Gutes Schwammerljahr dank Hitze und Regen
LINZ. In Oberösterreichs Wäldern bewahrheitet sich derzeit das Sprichwort "wie die Schwammerl aus dem Boden schießen". Über zahlreiche Eierschwammerl, Steinpilze, Parasol und viele weitere Speisepilze freuen sich heimische Schwammerlsucher, Pilzexperten prognostizieren ein "gutes Schwammerljahr". "Die Vielfalt an Pilzen ist in diesem Jahr wieder sehr groß. Vor allem die Mischung aus feuchtem und warmem Wetter ist entscheidend", sagt Mykologe Otto Stoik vom Biologiezentrum Linz.
20 bis 25 Zentimeter reicht das Fadengeflecht der Pilze in den Boden, der daher auch ausreichend Feuchtigkeit aufweisen sollte, sagt der Pilz-Experte. "Hätten wir jetzt drei Tage lang Föhnwind, dann trocknete der Boden aus. Die Sporenbildung findet nicht statt, daher gibt es auch kein Pilzwachstum", sagt Stoik. Es brauche daher eine gute Mischung zwischen Feuchtigkeit und Wärme, damit sich der Fruchtkörper – der eigentliche Pilz, der letztendlich gesammelt wird – entwickeln kann.
Wichtige Funktion in der Natur
Bei mehr als 5000 Pilzarten mahnt der Experte vom Biologiezentrum auch erfahrene Schwammerlsucher zur Vorsicht. "Es gibt viele Pilze, die sich extrem ähnlich schauen. Wer sich nicht zu 100 Prozent sicher ist, dass es sich um ein ungiftiges Exemplar handelt, der soll lieber auf Nummer sicher gehen", sagt Stoik. Oft können Pilz-Apps, Fachbücher oder Pilzexperten die nötige Entwarnung bei den gesammelten Schwammerl geben.
Doch auch wenn es sich um giftige Pilze handelt: "Ob nun Fliegenpilz oder grüner Knollenblätterpilz: Bitte keinesfalls zertreten oder umwerfen, nur, weil sie giftig sind. Auch diese Pilze übernehmen wichtige Funktionen im Ökosystem Wald", sagt der Pilzexperte.
So gibt es sogenannte Mykorrhizapilze, die in einer Lebensgemeinschaft mit bestimmten Bäumen oder Sträuchern stehen. Die Pflanze gibt durch die Photosynthese Zucker an den Pilz ab, dieser wiederum versorgt die Pflanze mit Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor aus dem Boden. Auch vor giftigen Effekten von Schadstoffen kann der Baum durch die feinen Pilzfäden an den Wurzeln bewahrt werden.
Auch für das Zersetzen der Nadeln auf dem Waldboden sind Pilze verantwortlich. "Gäbe es diese nicht, dann würden 100.000 Millionen Fichten- und Tannennadeln auf dem Boden landen. Irgendwann wird dann der Waldboden so hoch, dass die Bäume gar kein Licht mehr bekommen", sagt Stoik.
Richtiges Sammeln und Lagern
Sind die gesammelten Pilze richtig bestimmt, ist das Lagern und Verarbeiten der Schwammerl entscheidend. Luftig lagern, lautet die Devise beim Schwammerltransport. "Zum Beispiel in einem Korb, wo genügend Luft hinkommt. Ansonsten vermodern die Pilze", sagt Stoik. Ohne Sauerstoff zersetzt sich das Pilzeiweiß und es kann zur Lebensmittelvergiftung kommen. Ein weiterer Hinweis vom Experten: "Die gesammelten Schwammerl gleich zu Hause im Kühlschrank lagern. Und beim Verarbeiten: Niemals roh, sondern immer erhitzt verspeisen."
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