St. Georgen gibt Grünflächen wieder der Natur zurück
ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Öffentliche Flächen werden Rückzugsgebiet für Insekten und alte Obstbaumsorten.
Magerwiesen als Rückzugsorte für Grillen, Obstgärten mit roten und weißen Klaräpfeln, Blütensträucher, die Insekten über Monate hindurch Nahrung bieten und Böschungen, die nicht mehr regelmäßig geschlägelt, sondern nur noch zwei Mal jährlich gemäht werden. So sieht das Renaturierungskonzept aus, mit dem die Marktgemeinde St. Georgen ihre Grünflächen möglichst naturnah umbauen will.
Begleitet wird diese Initiative von dem Wilheringer Ökologen und Landschaftsplaner Harald Kutzenberger, der für das gesamte Gemeindegebiet einen Natur- und Strukturplan erstellt hat. "Was St. Georgen hier macht, ist in österreichweit Spitze. Das ist auf einem Niveau, wie ich es sonst nur von der Stadt Wien kenne", lobt der Experte die Entscheidungsträger in der Mühlviertler Marktgemeinde.
Vergangene Woche wurden Grünflächen vor der ehemaligen NS-Stollenanlage "Bergkristall", beim Friedhof, am Hochwasserschutz-Überlaufbecken sowie rund um das Biomasse-Heizwerk mit 900 Jungpflanzen versehen. Bauhofmitarbeiter, Poly-Schüler sowie Mitglieder des Ökologie-Arbeitskreises haben einen Tag lang gemäht, gegraben und gepflanzt. "Wir haben mehr als 30 Arten heimischer Wiesenblumen und 40 Gehölzarten an dafür geeigneten Stellen gepflanzt. Das soll ein nachhaltiger Impuls für die Rückkehr zu einer Landschaft sein, die früher ganz normal war, heute aber kaum noch vorzufinden ist", sagt Kutzenberger. Angekauft wurden die Pflanzen bei der Zwettler Baumschule Braunschmid. Damit sei sichergestellt, dass diese auch wirklich zum Mühlviertel passen.
Das Flächenprojekt sei aber nur ein Teil der St. Georgener Umweltinitiative. Nun gelte es, diese Flächen auch entsprechend zu bewirtschaften. Hier ist vor allem der Gemeinde-Bauhof gefordert. "Natürlich bedeutet die Betreuung der Flächen mehr Zeitaufwand. Aber wenn man es gut plant und organisiert, ist der Mehraufwand überschaubar", sagt St. Georgens Bürgermeister Erich Wahl. Erleichtert werde diese Planung durch das Fachwissen eines ausgebildeten Gärtners, den man kürzlich angestellt habe, sagt der Bürgermeister.
Um die öffentlichen Natur-Oasen der Gemeindebevölkerung näherzubringen, sollen regelmäßige Rundgänge angeboten werden. Die Schulen will man ebenfalls mit Aktionstagen – so wie das Poly beim Pflanz-Tag – mit ins Boot holen.
Der Herr Bürgermeister sonnt sich im Licht der Medien. Im Ortskern wird jeder Quadratmeter derart dicht verbaut, dass die Anrainer in ihrer Lebensqualität massiv beeinträchtigt werden. Und der beschlossene Bau eines Fernheizwerks mitten im Ort bestätigt wieder einmal, dass ihm die Bedenken der Bewohner völlig egal sind. Auch der ausgewählte Standort unmittelbar neben dem Friedhof passt irgendwie nicht wirklich in die ausgerufene Bewusstseinsregion rund um Mauthausen und St. Georgen. Ist in Wahrheit ziemlich pietätlos. Wasser predigen und Wein trinken, so läuft das.....