Franz Kirchgatterer: Bescheiden, sozial und bis zuletzt ein Optimist
Der Aufenthalt im Rampenlicht war nicht Franz Kirchgatterers Sache.
Der SPÖ-Nationalratsabgeordnete und pensionierte Trafikant aus Wels arbeitete von vielen unbemerkt im Hintergrund – und vor allem für sozial Benachteiligte.
Nun erlag der 64-Jährige, der von 2006 bis Herbst 2017 im Parlament saß, einem Krebsleiden. Seine Berufung, Menschen zu helfen, blieb er bis zuletzt treu. Selbst vom Krankenhaus aus habe er sich um Sozialfälle gekümmert, sagt sein Mitarbeiter Bernhard Stegh. Der Welser SPÖ-Vorsitzende Klaus Hoflehner nennt ihn "den bescheidensten und sozialsten Menschen, den ich bisher kennengelernt habe".
Politik bestimmte das Leben des Vaters von zwei Söhnen, der auf Enkel Maximilian besonders stolz war: 1987 wurde er Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Wels-Grieskirchen-Eferding, vier Jahre später kandidierte er für den Welser Gemeinderat und war dort bis zum Wechsel ins Parlament aktiv.
Im Hohen Haus machte sich der Welser als optimistischer Mensch mit ausgeprägtem Hang zu konsensualen Lösungen einen Namen. "Dafür war er über Parteigrenzen hinweg bekannt und geschätzt", sagt Jürgen Mikschik, sein parlamentarischer Mitarbeiter: "Selbst im größten Scherbenhaufen hat er versucht, Positives zu sehen."
Als klar war, dass der Bezirksparteichef von Wels-Land bei der Wahl 2017 nicht mehr antreten wird, engagierte er sich für seine Nachfolgerin: Bis zwei Wochen vor dem Urnengang am 15. Oktober hatte er die Kraft, sich Seite an Seite mit Petra Wimmer um Stimmen zu bemühen.
Bis zuletzt, sagen seine Wegbegleiter, antworte er auf die Frage nach seiner Gesundheit: "Mir geht es gut, die Ärzte sind zufrieden." Nun hat aber der Krebs gesiegt.
Kirchgatterer wird am Dienstag, 28. November, um 13.30 Uhr am Welser Friedhof verabschiedet.