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EU-Kulturhauptstadt 2024 als Chance für frühere Aufwertung der Almtalbahn

Von Friedrich M. Müller, 18. November 2019, 00:04 Uhr
EU-Kulturhauptstadt 2024 als Chance für frühere Aufwertung der Almtalbahn
Lokalbahn mit Zukunft: Mit Strom aus der Oberleitung bis nach Sattledt, dann mit Batteriebetrieb weiter bis Grünau. Bild: müf

WELS/SATTLEDT/GRÜNAU. Attraktivierung der Linie Wels – Grünau könnte bereits in knapp vier Jahren beendet sein.

Bahnfahren liegt im Trend. Landesweit stieg die Zahl der ÖBB-Fahrgäste 2018 um vier Prozent. Auf der Strecke Wels – Grünau beträgt der Zuwachs von 2013 bis 2018 zehn Prozent. "Wir haben bei der Almtalbahn jährlich rund 340.000 Fahrgäste", sagt ÖBB-Regionalverkehrsmanager Paul Sonnleitner.

Und wie sieht die Zukunft aus, nachdem ÖBB und Land den Bahnbetrieb bis 2029 absichert haben? "Eco-City-Jet" heißt die Chance. Das ist der europaweit bislang einzige, kombinierte E- und Batteriezug im regulären Personenverkehr. Er kann Strom aus Oberleitungen beziehen und durch Batterie auch auf Strecken ohne Stromversorgung weiterfahren.

Nun fließt Geld in die Almtalstrecke: 63,2 Millionen Euro werden auf den knapp 13 Kilometern von Wels nach Sattledt investiert. Die Bahnhöfe Steinhaus und Sattledt sollen modernisiert, die Strecke elektrifiziert werden, die Züge dann im 30-Minuten-Takt Wels – Sattledt bedienen. Fachleute begannen bereits mit der Vermessung dieses Abschnittes.

Auf dem elektrifizierten Teil der Almtalbahn lädt der "Eco-City-Jet" seine Batterien und kann dann die restlichen 30 Kilometer bis Grünau mühelos bewältigen. Am Endbahnhof wird erneut "getankt" – regional erzeugter Strom aus Wasserkraft. Die Elektrifizierung soll bis 2035 umgesetzt werden. Oder doch bereits deutlich früher?

"Schaut auf eure Bahnlinie!"

Freitag fuhr ein Sonderzug von Wels nach Scharnstein – mit ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) an Bord. In Viechtwang wurden sie – wie berichtet – feierlich von den Bürgermeistern der Orte entlang der Bahnlinie empfangen. Steinkellner ließ dabei aufhorchen: "Jetzt seid ihr ja EU-Kulturhauptstadt: Das ist für uns Ansporn, die Elektrifizierung bereits 2024 abzuschließen." Die verständliche Reaktion: tosender Applaus.

Matthä ergänzte: "Versprechen kann ich das nicht, aber vielleicht bringen wir es zustande." Dafür schätzte er, was Scharnsteins Bürgermeister Rudolf Raffelsberger (ÖVP) erwähnte: Viele Menschen hätten sich für den Erhalt der Bahn engagiert. Matthä: "Ja, es ist eure Strecke, schaut euch daher drauf."

Für ÖBB-Manager Sonnleitner steht fest: "Wenn wir nach Grünau mit dem Eco-City-Jet fahren können, ist das ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Zukunft, für den nachhaltigen Tourismus, auf den das Almtal setzt."

 > Lesen Sie hierzu auch den Kommentar von OÖN-Redakteur Friedrich M. Müller 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Scotiella (548 Kommentare)
am 18.11.2019 21:05

Ich bin ein Freund dieser Bahnlinie, aber hier wird zuviel phantasiert. Touristen fahren kaum mit dieser Linie bis früher auf ein paar Tagesgäste die das Radl fürs Zurückstrampeln mitgenommen haben.

Die ÖBB weiß auch nicht was sie tut, vor 3 Jahren wurde am Abfahrgleis der Almtalbahn (Gl. 11 & 12) grundlos die Fahrleitung abmontiert, die jetzt zum Aufladen benötigt wird.
Wenn man ehrlich ist, stehen die Elektrifizierungskosten bis Sattledt in keinem Verhältnis zu den Fahrgastzahlen. Moderne Dieseltriebwägen tun es auch.

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Orlando2312 (22.929 Kommentare)
am 18.11.2019 08:02

Bad Ischl als Kulturhauptstadt mit der Almtalbahn in Verbindung zu bringen ist schon recht schräg. Von Scharnstein nach Bad Ischl sind es sicher 70 km, von Grünaus noch weiter.

Wer nach Bad Ischl will, der fährt sicher nicht mit der Almtalbahn.

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