Nußbach ist Staatsmeister: Finale war Gänsehaut-Krimi
NUSSBACH. Die Kremstalerinnen bewahrten auch unter Druck kühlen Kopf.
30 Grad Hitze beim Finale in Grieskirchen, 650 Zuschauer, die unentwegt anfeuerten, ein enorm kräftezehrendes, enges Match gegen Titelverteidiger Linz-Urfahr – und dennoch agierten die Spielerinnen von Union Haidlmayr Nußbach vom ersten Ballwechsel an mit Spielfreude, Teamgeist und einem Lächeln im Gesicht. Das war letztlich der Schlüssel zum ersten Feld-Staatsmeistertitel der Kremstalerinnen, dem insgesamt dritten Gold, nach zwei Hallenfaustball-Titeln.
Die Analyse von Trainer Marco Salzberger – "Wir müssen frei im Kopf werden" – erwies sich als goldrichtig. Beim 4:1 (13:11, 13:11, 6:11, 11:9, 15:13) hielten in gleich drei Sätzen auch in der Verlängerung die Nerven. "Das war der Knackpunkt zum Titel", sagt Zuspielerin Verena Hieslmair, "wir haben diesmal in den entscheidenden Phasen gepunktet." In den vergangenen drei Jahren habe man genau hier Schwächen gezeigt.
Bis Sonnenaufgang gefeiert
Dieses hochklassige Finale wird jedenfalls nicht nur den Fans der Kremstalerinnen in Erinnerung bleiben. Denn als im dritten Satz plötzlich der Faden riss und Nußbach mit vielen Eigenfehlern in ein altes Muster zurückfiel, nahm Urfahr richtig Fahrt auf und steuerte auf den fünften Titel in Serie zu. Doch diesmal konnte Nußbach im vierten Satz mit beeindruckenden Spielzügen kontern und lieferte sich mit dem Titelverteidiger im fünften Satz dann einen fulminanten Schlagabtausch mit vielen Gänsehautmomenten. In einem Krimi mit mehrmaligem Führungswechsel mussten die Nußbacher Fans lange leiden, ehe der Titel fixiert war: Verena Hieslmair konnte einen wuchtigen Angriff gerade noch entschärfen, Ines Lugerbauer rettete den Ball mit einem Zuspiel ans Netz und Kapitänin Marlene Hieslmair verwertete den Matchball zum 15:13.
"Urfahr hat uns heute nichts geschenkt, das war ein Arbeitssieg, aber ein verdienter", sagt Trainer Salzberger. Danach feierten die Mädels von Union Nußbach mit ihren Fans bis in den Morgen. "Die letzten sind erst bei Sonnenaufgang ins Bett gegangen", sagt die nun dreifach vergoldete Abwehrspielerin Ines Maringer.