25 Jahre "Historische Sanitätsgruppe": Als Rettungsautos Pferdewagen ablösten
EFERDING. Zum Jubiläum gibt die Gruppe in Eferding Einblick in die Sanitätsgeschichte.
Im Jahr 1899 gründete Karl Schachinger bei der Feuerwehr Eferding eine "Transportkolonne des Roten Kreuzes". Mit einem pferdegezogenen Rettungswagen wurden Kranke und Verletzte zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Linz gebracht. "Damals haben in einem Notfall nicht Minuten, sondern Stunden entschieden – es war aber die beste Hilfe, die man den Menschen mit dem Stand der Technik bieten konnte", sagt Heinz Tumpach. Der ehemalige Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Eferding wollte diese Errungenschaft der Sanitätsgeschichte 100 Jahre später feiern und gründete 1999 die "Historische Sanitätsgruppe Eferding".
Seit einem Vierteljahrhundert lassen Tumpach und seine Kollegen – allesamt Rotkreuz-Mitglieder – bei Vorführungen die Geschichte des Sanitätswesens lebendig werden. Das 25-Jahr-Jubiläum feiern sie am 13. September von 10 bis 16 Uhr auf dem Eferdinger Stadtplatz. "Wir beginnen mit der Zeit rund um den Ersten Weltkrieg, weiter über den Zweiten Weltkrieg und zeigen mit einer Vorführung des Bundesheeres, wie die heutige Versorgung gelingt", sagt Tumpach.
Der Letzte seiner Art
Auch das Prunkstück in der Sammlung der Sanitätsgruppe wird auf dem Stadtplatz zu sehen sein: der funktionstüchtige Sanitätswagen aus dem Ersten Weltkrieg. Das Fahrzeug war 2006 in einem Stall in Kärnten gefunden worden, 2012 kaufte die Sanitätsgruppe ihn an. "Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien hat bestätigt, dass es der letzte erhaltene Wagen dieser Art ist", sagt Tumpach. In mühevoller Arbeit wurde der Wagen instand gesetzt und begeistert seither die Besucher bei den Demonstrationen der historischen Sanitätsgruppe im In- und Ausland.
Der Standard war damals freilich ein anderer. "Die Sanitätswagen sind mit maximal 15 Stundenkilometern unterwegs gewesen – sonst hätte es die Patienten hinten aus den Betten geworfen", erzählt der Leiter der Gruppe.
In ihren historischen Uniformen werden die Mitglieder auf dem Eferdinger Stadtplatz auch zeigen, wie die Sanitätsversorgung funktioniert hat. "Eine Reanimation hat damals noch recht anders ausgesehen. Die Vorgehensweise ist in der damaligen Literatur sehr genau beschrieben, wir sind ziemlich nahe dran am Original", erzählt Tumpach. Er selbst sei auch beim Jubiläum weiterhin von der Sanitätsgeschichte fasziniert, erzählt der Eferdinger: "Es zeigt sehr eindrücklich die rasante Entwicklung, die die Medizin in den vergangenen 100 Jahren genommen hat."
Super, dass es dafür noch engagierte Rot-Kreuzler gibt... bravo!