"Vor Weihnachten hat der Internetbetrug Hochsaison"
LINZ. Zwei Oberösterreicher überwiesen zehntausende Euro an Kriminelle – Ermittler warnt vor gängigen Maschen der Betrüger.
"Die Vorweihnachtszeit ist die Hochsaison für Internetbetrüger", sagt Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung für Betrugsdelikte am Landeskriminalamt. Das musste auch ein 28-jähriger Innviertler erfahren, der 75.000 Euro an einen vermeintlichen Computerexperten überwies.
Der Täter rief den Angestellten vergangene Woche im Homeoffice an und gab sich als Mitarbeiter einer Computerfirma aus. Der Unbekannte, der Englisch mit indischem Akzent sprach, behauptete, das Notebook des Opfers sei gehackt worden. Er könne die Hacker aber durch Scheinüberweisungen in die Falle locken. So verleitete er den Innviertler, vier Tage in Folge mehrmals Geld zu überweisen, insgesamt 75.000 Euro. Als ihn seine Bank kontaktierte, wurde dem Mann der Schwindel bewusst. Die Bank konnte noch rund 16.000 Euro rückbuchen und so den Schaden mindern.
Über sieben Monate hinweg zog sich ein Fall, der ebenso im November aufflog: Ein 50-Jähriger aus Peuerbach hatte Ende April auf einer Dating-Plattform eine Frau kennengelernt. Mittels Videochats über eine rumänische Telefonnummer traten die beiden in Kontakt. Die Frau täuschte in Chats mit dem Mann mehrere Schicksalsschläge vor und brachte ihn so dazu, 22 Überweisungen – in Summe 25.000 Euro – auf ein litauisches Konto zu tätigen.
Als er die Zahlungen einstellte und die Unbekannte nicht zu einem vereinbarten Treffen erschien, bemerkte der 50-Jährige, dass er an eine Betrügerin geraten war, und erstattete Anzeige.
"Lockdown heizt Situation an"
"Geldforderungen im Internet sind immer Betrug", sagt Chefermittler Sakoparnig. "Die modernen Heiratsschwindler ködern ihre Opfer und gaukeln Schicksalsschläge oder Behördenprobleme vor. Treffen kommen nie zustande." Zu Fällen wie jenem des Innviertlers sagt er: "Gestatten Sie nie Unbekannten Fernzugriff auf Ihren Computer und geben Sie keine Bankdaten weiter."
Ein großes Problem seien gerade vor Weihnachten "Fake Shops", also falsche Online-Händler. Diese geben vor, Produkte zu verkaufen, und verlangen von ihren Kunden, per Vorauskasse zu bezahlen. Geliefert wird die Ware nicht. "Der Lockdown wird dies anheizen, weil viele Menschen online einkaufen", warnt Sakoparnig. Hellhörig sollte man werden, wenn Waren ungewöhnlich billig seien, ein Händler sonst überall ausverkaufte Produkte in geringer Stückzahl anbiete und Vorauskasse die einzige Bezahlmöglichkeit sei. Über gängige Betrugsmaschen informieren würden etwa die Websites watchlist-internet.at und mimikama.at.
Diese Woche sei besondere Vorsicht geboten, weil der "Black Friday" komme, an dem viele Kunden nach Schnäppchen suchen: "Da könnten die Schäden wieder in die Millionen gehen." (wal)
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Dummheit soll was kosten.
Albert Einstein sagte :
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
"Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen."