Heinrich Graf von und zu Eltz: Die erloschene Seele von Schloss Tillysburg
Die Biografie des Heinrich von und zu Eltz taugt nicht für Märchengeschichten. Der Graf und frühere Besitzer von Tillysburg musste mit einer Unzahl an Schicksalsschlägen fertig werden.
Mit 14 verlor er seinen Vater durch ein Krebsleiden. Als 18-Jähriger wurde Heinrich Eltz im Krieg schlimm verwundet und führte ab diesem Zeitpunkt das Leben eines Schwerstversehrten. „Er hat aber niemals gejammert, sein tiefer Glaube war ihm eine große Stützte“, sagt Wahlneffe Georg Spiegelfeld. Schon zu Lebenszeiten trat der Schlüsslberger Schlossherr des Grafen Erbe an.
Heinrich Eltz entstammt einem alten deutschen Adelsgeschlecht. Die Burg Eltz an der Mosel ist bis heute der Stammsitz der Familie. Doch trotz seiner noblen Herkunft wurde dem gelernten Techniker nichts geschenkt. Die Erhaltung der Tillysburg und das Wohl der Familie rückte er in den Mittelpunkt seines bescheidenen Daseins. Verzicht und Pflichterfüllung waren seine prägenden Eigenschaften. „Onkel Haki hat sich nichts gegönnt. Alles, was er hatte, steckte er in die Schlosserhaltung“, sagt Spiegelfeld.
Als wäre sein Leben nicht schon schwer genug, musste Eltz mit fortgeschrittenem Alter den nächsten Rückschlag hinnehmen. Seine aus Holland stammende Ehefrau Martinje erkrankte früh an einem unheilbaren Leiden. Über zwei Jahrzehnte pflegte er sie mit einer geradezu selbstverständlichen Hingabe. Vor zwei Jahren musste er von seiner großen Liebe Abschied nehmen.
Der Lebensmittelpunkt des Grafen blieb bis zuletzt Schloss Tillysburg. „Er war nicht nur der Chef, sondern auch die Seele dieses Hauses“, würdigt ihn sein Erbe. Heinrich von und zu Eltz wird am Montag auf dem Friedhof von St. Florian beigesetzt.