HTL-Schüler helfen, die Erinnerung an KZ-Opfer im Bezirk zu bewahren
VöCKLABRUCK. In vier Orten im Bezirk Vöcklabruck wurden von den Nationalsozialisten Häftlinge aus Konzentrationslagern festgehalten und zur Sklavenarbeit gezwungen.
In Attnang-Puchheim mussten 150 KZ-Häftlinge aus dem Lager Ebensee nach dem Bombenangriff vom 21. April 1945 gefährliche Aufräumarbeiten (Entfernung von Blindgängern) leisten.
In Lenzing wurden 577 Frauen zur Zwangsarbeit in der Zellwollefabrik eingesetzt.
In Vöcklabruck mussten 297 Gefangene – die meisten von ihnen waren spanische Republikaner – unter anderem bei der Errichtung von Brücken (Vöckla, Ager, Tiefenweg) mitarbeiten.
In Zipf wurden KZ-Häftlinge nahe der Brauerei für die Erprobung von Raketentriebwerken für die "Wunderwaffe" V2 herangezogen. Der Höchststand betrug rund 1900 Gefangene. Mindestens 267 von ihnen verloren ihr Leben.
Dass die Gedenkstätten existieren, ist das Werk des Mauthausen Komitees Vöcklabruck. Der Verein, der sich vor knapp 40 Jahren gründete, errichtete die Denkmäler in Zusammenarbeit mit Gemeinden und anderen Vereinen. Das Mauthausen Komitee veranstaltet jedes Jahr KZ-Gedenkveranstaltungen bei den Mahnmälern, blickt aber nicht nur in die Vergangenheit. Der Verein setzt sich für die Wahrung der Menschenrechte ein und vergibt jährlich den Le-Caër-Preis an Menschen, die besondere Zivilcourage an den Tag legen.
Informative Materialsammlung
"Als die Gedenkstätten vor Jahrzehnten errichtet wurden, mussten zum Teil heftige Widerstände überwunden werden", sagt Obmann Frederik Schmidsberger. "Viele wollten nicht an die NS-Zeit erinnert werden. Heute ist die Situation deutlich besser. Unternehmen wie die ÖBB helfen uns auch sehr."
Unterstützt wurde das Mauthausen Komitee jetzt auch von zwei Schülern der HTL Vöcklabruck: Antonijo Konjic und Pero Vidakovic erstellten für den Verein als Maturaprojekt eine neue Homepage. Auf www.mkoe-voecklabruck.at finden sich viele profunde historische Informationen über die Außenlager und Gedenkstätten im Bezirk. Online können auch Bücher und Filme zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust im Bezirk Vöcklabruck ausgeborgt werden.
Die beiden jungen Männer hatten einen technischen Auftrag, setzten sich dabei aber auch mit Inhaltlichem auseinander. "Wir waren überrascht, wie viele Erinnerungspunkte es im Bezirk gibt", sagt Antonijo Konjic.
Komitee-Vorsitzender Frederik Schmidsberger, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Vöcklabruck, zeigt sich erfreut über die Kooperation mit den Schülern. "Wir sind mit dem Ergebnis der beiden sehr zufrieden", sagt er. "Die Zusammenarbeit mit jungen Menschen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit."
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