Elektro-Steyr-Baby als Schrittmacher
STEYR. 13.000 Kleinwägen des "Steyr 50" gingen bis 1938 vom Band. Schüler der HTL und Lehrlinge bei MAN bauten einen der Oldtimer zum E-Auto um.
Das Design ist retro, weil ausschließlich österreichische Ingenieurskunst 1936 das legendäre "Steyr Baby" entworfen hat. Der Typ "Steyr 50" hatte das Zeug zu einem rot-weiß-roten Volkswagen, 13.000 Kleinwägen gingen vom Band, ehe 1938 die deutschen Besatzer den "Ostmärkern" den Erfolg nicht gönnten und die Produktion einstellten.
Jetzt wird ein "Steyr Baby" als Elektrofahrzeug abgasfrei den Athleten beim Stadtlauf am 30. Juni als Pace Car den Weg bahnen. Lehrlinge des Ausbildungszentrums von MAN haben Karosserie und Fahrwerk eines Oldtimers in den Werkswerkstätten restauriert. "Wir haben einen Steyr 50, Baujahr 1938 mit Fahrgestell, Fahrzeugelektrik, wie Scheinwerfer und Scheibenwischer, sowie der Innenausstattung ausgerüstet", erzählt Ausbildungsmeister Johann Ratzberger. Projektpartner von der HTL übernahmen den Elektroantrieb, den sie anstelle eines Verbrennungsmotors in die Karosserie einbauten. Ratzberger darf dann mit dem E-Auto als Schrittmacher dem Feld vorausfahren.
Ein Versuch, das "Steyr Baby" mit seinem Retro-Design als Elektrofahrzeug wieder serienfähig zu machen, wurde übrigens vor zehn Jahren von einem Konsortium um den Sierninger Automobilzulieferer Bitter gemacht. "Die Pläne haben sich aber zerschlagen", sagte Geschäftsführer Karl Landgraf zu den OÖN.