Einstimmigkeit im Gemeinderat: Pichl arbeitet an einer Klimastrategie
PICHL/WELS. Das Klimabündnis OÖ unterstützt die Gemeinde. Ein Hemmschuh bei der Umsetzung konkreter Projekte ist die schwierige Finanzlage der Kommune.
Österreich will bis 2040 die Klimaneutralität erreichen – das gelingt nur gemeinsam. Auch jede Gemeinde ist gefordert, Klimaschutz lokal zu leben und zur Energiewende beizutragen. Pichl hat als eine der ersten von derzeit rund einem Dutzend oberösterreichischen Kommunen eine Klimastrategie mit Unterstützung des Klimabündnisses OÖ ausgearbeitet. Alle Gemeinderatsfraktionen (VP, FP, SP, Grüne und Neos) stimmten im September 2024 dafür. Ideen brachten Bürger bei einer Fragebogenerhebung und in Workshops ein.
"Das Umdenken in der Bevölkerung hat längst eingesetzt, das wollen wir verstärken", sagt Bürgermeister Gerhard Seemann (VP). Jeder könne einen Beitrag leisten: mit der Förderung der Biodiversität im eigenen Garten, mit Strom aus Sonnenenergie, Nutzung von Regenwasser und vielem mehr.
Heute, Dienstag, wurde die Klimastrategie der Gemeinde gemeinsam mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) präsentiert.
Im Bereich klimafreundlicher Mobilität wurde bereits das E-Carsharing umgesetzt. Derzeit teilen sich das Elektroauto 25 Nutzer, die E-Ladeinfrastruktur im Ortszentrum wurde ausgebaut. Geplant sind auch neue Ladesäulen beim Park-&-Ride-Parkplatz an der Autobahn in Geisensheim.
Nachholbedarf bei Photovoltaik
Nachholbedarf hat die Gemeinde bei PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden, derzeit gibt es erst zwei kleinere Anlagen. Für eine große PV-Anlage auf der Musikschule, die schon ausgeschrieben war, fehlt allerdings derzeit das Geld. Pichl ist seit dem Vorjahr Härteausgleichsgemeinde. "Durch die Finanzlage sind wir schon schaumgebremst, aber wir hoffen auf die Unterstützung des Landes", sagt Gemeindevorstand Martin Schönmayr (Grüne), zuständig für Umwelt- und Klimaschutz. Etwa auch bei der Umstellung der Ortsbeleuchtung auf LED.
Bei der Mittelschule ist eine Teilentsiegelung der asphaltierten Flächen geplant. Um die Zahl der Elterntaxis zu reduzieren, sollen die Schulwege sicherer werden. Eine 30er-Zone rund um die Schulen und den Kindergarten wird umgesetzt. Zur Förderung der Biodiversität hat die bienenfreundliche Gemeinde bei der Musikschule eine Blumenwiese angelegt.
Kaineder betonte, dass "mit Projekten wie diesen Gemeinden einen Beitrag leisten, um die Klimaziele zu erreichen und zugleich die Lebensqualität vor Ort zu verbessern". Für Norbert Rainer, GF des Klimabündnisses, ist die Klimastrategie in Pichl ein gutes Beispiel dafür, wie Klimaschutz auf kommunaler Ebene vorangetrieben werden kann.
Es wäre bessere diese Gemeinde lässt mal die Zufahrtsstraßen der neuen Siedlungen Asphaltieren!