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Bezirks-ÖVP verteidigt den Verkauf der ehemaligen Fachschule Weyregg

Von Edmund Brandner, 28. November 2023, 00:04 Uhr
Bezirks-ÖVP verteidigt den Verkauf der ehemaligen Fachschule Weyregg
Seit 2009 steht die ehemalige Landwirtschaftliche Fachschule Weyregg leer.

WEYREGG AM ATTERSEE. Der Verkauf der ehemaligen Landwirtschaftlichen Fachschule Weyregg durch die Landesimmobiliengesellschaft (LIG) an die Vorsorge Immobilienveranlagungs AG (VIVAG) löste eine heftige politische Debatte aus. Wie die OÖN berichteten, will die VIVAG eine Pflegeeinrichtung samt Ausbildungsstätte auf dem 15.000 Quadratmeter großen Areal errichten. Der Kaufpreis soll vorerst eine Million Euro betragen haben, 2,6 Millionen muss die VIVAG nachschieben, sobald es zur nötigen Umwidmung gekommen ist.

Auf Landesebene stimmten die Grünen und die SPÖ vergangene Woche gegen den Verkauf. Sie und auch die Neos vermissen Transparenz, weil die VIVAG noch keine Details zu ihrem Projekt bekannt gibt. "Dass in Oberösterreich nun private gewinnorientierte Immobilienstiftungen den gesellschaftlichen Auftrag der Pflege übernehmen sollen, stellt ein Novum dar", sagt Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). "Irritierend" sei für ihn auch, dass die Gemeinde Weyregg bei der Vorbereitung des Projekts und des Verkaufs nicht eingebunden war.

Auch der Kaufpreis rief Kritik hervor. 240 Euro pro Quadratmeter in dieser Lage seien "verdächtig" niedrig, sagt die Landtagsabgeordnete und SPÖ-Bezirksparteivorsitzende Doris Margreiter.

Jetzt hält ÖVP-Bezirksparteiobmann Christian Mader dagegen. "Der Kaufpreis ist gerechtfertigt und war der beste erzielbare Preis für diese Liegenschaft", sagt er. Das Grundstück sei einen halben Kilometer vom Seeufer entfernt. Zudem gebe es in Weyregg Baulandsicherungsverträge, bei denen ein Preisdeckel für vergleichbare Lagen auf diesem Preisniveau festgelegt wurde. "Jeder, der Interesse an der Liegenschaft gehabt hätte, hätte beim öffentlichen Bieterverfahren ein Angebot legen können", so Mader, der außerdem darauf hinweist, dass der Verkauf – im Gegensatz zu den Vorwürfen der Kritiker – transparent abgelaufen sei. Jeder hätte wissen können, dass sich nach der Ausschreibung vor einem Jahr vier Bieter gemeldet haben. Der Bestbieter sei zum Zug gekommen. Aufgrund der Widmung könnten weder ein Hotel noch Zweitwohnsitze entstehen.

Mader ruft die politischen Kräfte dazu auf, jetzt an einem Strang zu ziehen. "Jede Institution, die etwas im wichtigen und herausfordernden Bereich der Pflege investiert, ist zu begrüßen."

In Weyregg selbst sieht Bürgermeister Michael Stur (ÖVP) den Verkauf positiv. Eine Bildungseinrichtung für den Pflegebereich käme exakt zum richtigen Zeitpunkt, sagt er.

Kritische Stimmen in Weyregg

Die Liste für Weyregg (LFW) und die Grünen sind noch skeptisch. Die VIVAG wird ihr Projekt in den kommenden Wochen im Gemeindeamt präsentieren. "Bis dahin möchte ich es noch nicht beurteilen", sagt LFW-Fraktionsobmann Bernd Wechsler. "Aber auch wir finden, dass das Areal zu einem Schleuderpreis verkauft wurde. Die Entscheidung hat uns hier in Weyregg außerdem vor den Kopf gestoßen. Lange wurde uns ein touristisches Projekt versprochen. Über Nacht wurde plötzlich eine Pflegeeinrichtung daraus."

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner

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