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Schüler, Studenten, Caritas: Erfolgreiche Entwicklungshilfe aus Oberösterreich

Von Lena Gattringer, 02. Juli 2024, 12:14 Uhr
Bäckerinnen wurden dank der Unterstützung des Vereins Braveaurora ausgebildet, damit sie das Brot am Markt verkaufen können und so selbstständig ihr Einkommen erwirtschaften können. Bild: braveaurora

LINZ. Seit 1965 fördert das Land Oberösterreich Projekte zur Entwicklungshilfe. Mittlerweile stehen dafür jährlich 2,1 Millionen Euro zur Verfügung.

104 Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit (EZA) wurden im vergangenen Jahr vom Land Oberösterreich finanziell unterstützt. Diese reichen von Initiativen verschiedener Hilfsorganisationen wie der Caritas, über geförderte Auslandseinsätze von jungen, engagierten Menschen bis hin zu Kooperationen mit Schulen. 

Wer auf die "Sonnenseite des Lebens" gefallen sei, der hätte eine gewisse Verantwortung gegenüber jenen, die es weniger gut hätten, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) bei der heutigen Pressekonferenz. Es sei in Oberösterreich deshalb lange Tradition, Projekte zu fördern und Bewusstseinsbildung zu diesem Thema zu betreiben.

Neben der Soforthilfe bei humanitären Krisen, die aus allen Bundesländern in die betroffenen Gebiete fließt, können auch Jugendliche oder Studierende ein Volontariat in Entwicklungshilfeländern absolvieren. Dafür werden sie mit einer einmaligen Spende von bis zu 1200 Euro unterstützt. 2023 reisten damit sechs Freiwillige für Projekte ins Ausland, insgesamt waren es laut Stelzer bereits 600 Auslandseinsätze in rund 50 Ländern. 

Verein "Braveaurora" in Ghana

Bei einem Praktikum in Ghana entstand auch bei Sarah Deckenbacker 2008 die Idee zur Gründung eines Vereins zur Unterstützung von Kindern und ihren Familien zu Gründen. Die damals 21-jährige Sozialarbeitsstudentin hatte mit zwei Studienkolleginnen in einem Waisenhaus in Guabuliga gearbeitet, in dem prekäre Verhältnisse herrschten. Mit Spendengeldern wurde zuerst ein Auto angeschafft, um die weite Distanz bis zum nächsten Krankenhaus zurücklegen zu können. "Wir wollten aber auch strukturell etwas ändern", sagt Deckenbacher, Obfrau des Vereins. 

Ein Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt darauf, sogenannte "soziale Waisen", die aufgrund von Armut nicht von ihren Eltern versorgt werden können und deswegen in Waisenhäusern leben, wieder zu ihren Familien zurückzuführen. In den vergangenen 15 Jahren seit der Vereinsgründung ist dies bereits bei 770 Kindern gelungen. Darüber hinaus wird ein mobiles Ausbildungsprogramm organisiert, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. 1410 Menschen, 80 Prozent davon Frauen, absolvierten bisher erfolgreich ihre Handwerks-Ausbildung. 

2010 erhielt Braveaurora das erste Mal eine Förderung vom Land Oberösterreich, 2015 wurde der Verein mit dem Eduard-Ploier-Preis für besondere Leistungen der Entwicklungszusammenarbeit im Ausland und in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit ausgezeichnet. 

Ernährungszentren im Kongo

"Finanzielle Unterstützung reicht nicht aus, es braucht auch Organisationen und engagierte Mitarbeiter", sagt Stelzer. Eine dieser Organisationen ist die Caritas Oberösterreich, die unter anderem seit 1999 in der Demokratischen Republik Kongo in der Entwicklungsarbeit aktiv ist. 2023 wurden 19 Projekte mit rund 660.000 Euro unterstützt. Der Großteil davon sind Spendengelder, das Land OÖ steuerte 50.000 Euro bei, wie der Direktor der Caritas OÖ, Franz Kehrer, sagt.

Die Hilfsorganisation setzt sich unter anderem dafür ein, die Unterernährung speziell bei Kindern, zu bekämpfen. In den sechs Ernährungszentren wurden seit Projektbeginn 2008 bereits knapp 20.000 Kinder gesundgepflegt. "Es werden auch die Eltern miteinbezogen und bei der gesunden Ernährung ihrer Kinder unterstützt", sagt Kehrer. In direktem Zusammenhang stehen auch Initiativen in der Landwirtschaft, die einen Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssicherheit leisten können. 

Partnerschulen in Nicaragua und Uganda 

Der Preisträger des Eduard-Ploier-Preises aus dem vergangenen Jahr ist die HTL Braunau, die vor 30 Jahren eine Partnerschaft mit einer Schule in León, Nicaragua, gründete. Seitdem besuchten etwa 400 HTL-Schüler Nicaragua und 80 südamerikanische Lehrkräfte bildeten sich in Oberösterreich weiter. "Wir haben in Nicaragua auch das erste Windkraftwerk Mittelamerikas miterrichtet", sagt Birgit Falkner, Obfrau der Arge Schulpartnerschaft der HTL Braunau.

Seit 2013 gibt es in Uganda nun eine zweite Partnerschule, die auf das Tischlerhandwerk spezialisiert ist. Die Werkstätte konnte mit Fördergeldern des Landes OÖ eingerichtet und ausgebaut werden. 

2,1 Millionen Euro Budget

Das Budget für die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit ist seit 2017 unverändert mit 2,1 Millionen Euro festgelegt. Die SP hatte in der Landtagssitzung im Juni die Verdopplung gefordert, der Antrag wurde abgelehnt. Menschrechtssprecher Erich Wahl (SP) fordert in einem schriftlichen Statement zur heutigen Pressekonferenz einen "umfassenden Bericht darüber, welche Hilfsprojekte mit wie viel Geld unterstützt werden". 

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Autorin
Lena Gattringer
Redakteurin Leben
Lena Gattringer
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