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Pellets, Heizschwammerl, Stromaggregate und die Gas-Gefahr

Von Verena Gabriel, 08. November 2023, 12:42 Uhr
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Bei der Lagerung von Pellets kann Kohlenmonoxid entstehen. (Symbolbild) Bild: FF Steyregg

LINZ. Kohlenmonoxid-Vergiftungen: Pro Jahr kommt es in Österreich zu rund 200 Unfällen. Wodurch diese auftreten und wie Sie vorbeugen können.

Wenige Minuten, nachdem sie die Türe zum Pelletslager geöffnet hatten, sackten zwei Männer zusammen. Als sie gefunden wurden, war es bereits zu spät. Beide starben. Die Tragödie, die sich am Abend des 24. Februar in einem Hotel in Lech am Arlberg ereignet hatte, ist auf eine Gas-Vergiftung zurückzuführen. Bei der Lagerung bzw. beim Umschichten der Pellets dürfte sich Kohlenmonoxid gebildet haben. Das kann passieren, wenn das Heizlager nicht ausreichend belüftet wird.

"Der Lagerraum muss dauerhaft direkt ins Freie belüftet werden. Die Tür zu öffnen, reicht nicht aus und ist gefährlich, weil das Gas im Haus ausströmt", sagte Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Linz. Pellets würden fast zehn Prozent aller Heizsysteme in Österreich ausmachen, bei einem Großteil erfolge die Belüftung über den Befülldeckel. Ist dies nicht gegeben, könne man ohne großen Aufwand nachrüsten. 

CO strömt durch Wände

Kohlenmonoxid (CO) ist deshalb so heimtückisch, weil es sich unbemerkt rasch ausbreitet. Das tödliche Gas ist geruchlos, geschmacklos und unsichtbar. Noch dazu kann es selbst über kleine Risse in den Wänden oder unter Türen ausströmen. "In Wien gab es einen Todesfall, weil aus dem Bad in der Nachbarwohnung Kohlenmonoxid ausgetreten ist. Daneben lag das Schlafzimmer der Person, die daran verstorben ist", sagte Kaltenegger. Da sich die lebensbedrohliche Vergiftung mit keinen typischen Symptomen wie Husten oder Atemnot ankündigt, wird Kohlenmonoxid auch als "leiser Killer" bezeichnet.

Stromaggregate nur für draußen

Neben Pellets gelten auch Notstromaggregate als "Sonderfall". Die Nachfrage nach den autarken Stromerzeugern ist zuletzt stark gestiegen – Stichwort Blackout. Bei der Inbetriebnahme ist höchste Vorsicht geboten. Das zeigte der tragische Tod von zwei Buben im Juli 2021 in Lasberg. "Notstromaggregate sind nur für draußen geeignet", sagte Kaltenegger.

90 Prozent aller Brandtoten kommen durch Rauchgasvergiftungen ums Leben. Vor allem in der Heizsaison kommt es immer wieder zu Unfällen mit Kohlenmonoxid. Von den rund 200 Fällen, die das Kuratorium für Verkehrssicherheit pro Jahr in Österreich verzeichnet, ereignen sich 36 Prozent in den Wintermonaten Dezember, Jänner und Februar. In dieser Jahreszeit erfreuen sich auch sogenannte "Heizschwammerl" großer Beliebtheit. Auch bei ihnen gilt: niemals in geschlossenen Räumen, etwa bei Garagenpartys, aufstellen. 

Heizschwammerl
Heizstrahler sollten immer im Freien stehen – niemals in geschlossenen Räumen wie Garagen. Bild: EVA MANHART (APA)

Warnmelder als Lebensretter

Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt Günther Schwabegger von der Brandverhütungsstelle Oberösterreich einen CO-Warnmelder. "Er warnt rechtzeitig mit einem schrillen Alarmton vor austretendem Kohlenmonoxid und kostet zwischen 30 und 50 Euro", sagte er. Insbesondere in Häusern und Wohnungen, in denen Feuerungsanlagen, Heizungen und Geräte wie Durchlauferhitzer, Gasthermen und Gasherde in geschlossenen Räumen betrieben werden, seien die Warnmelder ratsam. 

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Um gewappnet zu sein, empfehlen Günther Schwabegger (l., Brandverhütungsstelle OÖ) und Armin Kaltenegger (Kuratorium für Verkehrssicherheit) CO-Warnmelder. Bild: vega
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Verena Gabriel
Verena Gabriel
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5  Kommentare
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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.588 Kommentare)
am 09.11.2023 16:31

Das Foto mit den (unökologischen) Heizstrahlern ist fehl am Platz.
Diese Elektrodinger werden schon seit Jahrzehnten in Badezimmern und über Wickeltischen eingesetzt.

Besser wäre es, ein Bild mit den eigentlich gemeinten Gasheizschwammerl zu verwenden.

Auch der Hinweis, nicht den Kohlegrill in Innenräumen und Garagen einzusetzen, fehlt.

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KlausBrandhuber (2.165 Kommentare)
am 09.11.2023 11:41

Vorerst: Wer ein Notstromaggregat in einem geschlossenen Raum aufstellt, ist - na sagen wir's versöhnlich - nicht zu retten.
Bei Pelletslager wär's so einfach: Die Verbrennungsluft aus dem Pelletslager anzusaugen (damit wird des entstehende CO verbrannt und natürlich ins Lager Frischluft (gekipptes Fenster o.Ä.) zuführen.
S'wär so einfach, aber wie sagt der Lateiner: Technica canem est (Technik is a Hund).

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sarkast (619 Kommentare)
am 08.11.2023 17:28

Bitte wer braucht Heizschwammerl? Kaufts euch a gscheids Gwand und a lange Unterhosen...

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( Kommentare)
am 09.11.2023 08:27

Mit dicken Fäustlingen kann man eben schlecht tschicken, bechern und dinieren.
Deshalb brauchen die Vollkasko-Konsumenten draußen ihre Glutfeuer.

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TheShedEnd (957 Kommentare)
am 08.11.2023 13:38

@OÖN:

In der Überschrift „Co strömt durch Wände“ sollte man „Co“ mit „CO“ ersetzen.
„Co“ ist Cobalt, CO ist Kohlenmonoxid.

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