Neues Hundehaltegesetz in Oberösterreich: Viel Lob, aber auch Kritik
LINZ. Die ÖVP will eine klare Unterscheidung innerhalb der Gruppe größerer Hunde, die Neos fordern eine bundesweit einheitliche Regelung.
Eine gesetzliche Differenzierung zwischen kleinen und großen Hunden ist Kernpunkt der Novelle zum oberösterreichischen Hundehaltegesetz, wie es Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) nach ersten Ergebnissen einer Arbeitsgruppe vorstellte – die OÖN haben ausführlich berichtet. Die tödliche Bissattacke vor etwa zwei Monaten in Naarn lieferte den Anlass für die Novelle. Eine Liste für gefährliche Rassen findet sich nicht im Vorschlag.
- Artikel zum Thema: Lindner plant Führerschein für große Hunde
- Aus dem Archiv: Tödliche Hundeattacke: "Elmo wurde auf Schärfe abgerichtet" (04.10.2023)
Video: So könnte das neue Hundehaltegesetz in Oberösterreich aussehen
Die 40/20-Regelung, nach der für Hunde mit mehr als 40 Zentimeter Widerristhöhe oder einem Gewicht über 20 Kilogramm strengere Regeln gelten als für kleinere Artgenossen, sei von allen Parteien positiv aufgenommen worden, so Lindner in einer Presseaussendung am Mittwoch. Ein sechsstündiger Sachkundenachweis soll für alle Hundehalterinnen und -halter gelten. Die Kriterien für die Feststellung einer Auffälligkeit von Hunden sollen geschärft und erweitert werden. Das bedeute mehr Handhabe für die Gemeinden, die das Hundehaltegesetz vollziehen.
Maulkorb und Leine für auffällige Hunde
Nachgeschärft werde auch bei den Ausbildungserfordernissen und Haltungsvorgaben für auffällige Hunde. Diese seien – neben einer umfassenden Begleithundeprüfung – zukünftig ausschließlich mit Maulkorb und Leine zu führen. Ein verbesserter Datenaustausch zwischen den Gemeinden komplettiere den Vorschlag. Die zweite Sitzung des Unterausschusses findet im Jänner 2024 statt, eine Regierungsvorlage für ein Oö. Hundehaltegesetz 2024 ist im ersten Quartal des kommenden Jahres geplant.
ÖVP will klare Unterscheidung
Die ÖVP fordert eine klare Unterscheidung innerhalb der Gruppe größerer Hunde. "Gefährliche Hunderassen wie Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Dogo Argentino, Pit Bull Terrier und Tosa Inu und ihre Einkreuzungen sind nicht umsonst bereits konkreter Gegenstand gesetzlicher Regelungen in den österreichischen Bundesländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg", so oö. Klubobmann Christian Dörfel. Eine generelle Leinen- und Maulkorbpflicht für diese Rassen "wird aus fachlicher Sicht des Tierschutzes kritisch gesehen", äußerte sich Lindner dazu. Er will zulassen, dass die vermutete Auffälligkeit durch eine verhaltensmedizinische Evaluierung bzw. eine Ausbildung des Hundes widerlegt werden kann.
FPÖ für Evaluierung in zwei Jahren
Die FPÖ will dem Vorschlag, mehrere Kriterien wie Größe und Gewicht zu kombinieren, eine Chance geben. Klubobmann Herwig Mahr sprach sich dafür aus, "die neue gesetzliche Regelung auf Basis der künftigen Entwicklung inklusive Bissstatistik nach zwei Jahren genau unter die Lupe zu nehmen. Damit sollen sowohl die Sicherheit der Bürger als auch die Interessen der Hundehalter bestmöglich gewahrt werden".
Neos fordern einheitliche Regelung
Neos befürworten einen strengeren Vollzug, was die Leinen- oder Maulkorbpflicht betrifft, "damit ein neues Gesetz nicht zahnlos ist. Der Ansatz Gesetze rein rassenabhängig zu gestalten ist überholt, die Regelung, die jetzt in Oberösterreich angedacht ist, entspricht unseren Vorstellungen, muss aber bundesweit einheitlich kommen", appellierten die oö. Klubobfrau Julia Bammer und Katharina Werner, Tierschutzsprecherin im Parlament, "gerade an die SPÖ, unseren Antrag im Nationalrat zu unterstützen".
Verpflichtende Kurse sind ein guter Schritt!
In dieser Sache müßte die Politik und die Verwaltung mit Herz und Hirn handeln. Der Hausverstand ist leider vom REWE einkassiert.
Darum müssen fixe Regeln her, die dann sklavisch von der Verwaltung vollzogen werden. Ob gescheit oder nicht :-o
Mit 40cm zB ist mein 0-aggro herzallerliebster kuschel-Lagotto nicht dabei - hat 48cm und 15kg. So ein Terrier aka ausgebildeter Gschleifhund der Jägerschafft schafft diese Grenzen locker zu unterschreiten - mischt aber easy-cheesy auch große Hunde, Wild wie Dachse etc locker auf! Darum: kein Herz und kein Hirn - ist bei uns einfach nicht machbar
Aber so einer ist ja auch ein Gebrauchshund - die Jägerschaft atmet auf ...
PS: wir haben gsd igbh-3 - sind also Top-Ausgebildet und brauchen gar nix zu fürchten
Die ganzen Regelungen sind grundsätzlich in Ordnung.
Was absolut fehlt:
Jede:r Hundehalter:in, deren Hund einen Menschen oder ein anderes Tier in einem öffentlichen Raum beißt, ist beim ersten Vorfall zu verwarnen.
Bei einem weiteren Vorfall ist der Hund ohne wenn und aber SOFORT von einem Tierarzt EINZUSCHÄFERN.
Aber trauen sich diese verantwortungslosen Politiker:innen ja nicht beschließen.
Die Schwierigkeit ist standardisiert festzulegen, was ein Biss ist. Super-empfindliche Hundehalter und -innen deuten schon ein besseres Spielgerangel mit geknurre als grenzwertigen Angriff. Andere - womoglich Rauhbeine - müssen erst Mengen an Blut sehen, bevor man von einm Biss reden kann ("die machen sich das schon untereinander aus"). Schwierig einzugrenzen und auch hier wieder dringend benötigt: Herz und Hirn; gibts leider auch nicht beim billigen Laden ums Eck :-o
Was helfen einem leidgeplagten Nachbarn eines verantwortungslosen Hundehalters,
wenn es keine Behörde gibt die solche Menschen zur Verantwortung ziehen.
Ein Freund hat so einen "Hundefreund" als Nachbar. Ich war heuer im Sommer zu
Besuch bei ihm und erlebte folgendes mit. Mein Freund sagte der Hundehalte
Nachbar (Pensionist) sei um 8 Uhr morgens weggefahren und seit dem bellt der Hund
andauernd. Wir hatten uns für diesen Tag für unseren Verein eine administative
Planung vorgenommen, doch daran war nicht zu denken da der Hund ununterbrochen
bellte. Ich fuhr nach 2 Std. wieder heim. Mein Freund hielt es bis zum Abend aus,
dann fuhr er zur Polizei und wollte die ungebührliche Lärmbelästigung zur Anzeige
bringen. Der Beamte erklärte sich für nicht zuständig aber wolle den Fall der
Gemeinde melden. Schon nach 3 Wochen rief ihn ein Gemeindemitarbeiter an und
fragte ob den der Hund noch immer belle. Nach ca. 8 Wo rief ihn eine Amtsveterinärin
an fragte meinen Freund ob der Nachbar den Hund..
ordentlich halten würde. Nun es sind jetzt 4 Monate vergangen der Hund bellt
nachwievor wie verrückt ob jetzt der Hundehalter zuhause ist oder nicht.
Fakt ist es gibt kein Amt bzw. Behörde die einem Bürger in solcher Situation hilft.
Selbstverständlich brauchen wir bundesweit einheitliche Regelungen, auch beim Hundehaltegesetz. Aber wir brauchen keine Papiertiger. Wenn Regelungen nicht überprüft und bei Nichteinhaltung abschreckend bestraft werden, können wir sämtliche Überlegungen gleich wieder vergessen und die damit befassten Arbeitsstellen einsparen.
Jeder mit ein bisschen Hundeerfahrung weiß, dass Elmo diesen neuen Verhaltenstest mit Bravour bestanden hätte. solche Hunde haben eine sehr starke Bindung (bei richtiger Ausbildung) und gehen für ihr Herrl durchs Feuer. Ist allerdings das Herrl nicht mehr dominant am anderen Ende der Leine, dann kann passieren was passiert ist. Und sowas passiert nicht mit einem Golden Retriever.
Enttäuschend, dass man sich nicht dazu durchringen kann, die Züchtung und Haltung gewisser Rassen ganz zu verbieten. Nur um es sich nicht mit ein paar Wählern zu verderben, dürfen Leute, um sich groß und stark zu fühlen, weiterhin Statushunde halten, mit denen sie den meisten Mitmenschen Angst einjagen können,
Die verstärkte Ausbildung für Hund und Halter ist schon richtig, aber niemand braucht Pitbull, Staffordshire Terrier, Rottweiler etc. Weg damit.
Interessant das diese Rassen (Pitbull, Staffordshire Terrier, Rottweiler...) ganz unten in der Beißstatistik zu finden sind.
In Statistiken wo Schwerstverletzte und Tote berücksichtigt werden, sieht es ganz anders aus: Eine Untersuchung der Centers for Disease Control and Prevention, die tödliche Bissverletzungen durch Hunde in den Vereinigten Staaten zwischen 1979 und 1998 auswertete, kommt zum Schluss, dass Hunde vom Typ Pit Bull sowie Rottweiler zusammen mehr als die Hälfte aller Todesfälle durch Hundebisse verursachten.
Solche Statistiken werden aber immer unterschlagen!
Diese Art der Statistik wird aber nicht zum ändern des Hundehaltgesetzes in OÖ hergenommen!
Beide Statistiken haben ihre Meriten.
Die grundsätzliche Gefährlichkeit von Hunden ist rasseunabhängig. Wenn aber Rassen mit einem bestimmten Beissgewicht, eventuell noch kombiniert mit erhöhter Schmerzresistenz, "zulangen", wird es gefährlich.
Rottweiler zB können ausgesprochene Kuschelhunde sein. Wenn sie aber zubeissen, ist "aufgeräumt".
WEG DAMIT!
Das klingt irgendwie so, Sie wissen schon...
Hatten wir schon einmal in Österreich...
Es geht aber um Hunde, und ich will keine schinde einschläfern. Aber Nachzucht oder Import dieser Rassen - das braucht niemand wirklich (außer für ein übersteigertes Ego).
kein Hunde einschläfern, natürlich
Bitte setzt diese Grinsekatze Lindner ab. Kann eigentlich auch etwas gut?
Ja - kann er. Die ganzen ÖVP und FPÖ Politiker:innen mit ihrem grenzenlosen Caesarenwahn ärgern:
Das ist sehr sehr viel menschliches dahinter.
Verpflichtende Kurse sind ein guter Schritt!
Typisch für die SPÖ und Lindner! Endlich könnte man "durchgreifen", aber nein, der Wichtigmacher verhindert es wieder.
Was muss noch alles passieren?
Ich fordere eine Entnahme sämtlicher Problemhunde. Problemhunde haben in unserer Kulturlandschaft nichts verloren. Und die Jägerschaft freut sich auch.
Problemposter könnte man auch gleich der Jagdgesellschaft übergeben....
Wenn Sie meinen... Bloß nicht jammern, wenn es dann auf Sie zurückfällt.
ELMO hat's geschafft!
Obwohl schon eingeschläfert hat er Mithilfe von Medien und Politik Unsterblichkeit erlangt!
Seltsam, von den zwei DAMEN, die das aus ihm gemacht haben, was er war, redet niemand mehr.....
Ruhe in Frieden, Elmo, das was du getan hast ist fürchterlich, grauslich und unentschuldbar, ich glaube aber nicht, dass du jemals die Chance hattest, ein Kuscheltier zu werden, wie es die meisten deiner Artgenossen sind.
Und nun lasset die Politexperten sprechen.....
Ein Trauerspiel dass es in so einem kleinen Land kein bundeseinheitliches Gesetz gibt und das ist nur ein Beispiel von vielen!
Es wird keine Listenhunde geben, obwohl die ÖVP darauf besteht? Wie geht das?
Den Lindner haben wir total unterschätzt, der fährt sogar über die ÖVP drüber.
Da wird dann auch die Haltung von so "gefährlichen Kampfhunden" wie Golden Retriever oder Labrador reglementiert. Ein großer Schritt für mehr Sicherheit im Land der Hundehasser!
Man muss nicht gleich hassen, wenn man eine etwas restriktivere Handhabung will.
Es geht ja nicht gegen die Hunde per se, sondern es ist eher Limitierung der Personen welche gewisse Rassen halten dürfen. Dabei gehört meiner Meinung nach ordentlich nachgeschärft.
Am schlimmsten sind immer jene Hundehalter, die die Probleme ignorieren oder abstreiten.
Es gab in letzter Zeit genug Vorfälle mit vielen Verletzten und auch Toten!!
Da ist es vollkommen legitim und auch notwendig dass dem hier ein Riegel vorgeschoben wird!!
Und JA... auch Labradore beißen.
Mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, allerdings bin ich auf die Umsetzung gespannt. Wenn es die Anzahl der Hunde reduzieren würde, wäre auch der Umwelt geholfen, speziell im urbanen Raum.
... wird die nexte Augenauswischerei analog zu den Blechwölfen.
Vom abschiessen wie bei den Wölfen die ohnehin keine Menschen anfallen keine Spur.
Setzen!