Zukunft von beliebtem Ausflugsziel Wurbauerkogel bleibt ungewiss
WINDISCHGARSTEN, ROSENAU. Mit Saisonschluss kehrt üblicherweise Ruhe ein auf dem 858 Meter hohen Wurbauerkogel im Gemeindegebiet von Windischgarsten und Rosenau. Heuer ist das anders. Zu Faschingsbeginn, am vergangenen Wochenende, fand sich über Nacht im Ortszentrum von Windischgarsten eine Holzkonstruktion mit Fahrradschläuchen, Schaufensterpuppe und Grabinschrift in Erinnerung an das beliebte Ausflugsziel, für das zwar die Uhr tickt, aber die letzte Stunde noch nicht geschlagen hat.
Es besteht allerdings die Gefahr, dass der Abenteuerberg samt Bogensportanlage, Bergrestaurant, Mountainbike-Downhillstrecke, Alpine Coaster und Nationalpark-Panoramaturm auf Raten stirbt.
Die Konzession für den 1957 gebauten Einser-Sessellift ist bereits im September ausgelaufen. Von den Seilbahnbehörden wurde eine Nachfrist bis zum Ende der Saison am 1. November gewährt. "Ohne Sessellift hat mein Betrieb keine Zukunft", wirft der Betreiber des Bergrestaurants das Geschirrtuch. Er habe am 31. Oktober, nach 15 Jahren auf dem "Wurli", vorläufig Abschied genommen.
Ein Konzept für die Zukunft existiert. Offen sind die Finanzierung und die Organisationsform. "Seit zwei Jahren kämpfe ich gemeinsam mit Bürgermeisterkollegen der Region und den Verantwortlichen des Tourismusverbandes für die Umsetzung des Konzepts Wurbauerkogel", sagt Windischgarstens Bürgermeister Bernhard Rieser (SP). Das von der Region favorisierte Ganzjahresprojekt sehe eine Gondel auf den Berg vor, einen Kinderspielplatz, eine neuen Mountain Coaster – Alpine Coaster und Bikepark blieben bestehen. Kostenpunkt: zwölf Millionen Euro. Unter der Bedingung eines Ganzjahresbetriebes hat das Land OÖ laut dem Ortschef eine Förderung in Aussicht gestellt.
Die Antwort darauf aus dem Büro von Tourismuslandesrat Markus Achleitner (VP) klingt eher zurückhaltend: "Die Gestaltung der touristischen Nutzung des Wurbauerkogels liegt im Verantwortungsbereich der Gemeinden Windischgarsten und Rosenau sowie den HIWU-Bergbahnen." Das Land habe im Hinblick auf eine externe Expertise die Seilbahnholding beauftragt, die Potenziale möglicher künftiger touristischer Nutzungen zu prüfen. "Sobald konkrete Projekte vorliegen, kann das Land Unterstützungsformen prüfen."
Viel Zeit, um zu prüfen, bleibt nicht mehr: "Wenn sichergestellt ist, dass am Saisonende 2024 eine neue Aufstiegshilfe gebaut und der Einser-Sessellift abgebaut wird, dann könnte man womöglich den bestehenden Lift mit einem Aufwand von rund 30.000 Euro noch eine Saison in die Verlängerung schicken", sagt HIWU-Bergbahnen- Chef Helmut Holzinger.
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