Panik und Erschöpfung: Anfängerin aus Nordwand-Klettersteig gerettet
GOSAU/OBERTRAUN. Gleich zwei Mal mussten Helikopter am Samstag ausrücken, um Kletterer, die mit ihrer Tour überfordert waren, zu bergen. Am Krippenstein versuchte sich eine Anfängerin gar an einem Klettersteig mit der höchsten Schwierigkeitsstufe, am Donnerkogel konnte ein 41-Jähriger nicht mehr weiter.
Sehr steile und teilweise überhängende Wände, wenige Tritte und Griffe, durchgehend extreme Ausgesetztheit: Das sind die Merkmale eines Klettersteigs, der auf der Hüsler & Schall Klettersteig-Skala in der Kategorie "E – extrem schwierig" eingestuft wird. Nichtsdestotrotz versuchte sich eine 29-jährige Polin, die noch nie zuvor eine Klettersteig begangen hatte, gleich an einem Steig dieser Kategorie.
Die Frau war mit vier weiteren Freunden aus Polen am Samstag von der Bergstation der Krippenstein Seilbahn zum Einstieg der Klettersteige "Gams" und "Nordwand" gewandert. Dort trennte sich die Gruppe. Während zwei Alpinisten den einfacheren Klettersteig "Gams" (Kategorie C) wählten, versuchten sich die übrigen drei an der extrem schwierigen Tour. So auch die 29-Jährige, die mit den Anforderungen völlig überfordert war.
Mehrmals stürzte die Polin in ihre Klettersteigset und verletzte sich dabei an beiden Händen. Erst als sie völlig entkräftet eine Panikattacke bekam und an ein Weiterkommen nicht mehr zu denken war, setzten ihre Begleiter gegen 16:30 Uhr einen Notruf ab. Die Besatzung des Notarzthubschraubers "Christophorus 99" rettete die 29-Jährige mittels Taubergung aus dem Klettersteig und brachte sie zur Bergstation der Krippenstein Seilbahn.
Einsatz am Donnerkogel
Einen ähnlichen Einsatz absolvierte die Crew des Notarzthubschraubers Martin 1 am bekannten Intersport Klettersteig am Donnerkogel. Ein Salzburger war am Samstagvormittag kurz nach der ersten Schlüsselstelle einige Meter abgestürzt. Für ihn hätte es ein Traumtag bei bestem Wetter am Berg werden sollen. Doch die geplante Tour auf den Großen Donnerkogel (2054 Meter) an der Westseite des Dachsteins endete für den 41-jährigen Salzburger im Spital. Der Mann war gegen 9 Uhr in den Intersport-Klettersteig, der mit Schwierigkeitsgrad "C/D – schwierig" bewertet wird, eingestiegen. Die Klettersteig-Klassiker auf den Zweitausender erfreut sich nicht zuletzt wegen der markanten 40-Meter-Riesenleiter großer Beliebtheit.
Schon im unteren Abschnitt bekam der Alpinist Probleme. Über die erste mit C/D bewertete Schlüsselstelle, die sogenannte "Kaiserverschneidung", schaffte es der 41-Jährige noch. Dann verließen ihn die Kräfte und er stürzte einige Meter ab. Das Klettersteig-Set fing den Sturz ab. Mit Hilfe von weiteren Alpinisten stieg der Mann noch wenige Meter auf, wo er auf einem Grasband auf seine Bergung wartete. Er wurde durch die Besatzung des Notarzthubschraubers "Martin 1" mittels Tau gerettet und anschließend in das Klinikum Schwarzach gebracht.
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Wenn ich das Foto anschaue dann ist das kein Klettersteig sondern eine Trainingsleiter für Affen oder Selbstmörder!
Und sie sitzen Tag ein Tag aus auf der Couch? Sie haben keine Hobbys? Überall kann etwas passieren, auch beim spazieren gehen.
Für jeden mindestens 5000 Euro Strafe zusätzlich zu den Rettunkskosten.
Solange es nichts kostet ist es nichts wert.
Wie kommen alle Freiwilligen immer wieder für die Blödheit ihr Leben aufs Spiel zu setzen
Je weiter Leute von Bergen weg wohnen, desto weniger Respekt haben sie vor ihnen! Niemals würde ich mich auf solche Klettersteige wagen! Einerseits weil ich weiß, welche Könner es beim Bergsteigen gibt und andererseits, weil mir sehr wohl bewusst ist, dass neben einer Bombenkondition auch Schwindelfreiheit und andere Voraussetzungen gegeben sein müssen, um schwierige Bergtouren gefahrenfrei absolvieren zu können!
Klettersteige sollten den Könnern vorbehalten sein !
Für möchtegern Kraxlern und Machos sollten die Bergekosten aus eigener Tasche bezahlt werden - die Kosten für Hubschrauberbergung könnten zum Nachdenken anregen.
Ich gehe davon aus, dass bei beiden Vorfällen die Bergungskosten in Rechnung gestellt werden.
Die Retter brauchen die ersten Einstiegsmeter nur auf mind Schwierigkeit G erhöhen, dann müses nicht so oft ausrücken.
Am besten, man lässt die ersten 50 Meter das Stahlseil zum einhängen weg, dann sind die Hiasln schneller abtransportfähig. 😶
Was aber wohl der Gier der Äktschn-Industrie widerspricht.
Manch AV-Grössen sprechens ohnehin öffentlich aus: Die Alpen verkommen zu einem Sport-Stadion
Allerdings, genau deswegen sind ja viele 'Pseudo-Naturfreunde' bei den Bergvereinen dabei. Geld stinkt eben nicht.
Hab vor etlichen Jahren wieder mit dem KS aufgehört. Bei jeder Tour waren da die Überforderten anzutreffen. Echt grausam zum anschauen ...
Diese Action- und Sportindustrie hat die klassische Bergsteigerei entehrt! Heute reicht es, buntgekleidet und mit Markenausrüstung in die Berge zu ziehen. Tour, Route, Schwierigkeitsgrade, Wetter etc sind Nebensache, die Nummer der Bergrettung und Versicherungspolizze reichen. Und grüßen tut dich auch kaum mehr wer. Sagst du, dann schaun sie dich meist blöd an.
Beim Grüßen musst halt dobrý den oder dobry dzień sagen.
So sehe ich das auch, wurde z.B. bei der Südwand oder beim Pidinger Klettersteig so gemacht.
„noch nie zuvor einen Klettersteig begangen“ —-
Ich nehme an, sie war so überfordert, wie man es im Deutschen gar nicht ausdrücken kann.
Trotzdem will ich sagen, dass es viele erstklassige Bergsteiger gibt, die noch nie einen Klettersteig gingen.
Lustig wäre zu wissen, was wir jetzt aus diesen Unfällen lernen. (Wahrscheinlich lernt der Pilot am meisten, vielleicht ist er aber auch der Einzige)
Sie war nicht alleine, sondern im Kollektiv von Verantwortungslosigkeit, Geltungssucht und Dummheit.
Endlich wieder eine Heli Rettung für unsere „Devisenbringer“ aus dem Osten….😡😡👎👎
Hoffentlich sind sie auch ERSTATTUNGSFÄHIG sonst wäre es ein Verlust für Ö; in der Schweiz ist das nicht möglich!
Fallfehler in der Überschrift ... die OÖN werden wirklich immer schleißiger. Das fällt mir nämlich jetzt schon öfter auf. Richtig sollte es heißen: "Anfängerin aus schwierigem Klettersteig gerettet". Nur dass das mal gesagt ist ...
Das ist Standard, kommt zumeist von Zubringern. *Hinzu* kommt ein Überschriftengenerator, der in allen Medien gleich schlecht ist.
Ich weiß nicht was schlimmer ist. Eine Anfängerin die sich gleich am höchsten Schwierigkeitsgrad versucht oder zwei erfahrene Alpinisten die sie nicht daran hindern?!
Anfänger sind meist Mitläufer und verlassen sich auf die erfahrenen Begleiter. Ich denke viele Anfänger haben nicht mal eine Idee worauf sie sich einlassen.
Laut "Oberösterreich heute" haben sie die Begleiter überredet, auch bei dieser schwierigen Klettertour mitzumachen. Ich finde das unverantwortlich, aber natürlich hätte auch sie selbst abwägen müssen, ob sie es sich tatsächlich zutraut.
Ich gönne wirklich jedem, dass er wieder heil vom Berg runterkommt, auch wenn er oder sie sich durch eigenen Leichtsinn in diese missliche Lage gebracht hat. Aber in letzter Zeit fällt schon auf, dass es immer mehr solche Fälle gibt, wo es nur durch den Einsatz der Bergrettung zu einem glücklichen Ende kommt.
Blödheit gehört bestraft!
Und wieder 10tsd Euronen für die Bergrettung!