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"Maria Theresia" wird eine Ostdeutsche

Von Edmund Brandner, 10. Jänner 2019, 00:04 Uhr
"Maria Theresia" wird eine Ostdeutsche
Das 35-Tonnen-Schiff wurde in Ebensee aus dem Wasser gehoben und per Tieflader in den Norden geschickt. Bild: Hörmand.

EBENSEE. Das Traunseeschiff schwimmt in Zukunft auf einem künstlichen See in Sachsen-Anhalt.

Der Gmundner Schifffahrtsunternehmer Karlheinz Eder hat das Passagierschiff "Maria Theresia" an ein junges Tourismusunternehmen in Merseburg (nahe Leipzig) verkauft. Die "Maria Theresia" wird das erste Passagierschiff auf dem Geiseltalsee sein – dem größten künstlich angelegten See Deutschlands in einem ehemaligen Braunkohle-Abbaugebiet.

Nicht behindertengerecht

Eder erwarb das Schiff 2006 von der Altmünsterer Schifffahrtsunternehmerin Karin Trawöger. "Es hat uns zwölf Jahre lang große Freude bereitet", sagt er. "Aber wir haben in den vergangenen Jahren unsere Schiffe und unsere Steganlagen nach und nach behindertengerecht umgestaltet. Bei der ,Maria Theresia‘ wäre der Aufwand dafür zu groß, deshalb geben wir sie ab."

Im Unterschied zu öffentlichen Verkehrsmitteln (wie Straßenbahnen) müssen touristische Ausflugs- und Linienschiffe dem Behindertengleichstellungsgesetz nur dann angepasst werden, wenn die Umbaumaßnahmen "wirtschaftlich zumutbar" sind. Die Traunseeschifffahrt wäre deshalb nicht gezwungen gewesen, die 32 Jahre alte "Maria Theresia" zu adaptieren.

Der 35 Tonnen schwere Kahn wurde am Dienstag in Ebensee aus dem Wasser gehoben und von einem Spezialtransporter abgeholt. Um den Verkehr nicht zu sehr zu behindern, erfolgte der Transport in zwei Nächten. In der ersten Nacht ging die Reise bis Regensburg und in der Nacht auf heute bis zum Geiseltalsee. jetzt schwimmt die Monarchin im ehemaligen Braunkohleabbaugebiet und trägt dazu bei, dort durch Tourismus Ersatzarbeitsplätze zu schaffen.

Mittelfristig sucht Eder nun Ersatz für das 20 Meter lange Passagierschiff. Die Zeit dränge aber nicht, sagt er.

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2  Kommentare
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robnbradl (265 Kommentare)
am 14.01.2019 14:52

Braunkohleabbau gestoppt - Arbeitsplätze abgebaut
Tourismusaktivitäten gestartet - Arbeitsplätze geschaffen
= Ersatz

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lentio (2.772 Kommentare)
am 14.01.2019 07:02

„Ersatzarbeitsplätze“ ?, interessanter Begriff, den ich noch nie gehört habe, läßt aber Raum für Spekulationen. Würde der Autor dieser Zeilen das bitte genauer erklären?

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