Poly sperrt zu: Am Konzept für Neustart wird schon gearbeitet

ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Wenn heute Vormittag die Schülerinnen und Schüler der Polytechnischen Schule in St. Georgen an der Gusen mit den Abschlusszeugnissen in der Hand die Schule verlassen, geht damit ein Kapitel Schulgeschichte zu Ende. Mangels ausreichender Anmeldezahlen kann nämlich im Herbst an der örtlichen Mittelschule kein Poly-Betrieb mehr durchgeführt werden. Wer eine Polytechnische Schule absolvieren möchte, muss auf andere Standorte ausweichen. Damit wird es in weiterer Folge für regionale Betriebe nicht eben einfacher, Lehrlinge zu finden.

Weichen für Neustart stellen

So ganz zufriedengeben wollen sich die Verantwortlichen in St. Georgen mit dem Aus dieses Ausbildungszweiges aber nicht. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Konzept für den Neustart", sagt Bürgermeister Andreas Derntl (VP) zu den OÖN. Schulleitung und Marktgemeinde wollen so rasch wie möglich die Weichen für einen Neustart des Poly stellen. "Es geht darum, Alleinstellungsmerkmale zu definieren, die die Schule für Jugendliche und ihre Familien so attraktiv machen, dass wir wieder eine ausreichende Schülerzahl für einen Betrieb erreichen", sagt Derntl.

Dafür wurden Gespräche mit Unternehmen in der Region ebenso geführt wie mit der Bildungsdirektion. Klar ist: Die Zeit drängt. Das weiß auch der Bürgermeister: "Ein Jahr Auszeit können wir uns vielleicht leisten. Wenn es uns aber nicht gelingt, dass die Schule nach zwei Jahren wieder auf die Beine kommt, ist der Zug wahrscheinlich endgültig abgefahren."

Mehrere Ideen seien in den vergangenen Wochen bereits gesammelt worden, sagt Schulleiter Wolfgang Zeiml. Diese reichen von Schwerpunkten für Bauhandwerk und Elektrotechnik bis zur Einführung einer integrierten Ganztagsbetreuung. Zeiml: "Ich werde den Sommer dafür verwenden, diese Ideen zu konkretisieren, und im Herbst ein Konzept für einen Relaunch erstellen."