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Riepl-Insolvenz: "Nach Schlaganfall ist alles wie ein Kartenhaus eingestürzt"

23. Jänner 2025, 14:24 Uhr
Den Kunden in Sarleinsbach fehlt die beliebte Fleischhauerei. (Fellhofer)

4,8 Millionen Euro Verbindlichkeiten, 17 Dienstnehmer sind betroffen

Nach dem OÖN-Bericht von Anfang der Woche über die Pleite des Traditionsbetriebes Riepl in Sarleinsbach ist nun auch offiziell die Insolvenz eröffnet. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der KSV1870 mitteilten, wurde per 23. Jänner über das Vermögen von Maximilian Riepl als Inhaber der Max Riepl e.U. beim Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

Traditions- und Familienbetrieb

Beim Unternehmen des Schuldners handelt es sich um einen seit Generationen bestehenden Traditionsbetrieb in Sarleinsbach. Betroffen sind sowohl die Fleischhauerei als auch der Viehhandel und die Gastronomie. 17 Dienstnehmer sind von der Pleite betroffen. Die Zahlungsunfähigkeit resultiert aus einem gesundheitlichen Schicksalsschlag des Inhabers Maximilian Riepl. Hinzu kommen wirtschaftliche Schwierigkeiten durch gestiegenen Personal- und Energiekosten sowie hohe Altverbindlichkeiten, die schlussendlich nicht mehr bedient werden konnten.

Fleischkonsum rückläufig

Die Konsumenten hätten zudem ihr Kaufverhalten umgestellt, die Nachfrage nach teureren Fleischprodukten sei generell rückläufig. Der Trend zu fleischlosen Lebensmitteln habe der Branche im Allgemeinen und Riepl im Speziellen naturgemäß geschadet. "Als Herr Riepl im Herbst 2024 dann auch noch einen Schlaganfall erlitt, ist der Betrieb wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen", heißt es seitens des AKV. Eine Fortführung des Betriebs ist für den Schuldner nicht möglich und auch nicht beabsichtigt. Alle Gewerbeberechtigungen wurden bereits zurückgelegt und das Unternehmen wurde am 17. Jänner geschlossen.

4,8 Millionen Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden im Eröffnungsantrag mit rund 4,8 Millionen Euro beziffert, wobei davon rund 2,08 Millionen unbesichert sind. Laut dem Eröffnungsantrag beigelegter Gläubigerliste sind 166 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Das vorhandene Vermögen des Unternehmens beläuft sich laut Eröffnungsantrag auf insgesamt rund 3,04 Millionen Euro. Riepl plant eine geordnete Liquidation der Vermögenswerte mit dem Ziel, durch einen Sanierungsplan eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren zu erfüllen. Das wesentliche Vermögen stellen die Liegenschaften dar, die jedoch überwiegend mit Pfandrechten der Hausbank sowie teilweise mit einem Belastungs- und Veräußerungsverbot belastet sind.

Landwirte verärgert

Zu den Gläubigern zählen auch Landwirte, von denen Riepl zuletzt Vieh abgeholt und verwertet, jedoch noch nicht bezahlt hat. Inwieweit die drohende Insolvenz bei der Abholung des Viehs schon bekannt war, ist in der Bauernschaft Gegenstand hitziger Diskussionen. Jene, die noch auf ihr Geld warten, fühlen sich hinters Licht geführt und machen ihrem Ärger Luft.

Auf der anderen Seite gibt es viel Zuspruch für Riepl und vor allem Genesungswünsche an den Firmenchef.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Poimo (1 Kommentare)
vor 16 Minuten

Lieber Max, meine Mutter hast du damals wegen einer Krebserkrankung den Dienstvertrag gekündigt .

Nun ja Gottes Mühlen mahlen langsam aber gerecht.

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Cybertrax (140 Kommentare)
vor einer Stunde

Sorry aber zusperren und liquidieren ist da doch die beste Möglichkeit…

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amha (13.338 Kommentare)
vor einer Stunde

166 Gläubiger! Da hat jemand seine Zahlungen gänzlich eingestellt und dennoch weitergewurschtelt bis der Ofen aus war. Vermute mal, die Kohle für die erste Teilzahlung zum Sanierungsplan wurde auf diese Art "erwirtschaftet".

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tius (156 Kommentare)
vor 3 Stunden

Wieder ein Traditionsbetrieb weniger

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teja (6.231 Kommentare)
vor 3 Stunden

War der Sohn unfähig?

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Aubergineur (636 Kommentare)
vor 3 Stunden

Nein, aber er hat ein anderes Ziel als das Lebenswerk seines Vaters zu retten.

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espresso.perdue (856 Kommentare)
vor einer Stunde

Naja. … Lebenswerk …. 4,8 Mio Schulden, Pfandrechte auf den Liegenschaften.
So einen Betrieb würde ich auch nicht übernehmen wollen. Das ist ohnehin eine lebende Leiche gewesen, der Schlaganfall nur der Windhauch der das Kartenhaus zum Einsturz brachte.

Wie auch immer: gute Genesung an Herrn Riepl!

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