"Wert statt Menge": Eine Taufe mit Symbolkraft
GOSAU. Sechs Tourismusverbände verschmelzen: Landesrat Achleitner erhofft sich "Höhenflug" für die Region
Sie sind ein Touristenmagnet: Riesige bunte Kugeln, die vor verschneiten Berggipfeln in der Luft schweben, führen jedes Jahr zahlreiche Ausflügler nach Gosau. Die nächste Ausgabe der Ballonwoche findet zwar erst im Jänner statt, doch schon am Dienstag hob ein knallgelber Heißluftballon auf der Wiese neben dem Landhaus Koller ab. Das neue Exemplar mit der Aufschrift "salzkammergut" soll den "Höhenflug" zum Ausdruck bringen, den Wirtschafts- und Landesrat Markus Achleitner (VP) durch den Zusammenschluss der sechs Tourismusverbände erwartet.
Kooperation mit Bundesländern
Wie berichtet, werden die Regionen Attersee-Attergau, Bad Ischl, Inneres Salzkammergut, Mondseeland - Mondsee-Irrsee, St. Wolfgang und Traunsee-Almtal vereint. Sie bilden künftig die "Destinations-Management-Organisation" (DMO) Salzkammergut. Das Ganze basiert auf der Landes-Tourismusstrategie 2030, die oberösterreichweit strukturelle Veränderungen bringt. Die Umsetzung erfolgt laut Achleitner im Laufe des Jahres 2025. Aus 19 Tourismusverbänden, die es aktuell im Bundesland gibt, werden dann sieben. Vor allem im Salzkammergut – mit 3,26 Millionen Nächtigungen 2023 Oberösterreichs Tourismus-Hochburg – stoßen die Pläne auch auf Widerstand. Kritiker argumentierten etwa mit der Unterschiedlichkeit der Regionen. Befürchtet wurde auch, dass die Neuausrichtung die Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern erschweren könnte. Diese Bedenken teilt der Landesrat nicht – im Gegenteil: Die neue Strategie stärke die länderübergreifende Partnerschaft.
Die Taufe des "Salzkammergut"-Ballons in Gosau freute auch Bürgermeister Markus Schmaranzer (VP). "Unsere Gemeinde steht für die Zusammenarbeit über Bundesländergrenzen hinweg." Er betonte: Die Weiterentwicklung des Tourismus müsse immer im Einklang mit den Bedürfnissen der Einheimischen erfolgen.
Das sieht Barbara Winkelbauer vom Tourismusverband Inneres Salzkammergut ähnlich. Es sei wichtig, Identitäten beizubehalten. Was bisher schon funktioniert habe, solle weiterhin vor den Vorhang geholt werden, Kooperationen mit der Steiermark und Salzburg müssten ausgebaut werden.
Mit dem gelben Heißluftballon sei ein "symbolisches Zeichen für die Zukunft" abgehoben, sagte auch Norbert Sperr, Marketing-Verantwortlicher für den Salzkammergut-Tourismus.