Textilien färben wie einst die Kelten in Hallstatt
ATTERSEE. Ein archäologischer Verein am Attersee bietet nun Workshops an.
Textilreste, die Archäologen in den vergangenen Jahren in Hallstatt ausgruben, beweisen, dass die Menschen bereits rund 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung ihre Textilien färbten. Die Farbstoffe dafür fanden sie in der Natur vor Ort.
Der Verein "Freunde der Archäologie" am Attersee hat sich intensiv mit den Färbetechniken der Bronze- und Eisenzeit beschäftigt und bietet in seinem Museum Atarhof in Attersee Workshops an, in denen Teilnehmer lernen, Stoffe mit Naturfarben zu färben.
"Blaue Farbe gewannen die Menschen aus dem Färberwaid", erklärt Helga Oeser vom archäologischen Verein. "Das blaue Pigment dieser Pflanze, Indigotin, war für die damalige Bevölkerung leicht zu erkennen, da die blaue Farbe bereits an den verletzten Blättern erkennbar war. Hinsichtlich der Färbetechnik waren vermutlich viele Versuche und Erfahrungsschritte erforderlich." So musste die Pflanzenflüssigkeit des Färberwaids durch Oxidationsverfahren weiterverarbeitet werden, möglicherweise mit Hilfe von Urin.
Die "Freunde der Archäologie" haben zu diesem Thema auch eine Broschüre verfasst, die im Museum Atarhof erhältlich ist. Dort finden an jedem Dienstag von 17 bis 18 Uhr auch spannende Führungen statt. (ebra)
Der nächste Workshop findet am 8. August statt, Anmeldungen unter Tel. 0664 / 40 36 704