmaterial ist aber sehr veraltet, weder Welcome Building, Bibliotheksausbau noch die neuen Wohnbauten an der Mengerstraße oder das Levels sind eingezeichnet.
Das Neuplanungsgebiet ist noch viel umfassender, als zu befürchten war.
In Zeiten des Klimawandels derart massiv in den Grüngürtel einzugreifen, finde ich verantwortungslos gegenüber Kindern, Jugendlichen und künftigen Generationen.
Immer wieder interessant, wenn Grüne auf ihr eigenes Wählerklientel losgehen.
In einer Stadt auf der Höhe der Zeit hätte man die Uni frühzeitig an ein effektives Öffi-Netz angeschlossen, dann bräuchte man in diesen Zeiten keine hirnlosen Garagen und Autobahnanschlüsse....
Autobahnanschluss, Kreisverkehr und Stadtbahn inmitten in der Erweiterung (?) der Uni - da bleibt vom Grüngürtel nichts mehr übrig. ich vermute eine unheilige Allianz von Kirche und Giebelkreuz.
Kirche? Wo?
Barmh. Schwesternheim und die Wiese bis zum Katzbach (Schwimmbad,...), der parkähnliche Garten
Die Betonierer sind wieder unterwegs... und sie tun dabei so, als ob sie eh alles naturverträglich machen würden. Es muss mal Schluss sein mit ewig Agrar Flächen in Bauland umwidmen, es gibt am Gelände der JKU noch genügend Parkplatzflächen, die man überbauen könnte.
Und auch die Pistcity am Bahnhof wäre ein guter Platz für eine Digitaluni...
Jaja, je weiter von der JKU weg, desto besser für das neue Institut ....
Die IDSA hat ja nix mit der JKU zu tun...
Die Digital-Uni soll eine eigenständige Uni werden, kein zusätzliches Institut. Somit wäre es auch für die Identität positiv, wenn sie nicht im bestehenden Komplex integriert (verschluckt) werden.
Außerdem müssen jetzt Studenten zwischen Salzburg und Linz pendeln, wenn sie Lehramt studieren - da wird es doch anderen zumutbar sein, innerhalb von Linz zwischen zwei durch eine Straßenbahn verbundene Orte zu wechseln, sollten Synergien genutzt werden.