Wie unsere Feuerwehren entstanden: Sonderausstellung
HAAG/HAUSRUCK. Heimatmuseum zeigt Entwicklung der freiwilligen Feuerwehren in der Region
HAAG/HAUSRUCK. Das Renaissanceschloss Starhemberg in Haag am Hausruck und das freiwillige Feuerwehrwesen in der Region rund um die Marktgemeinde – auf den ersten Blick haben sie wenig miteinander zu tun. "Tatsächlich gab es aber um die Jahrhundertwende eine eigene Feuerwehr im Schloss, als es eine Brauerei war. Die Pumpe ist bis heute erhalten", sagt Johann Wiesinger, Leiter des Haager Heimatmuseums.
Dieses zeigt derzeit in einer Sonderausstellung in seinen Räumen im Schloss Starhemberg die Ausstellung "Unsere Feuerwehren – historische Einblicke". Dort sind zahlreiche Exponate zu sehen, anhand derer die Entstehung des freiwilligen Feuerwehrwesens erzählt wird, das Oberösterreich prägt wie kaum eine andere Region. Immer präsent: "Gott zur Ehr, dem Nachbarn zur Wehr", das inoffizielle Motto der freiwilligen Feuerwehren, das auch auf vielen Ausstellungsstücken prangt.
Beteiligt haben sich die vier Gemeinden, die das Haager Heimatmuseum begründet haben: Haag, Weibern, Rottenbach und Geboltskirchen. Auch die FF der Haager Ortschaft Gotthaming ist mit Ausstellungsstücken und einer eigenen Infotafel vertreten.
Die Feuerwehr in allen Facetten
Prunkstück der Ausstellung ist ein "Spritzwagen" der FF Geboltskirchen aus dem Jahr 1920 – im Wesentlichen eine Kutsche mit einer von Hand betriebenen Löschpumpe, die am Einsatzort mit Stangen angehoben und auf dem Boden platziert wurde. "In die Scheinwerfer wurden Kerzen eingesetzt. Das ganze Gerät zeigt, welchen Aufwand Feuerwehren für ihre Arbeit betreiben mussten, und alles auf freiwilliger Basis", sagt Museumsleiter Wiesinger.
Die freiwilligen Feuerwehren in der Region wie in ganz Österreich entstanden infolge des neuen Vereinsrechts im K.-u.-K.-Reich der 1860er-Jahre – zuvor gab es nur einzelne meist von privater Hand finanzierte Löschzüge mit vereinzelten Löschpumpen. 1872 gründete sich als erste von den Beteiligten die FF Haag am Hausruck, bis 1900 explodierte die Zahl der Feuerwehren in der Region und im ganzen Land. Endpunkt der Ausstellung sind die 70er-Jahre, in die die Gründung der ersten Jugendgruppen fiel.
Auch das Vereinsleben wird beleuchtet – etwa die Entstehungsgeschichte des Weiberner Hallenfests, das bis heute für die Weiberner FF eine wichtige Einnahmequelle ist. "Wir wollen die ganze Bandbreite der freiwilligen Feuerwehren zeigen, also den Einsatz und die Geselligkeit", sagt Wiesinger.
Öffnungszeiten: sonn- und feiertags von 14 bis 16 Uhr, Anfragen für Gruppenführungen per Mail an info@haager-heimatmuseum.at Weitere Informationen unterhaager-heimatmuseum.at
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