Unternehmerin des Jahres: Christine Niedersüß exportiert Sättel in die Welt
ROHRBACH-BERG. 18 Mitarbeiter beschäftigt die Rohrbacherin im Traditionsunternehmen.
Christine Niedersüß hat 2011 den elterlichen Betrieb übernommen und führt die Sattlerei mitten in der Rohrbacher Innenstadt schon in achter Generation. Seit mehr als 300 Jahren gibt es hier einen Handwerksbetrieb. Damals ließen die Bauern noch während des Kirchganges oder Marktes ihr Kutschen-Zeug beim Niedersüß herrichten. Heute ist das Traditionsunternehmen vor allem für die hochwertigen Sättel bekannt, die in alle Welt exportiert werden. Bis nach Australien, Japan und in die USA.
Vor 50 Jahren war es Christines Vater Karl Niedersüß, der sich auf die Sattlerei im eigentlichen Sinne konzentriert hat. Bis dahin gehörten auch ein Wirtshaus, eine Tapeziererei und ein Bauernhof zum Geschäft. Die Sattlerei zeichnet sich dadurch aus, dass das alte Handwerk nie verloren ging: "Wir produzieren moderne Produkte mit altem Handwerk", erklärt die frischgebackene Unternehmerin des Jahres. Ein Stahlkern in den Sätteln beispielsweise wurde von Kohlefaser abgelöst. Ihre Sattlerlehre legte Niedersüß erst nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften gemeinsam mit Bruder Markus ab. Den elterlichen Betrieb übernahm sie vier Jahre vorher 2011.
Freude über Auszeichnung
Dass sie von "Frau in der Wirtschaft" zur Unternehmerin des Jahres gekürt wurde, freut sie nicht so sehr der Auszeichnung wegen, sondern vielmehr wegen der Begründung der Jury: "Ausschlaggebend war, dass wir Lehrlinge ausbilden und dass wir regional verankert sind", sagt sie. Lehrlinge will sie auch weiter ausbilden, nur sei es nicht leicht, welche zu finden. Denn handwerkliches Geschick, Genauigkeit und ein gewisser Hausverstand gehören schon dazu, um wertvolle Sättel zu produzieren. Als Unternehmerin will sie den Familienbetrieb in Schuss halten.
Wachstum zu erzwingen, gehe ohnehin nicht: "Du musst immer dein Bestes geben und auf dem Stand der Technik bleiben, dann kommt auch das Wachstum", sagt sie voller Gelassenheit. Diese findet sie übrigens im örtlichen Musikverein. Dort ist sie – so wie auch auf Bezirksebene – für die Nachwuchsarbeit zuständig.
Kuamat könnens nicht mehr machen, ohne Stroh aus dem Bauernhof
Tja. Die Eltern haben den Grundstein gelegt.
Interessant wäre ob es Gasthaus und die anderen Immobilien noch gibt.
Eine Traditionelle Geschichte - Familie - Studium - Musikverein.
Warum haut jedes Unternehmen auf den Arbeitsmarkt hin?
Erfolgreiche "Old Economy", es muss nicht immer IT bzw. eine neue APP sein.
Reale Produkte muss ja letztlich auch wer produzieren.