Spitäler-Chef nährt Hoffnung auf MRT-Gerät in Freistadt
MÜHLVIERTEL. "Zusammenführung der Gesundheitsagenden macht vieles möglich".
Seit Anfang Juni ist Franz Harnoncourt Vorstandsvorsitzender der Oberösterreichischen Gesundheitsholding und damit verantwortlich für alle Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen des Landes. Vorgestern begrüßte er in Begleitung von LH-Stv. und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander die Mitarbeiter der beiden Mühlviertler Spitäler Freistadt und Rohrbach.
Im Gespräch mit den Mitarbeitern hielt Harnoncourt fest, dass an den beiden Spitalsstandorten sicher nicht gerüttelt werde. Ganz im Gegenteil sei ihm der Fokus auf die regionale Gesundheitsversorgung im Mühlviertel ein großes Anliegen. Der Zusammenschluss aller oberösterreichischen Krankenhäuser sowie in Kürze der Linzer Universitätsklinik würde zahlreiche Synergien hervorbringen, von denen die Patienten profitieren sollten. Demografische Entwicklungen – die Bevölkerung wird immer älter – sieht Harnoncourt als große Herausforderung für die Zukunft.
Aufhorchen ließ beim Besuch des neuen "Chefs" in Freistadt der ärztliche Leiter des Hauses, Primararzt Norbert Fritsch: Er nutzte den Besuch, um darauf hinzuweisen, dass das LKH Freistadt mit seinem Einzugsgebiet ebenso ein MR (Magnetresonanz-Gerät) benötigen würde wie das LKH in Rohrbach. Ein Anliegen, das Harnoncourt auf jeden Fall mit nach Linz nehmen wird.
Angesprochen auf die prekäre Lage der niedergelassenen Allgemeinmediziner im Mühlviertel, zeigt sich der neue Gesundheitschef des Landes offen: "Ich war zuletzt in Deutschland im Gesundheitswesen. Wir werden auch bei uns Lösungen finden müssen, um den Niedergang des Hausarztes vor allem in der ländlichen Region zu stoppen, oder noch besser umzukehren."
Harnoncourt, selbst langjährig tätiger Chirurg, versucht nun, mit den oberösterreichischen Krankenhäusern die Digitalisierung voranzutreiben. In Zukunft soll es möglich sein, dass ein Arzt eines Landeskrankenhauses via Internet-Kommunikation einen Experten aus einem anderen Spital zu Rate zieht. "Die Dermatologen in Kirchdorf beraten sich bereits via Telekonferenz mit Kollegen in aller Welt. Das muss Standard werden in allen unseren Einrichtungen." Die Digitalisierung zum Vorteil aller Mitarbeiter ist somit eine der Prioritäten Harnoncourts in seinem neuen Aufgabengebiet.