40 Gallneukirchner bei Guss neuer Glocke vor Ort
GALLNEUKIRCHEN. Erstmals seit 70 Jahren erhält Gallneukirchen eine neue Glocke – am Freitag wurde sie gegossen
1150 Grad heiß war die flüssige Bronze, mit der am vergangenen Freitag die neue Glocke für den Gallneukirchner Friedhof gegossen wurde. 40 Gallneukirchner waren dabei, als in der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr die neue Glocke entstand.
Zum ersten Mal seit 70 Jahren wurde nun für Gallneukirchen eine neue Glocke gegossen. Keiner, der dabei war, wird dieses Ereignis schnell vergessen. Der Seniorchef der Glockengießerei Grassmayr persönlich erklärte den Zuschauern aus Gallneukirchen, wie der Bau der Glockenform und der Guss vor sich gehen.
Am Verfahren hat sich seit Jahrhunderten wenig geändert: Neben Ziegel und Lehm werden auch heute noch Pferdemist und Kälberhaare zum Bau der Form verwendet. Direkt vor dem Glockenguss war die Anspannung besonders spürbar, sowohl unter den Besuchern als auch unter den Gießern selbst.
Der Seniorchef gab noch einige kurze Erläuterungen, dann war es mucksmäuschenstill. Pater Bernhard Röck (Maria Plain) und Pastoralassistent Benjamin Hainbuchner (Gallneukirchen) segneten die heiße Gussmasse. Eine letzte Portion Zink wurde beigefügt, dann plätscherte deutlich hörbar die 1150 Grad heiße Bronze, insgesamt fünf Tonnen, vom Schmelzofen in den Gusskessel. Damit wurden dann sechs Glocken gegossen: nicht nur für Gallneukirchen, sondern auch für Singapur, Rumänien und Maria Plain in Salzburg.
Am Ende stimmten die Zuschauer gemeinsam mit den Gießern "Großer Gott, wir loben dich" an, bevor mit dem traditionellen "Gussschnapserl" auf das gelungene Werk angestoßen wurde.