Lehar auf der Aiserbühne: Da passte vieles zusammen
SCHWERTBERG. Das stete Bemühen, die Freilichtbühne Aiser in Schwertberg als sommerlichen Schauplatz von klassischer Unterhaltung zu etablieren, erlebte am verlängerten Feiertags-Wochenende einen gut gesetzten Schritt nach vorne. In Kooperation mit den Operettenfestspielen Bad Hall brachte das Team von "Classic Pure" Franz Lehars Operette "Das Land des Lächelns" auf die Bühne im aufgelassenen Steinbruch.
Das bestens eingespielte Ensemble – zuvorderst die Hauptdarsteller Angelika Brandner als junge Gräfin Lisa Lichtenfels und Yichi Xu als chinesischer Prinz Sou Chong – entführte das Schwertberger Publikum ins Wien der ausklingenden Donaumonarchie. Hier entflammt die Liebe der beiden Protagonisten in der Hoffnung, diese möge alle kulturellen Gegensätze überwinden. Ein Vorsatz, der letzten Endes zwar scheitert, aber immerhin gehen die Liebenden im Guten auseinander. Die Leistung der Schauspieler und Musiker wurde am Ende der gut zweistündigen Aufführung mit Standing Ovations – unter anderem von Vizekanzler außer Dienst Michael Spindelegger – belohnt.
Auf der Aiserbühne tauchten die Besucher nicht nur auf der geschickt dekorierten Bühne in fremde Welten ein. Schon beim Eingang führte fernöstliche Akrobatik in das Leitthema des Abends ein. Auch die Umbauphase auf der Bühne wurde mit Jonglage-Kunst geschickt überbrückt.
Ein Aha-Erlebnis gab es für viele Operettenbesucher aus Schwertberg bereits beim Erklingen der ersten Töne des Abends: Mit Johanna Wall agierte eine Schwertbergerin als erste Geigerin in einer Schlüsselposition des von Regisseur Thomas Kerbl geleiteten Orchesters. (lebe)