Wer im Salzkammergut heuer zur Wahl steht
WEIßENKIRCHEN/SANKT GILGEN/STROBL. Josef Rauchenzauner fällt es derzeit schwer, seine Zuversicht in Worte zu fassen. Der 25-Jährige hat seine Stimme verloren. Manche sagen, wegen der vielen Hausbesuche, die er in den vergangenen Wochen in Weißenkirchen im Attergau abgespult hat. Wahrscheinlicher aber ist die Verkühlung, die er sich kurz vor seiner ersten großen Wahl am Sonntag, 14. Jänner, eingefangen hat.
An diesem Tag will Rauchenzauner, ÖVP-Spitzenkandidat und bislang Vizebürgermeister in Weißenkirchen, wieder lauthals jubeln können – als jüngster Bürgermeister Oberösterreichs. Dafür muss er aber zuerst mehr Stimmen als Johann Kalleitner sammeln. Der Spitzenkandidat der FPÖ, der auf große Wahlversprechen verzichtete, trat bereits vor drei Jahren zur Bürgermeisterwahl an. Gegen den damaligen Langzeit-Bürgermeister Josef Meinhart (VP), der im August vergangenen Jahres zurücktrat und damit eine Neuwahl herbeiführte, konnte er sich zwar nicht durchsetzen. 33 Prozent der Stimmen waren aber zumindest ein Antrieb für einen zweiten Versuch.
"Wenn nicht jetzt, wann dann?"
Die Wahl in Weißenkirchen ist der oberösterreichische Auftakt zum Wahljahr 2024 im Salzkammergut. Denn am 10. März wird rund um den Wolfgangsee gewählt – allerdings auf Salzburger Seite. In St. Gilgen und Strobl werden Gemeinderat und Bürgermeister gewählt. Obwohl die Kandidaturen erst am 15. Jänner fixiert werden müssen, bahnt sich in beiden Orten bereits jetzt eine spannende Entscheidung an.
In St. Gilgen will Otto Kloiber (VP) seine 15-jährige Amtszeit verlängern und geht auch davon aus, dass sich dieses Vorhaben in die Tat umsetzen lässt. "Sonst würde ich nicht antreten. Ich rechne bei den Gemeinderatswahlen in St. Gilgen auch heuer wieder mit einer absoluten Mehrheit für meine Partei", sagt er.
Dass ihm 55,5 Prozent der Stimmen bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 2019 mancherorts als Wahlniederlage ausgelegt wurden, stößt Kloiber noch heute sauer auf: "Das Jahr 2014 war mit 70,4 Prozent ein absoluter positiver Ausreißer und lässt sich nicht vergleichen. Ich bin erst der zweite schwarze Bürgermeister hier in der Gemeinde und bin dreimal gewählt worden. Das sollte zählen", sagt er.
Im März jedenfalls hat er voraussichtlich nur einen Gegner. Die FPÖ hat sich entschieden, diesmal keinen Kandidaten aufzustellen, dafür geht Norbert Laimer erneut für die SPÖ ins Rennen. "Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich glaube an eine knappe Geschichte und bin auch für die Gemeinderatswahlen zuversichtlich", sagt er. Die Bürgermeisterwahl 2019 war für Laimer, Obmann des USC Abersee, mit 38,3 Prozent ein Achtungserfolg.
Vielfältiger ist die Auswahl auf dem Stimmzettel, den die Strobler am 10. März ausfüllen, um ihren Bürgermeister zu wählen. Nur ein Name darauf ist bereits bekannt: Harald Humer tritt auch heuer für die SPÖ an. Bei der vergangenen Bürgermeisterwahl musste er sich Josef Weikinger (VP) klar geschlagen geben.
Weikinger allerdings wird mit dem Bürgermeistersessel heuer nichts zu tun haben: Nach 20 Jahren im Amt wird er in seinen Beruf als Lehrer zurückkehren, die ÖVP schickt den Baumeister Christof Hillebrand ins Rennen. Zum ersten Mal seit vielen Jahren steht auch wieder ein FPÖ-Kandidat auf dem Stimmzettel: Ortsparteiobmann Robin Raudaschl, 32 Jahre alt. Mit Astrid Stockinger schicken auch die Grünen eine Kandidatin in die Wahl. Die 51-Jährige ist seit zehn Jahren in der Politik.
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