Pöbeleien und Tritte am Urfahraner Markt - 3 Freunde (11) von Gruppe Jugendlicher bedrängt
LINZ. Die Oberösterreicher zieht es wieder zum traditionellen Frühjahrsmarkt auf das Jahrmarktgelände in Urfahr. Es gab am Eröffnungstag auch kleinere Zwischenfälle.
Bei traumhaftem Wetter wurde dieses Wochenende der traditionelle Urfahraner Markt eröffnet. Der gut besuchte Jahrmarkt ist zweimal im Jahr Treffpunkt vieler Linzer und Oberösterreicher. Die Schattenseiten des - Großteils friedlich verlaufenden - Marktes zeigen sich an zwei Beispielen vom Samstag.
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Eigentlich wollten drei Freunde, alle 11 Jahre alt, einen lustigen gemeinsamen Nachmittag verbringen, mit Fahrgeschäften fahren, Zuckerwatte essen. Laut Polizei wurden sie aber gegen 14 Uhr von einer Gruppe junger Burschen angepöbelt, die sie nicht in Ruhe lassen, später sogar tätlich angreifen sollte.
Die drei Freunde waren gerade dabei, Jetons für ein Fahrgeschäft zu kaufen. Als einem der 11-Jährigen eine Münze aus der Hand fiel, schnappte es sich ein Jugendlicher. Und gab es nicht zurück, trotz allem Bitten. Er war Teil einer siebenköpfigen Gruppe. Weil die Burschen den Kindern offensichtlich überlegen waren und zudem angsteinflößend, gingen die Jüngeren weiter. Doch die Gruppe folgte ihnen, pöbelte sie an, ärgerte sie. "Ein Jugendlicher trat einem der 11-Jährigen sogar von hinten gegen den Fuß. Er stürzte auf den Beton und verletzte sich am Knie", sagt Barbara Riedl von der Landespolizeidirektion den OÖN.
Die drei 11-Jährigen liefen davon, wurden aber noch immer nicht in Ruhe gelassen, von der Gruppe gefunden und bedrängt. Geld wurde gefordert. Erwachsene kamen den Kindern zu Hilfe und konnten die Jugendlichen laut Riedl "schlussendlich verjagen".
"Eltern erstatteten mit den Kindern Anzeige"
Die verschreckten Kinder riefen ihre Eltern an. "Die Eltern waren es auch, die später mit den Kindern gemeinsam Anzeige bei der Polizei erstatteten", hieß es seitens der Polizei. Zwei der aggressiven Jugendlichen konnten wenig später von Polizeibeamten ausfindig gemacht werden. Es handle sich um einen 13-jährigen ungarischen Staatsbürger aus Linz und einen 14-jährigen Österreicher.
Ein paar Stunden später erstatteten zwei Jugendliche Anzeige, ein 16-Jähriger und ein 15-Jähriger, beide aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung. Sie gaben an, von anderen Jugendlichen bedrängt worden zu sein. Es wurde ebenfalls Geld gefordert und mit Schlägen gedroht. Sie kamen mit einem Schrecken davon und konnten flüchten.
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Nach kurzer Fahndung, konnten die beiden gesuchten Jugendlichen beim Donauradweg, der am Gelände vorbeiführt, sowie am Jahrmarktgelände erwischt werden. Ein 17-jähriger Syrer aus Linz verweigerte die Aussage, ein 16-jähriger Staatenloser aus Linz beteuerte, nur dabei gewesen zu sein. Beide werden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
"Natürlich ist die Polizei, wie jedes Jahr, sehr gut aufgestellt - wir konnten also rasch handeln und die Übeltäter ausfindig machen", so Riedl.
Die Ermittlungen und Einvernahmen in beiden Fällen laufen.
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