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Handymast soll erneuert und doppelt so hoch werden: Anrainer laufen Sturm

Von Gerald Winterleitner, 06. März 2018, 06:04 Uhr
Handymast soll erneuert und doppelt so hoch werden: Anrainer laufen Sturm
Reinhard Maier hat schon jetzt von seinem Haus aus den Sendemast im Blickfeld. Wird die auf einem Silo errichtete Anlage aber wie geplant erhöht, müssen zusätzlich seitliche, das Ortsbild empfindlich störende Stützen errichtet werden. Bild: (geh)

PFARRKIRCHEN. Die Sendeanlage mitten im Ortsteil Feyregg soll rund 25 Meter in die Höhe ragen.

In der Gemeinde Pfarrkirchen bei Bad Hall formiert sich wieder der Widerstand gegen einen Handymast mitten in einem Siedlungsgebiet. Die in Wien beheimatete "ARGE Telekommunikationsanlage GesbR" plant, den seit dem Jahr 2005 auf einem Silo des Möbelerzeugers Zorn montierten, rund sechs Meter hohen Handymast umzubauen. Künftig soll die Sendeanlage 11,10 Meter hoch sein. Gegen diesen erst vor zwei Wochen bei der Gemeinde eingereichten Plan laufen Anrainer nun Sturm. Sie fordern, dass Bürgermeister Herbert Plaimer (SP) seine Zustimmung verweigert.

Bereits bei der Errichtung der Anlage hatte es massive Bürgerproteste gegeben. Damals war der Handymast aber trotz 410 dagegen gesammelter Unterschriften bewilligt worden. "Der Mast inklusive Silo würde künftig insgesamt rund 25 Meter hoch aufragen, das entspricht einem achtstöckigen Hochhaus", sagt Reinhard Maier, einer der betroffenen Anrainer in Feyregg. Er sei nicht prinzipiell gegen Sendeanlagen, aber mitten in einer Wohnsiedlung mit ein- und zweigeschossigen Häusern sei eine derartige Anlage einfach deplatziert.

Der Lehrer hat nun gemeinsam mit Gerhard Jungert, einem weiteren Feyregger, vor wenigen Tagen mit dem Sammeln von Unterschriften begonnen. Diese wollen sie am Montag, 12. März, bei der Bauverhandlung an Bürgermeister Plaimer übergeben.

Keine Parteistellung

"Das soll auch eine moralische Unterstützung für den Bürgermeister sein", sagt Maier, "im Gegensatz zu ihm haben wir als Anrainer keine Parteistellung, sondern nur ein Anhörungsrecht." Allerdings habe ihm Plaimer bereits signalisiert, dass er wohl nichts gegen die Sendeanlage machen könne.

Maier und seine Mitstreiter sehen dies freilich anders: "Hier handelt es sich um eine erhebliche Störung des Ortsbildes", sagt Maier. Es gehe nicht nur um die Höhe, sondern auch um die nun zusätzlich notwendigen Zusatzverstrebungen, die deutlich zu sehen sein würden. "Wir wollen, dass ein unabhängiges Gutachten bezüglich des Orts- und Landschaftsbildes erstellt wird." Ebenso sollten die Baubewilligungsunterlagen aus dem Jahr 2004/2005 auf Verfahrensfehler überprüft werden. Maier stützt seine Hoffnung auf einen ganz ähnlich gelagerten Fall, in dem der Neuhofner Bürgermeister einer Sendeanlage die Genehmigung verweigerte (siehe Bericht nebenan). Bürgermeister Herbert Plaimer, den die Steyrer Zeitung im Urlaub am Handy erreichte, war zu keiner Stellungnahme bereit: "Fragen Sie mich am Montag, da bin ich wieder da."

Als Anrainer von den Umbauplänen betroffen ist auch FP-Nationalrat Gerhard Deimek. Ihn erreichte die Steyrer Zeitung in Mailand, wo er als Wahlbeobachter im Einsatz war: "Der kleine Mast hat mich nicht sonderlich gestört, aber wenn er nun so hoch wird, könnte das durchaus unschön werden. Die ganze Siedlung hat ihn ja vor der Nase." Wegen der Strahlenbelastung habe er keine Bedenken, diese werde bei der Umrüstung auf 5G sogar reduziert.

Einen Vorschlag für einen alternativen Standort hätten die Gegner auch: Schon vor 14 Jahren sei der Pfarrkirchner Kirchturm von den Betreibern ins Auge gefasst worden, damals habe es allerdings eine Ablehnung durch die Diözese geben. Allerdings gebe es mittlerweile in Oberösterreich bereits Beispiele, wo derartige Anlagen in einem Kirchturm installiert worden seien.

Handymast abgelehnt: Betreiber klagte Ortschef

Nur knapp entging vor sieben Jahren der Neuhofner Bürgermeister Günter Engertsberger (SP) der Anklagebank. Er hatte nach Protesten aus der Bevölkerung den Bau eines knapp 23 Meter hohen Handymasts verweigert und war vom Mobilfunkbetreiber wegen Amtsmissbrauchs angezeigt worden. Die Anrainer hatten argumentiert, dass die vom Handymast ausgehende Strahlung womöglich gesundheitsgefährdend sei, außerdem sei der Mast eine Störung des Ortsbildes. Aufgrund einer möglichen Gesundheitsgefährdung darf ein Bürgermeister jedoch nicht die Genehmigung verweigern, bei der Störung des Ortsbildes hingegen schon.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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christ13 (817 Kommentare)
am 06.03.2018 10:05

die haben wahrscheinlich alle kein Handy! Toll aber plärren wenns keinen Empfang haben!

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( Kommentare)
am 06.03.2018 11:26

man muß den mast aber nicht mitten in der Siedlung errichten.außerhalb gibt es sicher einen platz,wo der mast bis zum himmel reichen kann.

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arnonimm (627 Kommentare)
am 06.03.2018 12:56

Ein Experte für eh alles außer Lesen.

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caber (1.981 Kommentare)
am 06.03.2018 09:19

Je höher der Mast, desto weiter ist die ach so gefürchtete Strahlungsquelle von Hysterikern entfernt!

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arnonimm (627 Kommentare)
am 06.03.2018 12:58

Hat wer von der Strahlung oder der Furcht davor was gesagt? Nein. Also lern Lesen, Ortsbildexperte

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spoe (15.801 Kommentare)
am 06.03.2018 13:01

Reg dich ab, ist ja kein Minarett.

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no-name (79 Kommentare)
am 06.03.2018 08:25

Guten Empfang wollen sie aber schon auch, die Pfarrkirchner, oder?

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 06.03.2018 08:35

Besten Empfang...

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arnonimm (627 Kommentare)
am 06.03.2018 09:07

Guten Empfang gäbe es, dem Artikel nach, auch bei anderer Positionierung des Sendemasten bzw. in der alten, halben Höhe. Für mich ist - aus Gründen des Ortsbildes - die Haltung der Anrainer verständlich. Aber warten wir, bis die ersten Großsiedlungen in Städten und die Wochenendsiedlungen am Land mit schicken 25m Türmen verziert werden.

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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 06.03.2018 08:05

je besser die Antennen situiert, umso weniger Strahlung für die Kunden.

und nur wer permanent sein Handy am Körper im Verbindungszustand benützt läuft Gefahr unnötigen Strahlenbelastungen ausgesetzt zu sein.

es gibt ja auch billigstes Zubehör und man braucht außerdem das Handy dann nicht krampfhaft in Ohrhöhe beim Kopf halten.

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dachbodenhexe (6.034 Kommentare)
am 06.03.2018 07:39

Alle sind gegen Handymasten während sie mit ihrem Smartphon telefonieren und vom Internet alle möglichen "wichtigen" Dinge abrufen.

Wie wäre es wenn die Bevölkerung den Handygebrauch auf ein Minnimum einschränkt ? Es würde dann nämlich der Ausbau der gefährlichen, gesundheitschädlichen hochfrequenten Strahlung nicht mehr durch eine erhöhte Nachfrage gerechtfertigt sein !

Übrigens jeder der sein Handy eingeschalten bei sich trägt ist auch einer permanenten EM Strahlung ausgesetzt. Für Kinder ist diese Strahlung besonders belastend.

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( Kommentare)
am 06.03.2018 07:14

der bürgemeister wurde aber damals freigesprochen,weil so ein mast nicht direkt im bewohnten gebiet aufgestellt werden darf.also lieber Bürgermeister von Pfarrkirchen,sie müssen es sich nicht gefallen lassen.so ein mast muß eine gewisse Entfernung vom ort haben.

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