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Erika Messner aus Wels: Die gute Seele der Klimt-Villa

05. August 2014, 00:04 Uhr
Die gute Seele der Klimt-Villa Von Bernhard Barta
Stammgäste und Künstler schätzten Eri Messner. Bild: Klein

Sie ging "nach dort", schrieb Gustav Klimt, als sein Lebensmensch Emilie ihm voraus auf Sommerfrische gefahren war. Diesen Sommer ging nun Erika "Eri" Messner im Altern von 87 Jahren zum letzten Mal "nach dort".

Ihr besonderes Leben ist kürzlich in Seewalchen zu Ende gegangen. Eri bleibt allen im Herzen, die mit ihr in Berührung kamen. In der geliebten Villa am See.

Geboren in Kronstadt in Siebenbürgen (Rumänien), befindet sich Eri am Ende des Zweiten Weltkrieges 18-jährig von der UdSSR für ein Arbeitslager rekrutiert mit einem Mal in der Ukraine, in Donezk. Als sie endlich freikommt, wird sie nicht in ihrer Heimat, sondern in Ostdeutschland entlassen. Und das Schicksal führte sie nach Wels, und sie blieb den Rest ihres Lebens in Oberösterreich.

Manchmal erzählte die Siebenbürger Sächsin, wie schwer ihr der Neuanfang damals gefallen war. Sie erinnerte sich, dass es für einen Tag harter Arbeit zunächst nur einen Teller Kartoffeln gab. Wie ihr Mann Jakob gewöhnte sie sich an tatkräftiges Zupacken, und dies begleitete sie ein Leben lang. Als Mutter dreier Kinder in Thalheim bei Wels. Gern gesehen bei Welser Freunden und im Verein des Soroptimistinnen-Clubs. Eine Freundin der Familie vermachte ihr denn auch ihr Sommerhaus. Trude Flöge, Enkelin des k.u.k. Hoftischlermeisters Friedrich Paulick, ist sich gewiss am Totenbett: Jakob und Eri Messner werden die Villa Paulick erfolgreich weiterführen. Nach dem Tod ihres Mannes hatte sie der Villa einen ausgezeichneten Ruf verschafft: eine Pension für die Stammgäste und ein Anlaufpunkt für Künstler! Wohl ganz im Sinne von Gustav Klimt, der im Sommer 1900 zum ersten Mal an den Attersee kam.

Eri Messners Villa steht für türkisblaues Wasser. Für den Park mit uralten Bäumen. Für den Bootssteg, an dem Meister Klimt Fernrohr und Staffelei aufstellte. Vor allem aber stehen die Sommer am See für die herzliche Hausherrin. Für die prachtvollen Rosen, die sie Tag für Tag zur Freude ihrer Gäste liebevoll goss. Wer sie dabei beobachtete, wie sie in weitem Kleid zwischen den Blüten dahinschritt, wer sie darauf ansprach, der blieb gerne bei ihr auf der Terrasse. Für einen Abend voll Erinnerungen. Und nicht selten für eine ganze Flasche Wein. Das Begräbnis findet heute um 15 Uhr in Wels statt.

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