Verschleppte Kinder endlich wieder bei ihrer Mutter
LINZ. Nach einem Jahr der Ungewissheit: Ihr syrischer Ex-Mann stellte sich in der Türkei, Sohn und Tochter sind wieder in Österreich.
Nach mehr als einem Jahr des Wartens und Bangens hat gestern eine Mutter ihre beiden Kinder am Flughafen Wien-Schwechat endlich wieder in ihre Arme schließen können. Der Ex-Mann der Frau ist hingegen von Fahndern des Landeskriminalamts und einem Beamten des Stadtpolizeikommandos verhaftet und nach Oberösterreich gebracht worden, wo ihn ein Prozess erwartet.
Es war einer der Fälle von Kindesentziehungen durch einen Elternteil ins Ausland, der gelöst werden konnte und ein glückliches Ende fand. Die syrische Flüchtlingsfamilie kam 2016 nach Oberösterreich und lebte zuletzt in Linz, wo sie betreut wurde. Als sich die Eltern scheiden ließen, erhielt die Mutter das Sorgerecht für die inzwischen siebenjährige Tochter und den sechsjährigen Sohn. Der Vater dürfte damit nicht zurecht gekommen sein. Denn an einem Besuchswochenende im Mai 2016 brachte der 33-Jährige seine Kinder nicht mehr zu ihrer Mutter zurück und tauchte unter.
Noch ist nicht klar, wie er ohne die Reisepässe der Kinder Österreich verlassen konnte und wohin genau er flüchtete. Nach gut einem Jahr kam die Wende. Der 33-Jährige dürfte offenbar dem Fahndungsdruck – gegen ihn bestand ein aufrechter EU-Haftbefehl – nicht mehr gewachsen gewesen sein. Denn er marschierte vor kurzem in der türkischen Stadt Istanbul in das österreichische Generalkonsulat und beantragte Notpässe für seine Kinder, um wieder nach Österreich zurückkehren zu können. Gestern am frühen Nachmittag landete dann schließlich das Flugzeug mit dem 33-Jährigen und den beiden Kindern in Wien, die jetzt wieder an einem nicht bekannten Ort bei ihrer Mama leben werden. Der Syrer wird sich hingegen wegen der Kindesentziehung vor dem Landesgericht Linz verantworten müssen.
Grundstücksdeal am Traunsee: "Sie konnte nicht sagen, an wen sie was verkauft hat"
Hitlergruß auf Hochzeit? Video von Welser Magistratsbeamten wirft Fragen auf
Digitale Reviere als Hilfe für Jäger und Behörden
Wolfsschutz auf EU-Ebene abgesenkt: "Es ist keine bedrohte Art mehr"
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.