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Prozess gegen junge IS-Sympathisanten in Linz: 4 Schuldsprüche

Von OÖN/staro/APA, 06. Juni 2024, 18:37 Uhr
Symbolfoto: Filmen und Fotografieren war im Gerichtssaal verboten. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Vier mutmaßliche IS-Sympathisanten sind am Donnerstag in Linz wegen Terroristischer Vereinigung und Krimineller Organisation schuldig gesprochen worden.

Werbung und Huldigungen für den "Islamischen Staat" und das "Emirat Kaukasus" auf TikTok und Instagram, Tribute für den berühmt-berüchtigten Wiener Hassprediger Mirsad O., der eine 20-jährige Haftstrafe verbüßt. Zehn junge Menschen sollen im Großraum von Linz islamistisches Gedankengut verbreitet und dabei eine terroristische Vereinigung und eine kriminelle Organisation gebildet haben.

Bedingte Haftstrafen

Vier von ihnen mussten sich am Donnerstag  in Linz vor Gericht verantworten und fassten bedingte Haftstrafen aus: Ein 16-Jähriger und ein 17-Jähriger fassten je sechs Monate bedingt aus, ein 19-Jähriger 13 Monate bedingt und eine Geldstrafe, seine vorbestrafte gleichaltrige Lebensgefährtin 24 Monate teilbedingt.

Die junge Österreicherin wurde in Linz geboren und konvertierte zum Islam. Sie befindet sich wie ihre mutmaßlichen Komplizen in U-Haft und kam, mit einem schwarzen Hijab bekleidet, mit einem Kinderwagen aus dem Gefängnis in den Gerichtssaal. In diesem saß ihr kleiner Sohn, dessen Vater der Mitangeklagte (19) ist.

Das Pärchen, das nach islamischem Recht verheiratet ist, zog wegen des Nachwuchses in eine größere Wohnung im Großraum von Linz. Dort sollen sie im Wohnzimmer einen Gebetsraum eingerichtet haben, für radikale Anhänger. Die Wohnung sei mit einer selbst gemalten IS-Fahne dekoriert gewesen. In Regalen standen etliche Bücher mit einschlägigem Gedankengut. Für den Ankläger steht fest: "Diese Wohnung sollte eine spezielle Moschee für Anhänger des IS werden".

Die vier Beschuldigten bekannten sich wie berichtet teilweise schuldig. Der junge Iraker gab zu, ein Video gemacht zu haben, in der eine Enthauptung nachgestellt wird. Das sei "nur Spaß" gewesen, hatte der in Athen geborene Bursch damals zur Polizei gesagt. "Wir haben uns nichts dabei gedacht." Nun sehe er aber ein, dass das nicht lustig sei, sagte der Angeklagte zum Richter.

"Beim Möbelpacken geholfen"

Der in Österreich geborene russische Staatsbürger sagte aus, er könne sich einfach nicht erklären, warum er in Postings zum Mord an "Ungläubigen" aufgerufen habe. "Heute würde ich das nicht mehr tun", beteuerte er. An der Einrichtung der Moschee will er nicht beteiligt gewesen sein, er habe nur beim Möbelpacken geholfen.

Der Kroate beteuerte, seine Einstellung habe sich inzwischen "komplett geändert". Viele Vorwürfe seien nur "Missverständnisse". Er habe in der Wohnung einfach nur das "Feeling" haben wollen, in einer Moschee zu leben. Einmal postetete er einen islamistischen Gesang mit dem Text "Wir werden Scharia nach Deutschland tragen. Mit Allahs Hilfe werden wir euer Land gewinnen", im Hintergrund ertönten Gewehrsalven.

Er habe den Text "nicht gekannt", sagte der 19-Jährige vor Gericht dazu aus. Und warum schrieb er seiner muslimischen Frau, sie solle alle Chats löschen, als die Ermittlungen anliefen? "Ich erinnere mich nicht."

"Ich wollte nur dazugehören"

Die Konvertitin im Hijab sagte, sie habe keine Aufklärung über den Islam erhalten, sie habe "einfach dazugehören wollen." Im Gefängnis hatte sie Kontakt zu Experten für Deradikalisierung, dabbei habe sie vieles über den Islam erfahren, was sie nicht gewusst habe. "Das hat mir gezeigt, wie blöd ich war", so die junge Mutter.

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