Mostdipf-Gala: Mit Schmäh und viel Herz
WILHERING. OÖN-Original für Starkoch Christoph Held, Unternehmerin Gertrude Schatzdorfer-Wölfel und Folkshilfe Rund 170 Gäste feierten mit den Preisträgern am Donnerstag am Stadlerhof in Wilhering.
Ans Herz gedrückt, triumphierend in die Höhe gestreckt und freudig abgebusselt – so wurde die 30 Zentimeter große und 692 Gramm schwere Mostdipf-Miniatur von den Preisträgern am Donnerstag entgegengenommen. Die Freude über die Auszeichnung war bei Gertrude Schatzdorfer-Wölfel, Christoph Held sowie den Folkshilfe-Musikern Florian Ritt, Gabriel Fröhlich und Paul Slaviczek deutlich spürbar.
Video: Das war die Mostdipf-Gala
Jedes Jahr ehren die OÖNachrichten in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer und dem Genussland Oberösterreich verdiente Persönlichkeiten, die – genau wie Vitus Mostdipf – für Bodenständigkeit, Herzlichkeit und Humor stehen. "Die Preisträger zeichnet es aus, dass auch sie sich nicht immer ganz ernst nehmen und mit einer Prise Humor die Hürden des Lebens meistern", sagte OÖN-Chefredakteurin Susanne Dickstein. "Dabei erbringen sie herausragende Leistungen für Land und Leute."
Bildergalerie: Das war die OÖN-Mostdipf-Gala im Stadlerhof in Wilhering
Galerie ansehenFrauenpower
"Ich muss mich kurz ein bisschen fangen", sagte Gertrude Schatzdorfer-Wölfel sichtlich gerührt, als sie ihre Mostdipf-Statue von der Chefredakteurin überreicht bekam. Die Unternehmerin, die 1994 quasi über Nacht in die Schlosserei ihrer Eltern einsteigen musste, zeichnet sich durch ihre Zielstrebigkeit und ihre Herzenswärme als Chefin aus, wie Sigrid Brandstätter, Ressortleiterin Landes- und Innenpolitik, in ihrer Laudatio betonte. An die Spitze in einer männerdominierten Branche kam Schatzdorfer-Wölfel, weil sie "überhaupt nicht g’schreckt" ist – eine Eigenschaft, die die Unternehmerin auch ihren Lehrmädchen zutraut. Und weil mittlerweile die Töchter das Zepter des Betriebs in der Hand haben und die Preisträgerin seltener ins Büro kommt, hieß es bei der Frage nach dem künftigen Ehrenplatz ganz klar: "Mostdipf, du kommst nicht in die Firma, sondern mit nach Hause."
Mit Essiggurkerl beginnt’s
Weit gebracht hat es auch Christoph "Krauli" Held, dessen kulinarischer Werdegang mit Salami, Brot und Essiggurken am Spieß im zarten Volksschulalter seinen Anfang nahm. Mittlerweile gehen etwa 450 Essen am Tag über den Tresen seines Lokals am Siriuskogl, und als Fernsehkoch ist der "Held am Herd" europaweit bekannt. Trotz all dieser Erfolge ist der 39-Jährige aber auf dem Boden geblieben, vergisst nie auf seine Familie und seine Mitarbeiter, die die Bezeichnung "Familie" ebenso verdienen.
Nach der Lobesrede von Salzkammergut-Redakteur Gabriel Egger kämpfte der ansonsten so coole Koch mit den charakteristischen Rastazöpfen doch mit den Tränen. Vor Freude drückte Held der Statue gleich ein Bussi auf.
Würde ihn Vitus Mostdipf am Siriuskogl "in echt" besuchen, stünde das Menü schon fest: "Wir würden miteinander kochen, etwas Rustikales." Als Dessert gäbe es dann Pofesen nach dem Rezept der Oma, das zwar weitergegeben wird, aber nur in "abgeänderter Form", wie Held mit einem Augenzwinkern verrät.
Im anschließenden Interview sind sich Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger und Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger einig: "Bei Wasser trifft man die besten Entscheidungen." Aber die Begeisterung für Most, der von heimischen Profis produziert wird, teilen sie sowohl mit Vitus Mostdipf als auch mit den Gästen der Gala.
"Owa vom Gas"
Die dritten Preisträger des Abends sind auch zu dritt auf der Bühne: Florian Ritt, Gabriel Fröhlich und Paul Slaviczek, besser bekannt als "Folkshilfe". Obwohl sie optisch nicht viele Ähnlichkeiten mit dem Maskottchen der OÖN haben – sie würden laut Kulturredakteur und Laudator Herbert Schorn wohl gemeinsam in dessen Beinkleider passen –, teilen sie viele innere Werte: die Liebe zum oberösterreichischen Dialekt, das Herz am rechten Fleck und der Schmäh, der sofort "rennt", sobald die drei Musiker die Mostdipf-Trophäe in Empfang nehmen. Dieser Humor ist es auch, den Lorenz Cuturi (Geschäftsführung des Medienhauses Wimmer) am Mostdipf besonders schätzt: "Er kann auch mal mit dem Finger in die Wunde bohren, aber auf sympathische Art."
Sympathisch sind die Mitglieder der ausgezeichneten Band jedenfalls auch. Am Tag nach der Gala wollen sie "chillen, wie es der Mostdipf machen würde" – passend zu ihrem neuen Lied "Owa vom Gas", das gestern erschienen ist. Und wenn dann die EU-Wahl ansteht, werden auch sie ganz demokratisch wählen, wer die Mostdipf-Statue behalten darf. Vielleicht wird sie aber doch zum Wanderpokal.
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