Wie sich die Hitze auf die Linzer Marathonläufer auswirkt
LINZ. Bereits beim Startschuss des Linz Marathons um 9:30 Uhr am Sonntag werden 18 Grad prognostiziert. Laut Sportmediziner Waldmann ein Problem, da die Hobbysportler nicht an die Hitze gewöhnt sind.
Strahlender Sonnenschein, sehr milde Temperaturen und der Wind weht nur schwach: Während die Wetterprognose für die 22. Auflage des Oberbank Linz Donau Marathons die Zuschauer am Sonntag auf die Straßen der Landeshauptstadt treiben wird, kommen die mehr als 16.700 Teilnehmer ordentlich ins Schwitzen. Den Marathon-Topläufer, die nach etwas mehr als zwei Stunden wieder im Ziel sind und diese Klimaverhältnisse gewohnt sind, werde die Hitze wenig ausmachen, vermutet Reinhard Waldmann. All jene, die vier Stunden oder länger unterwegs sind, werden hingegen "definitiv einen Leistungsverlust haben", sagt der Sportmediziner am Olympiazentrum Oberösterreich im OÖN-Gespräch.
Vierfacher Flüssigkeitsbedarf
Bereits beim Marathon-Startschuss um 9:30 soll es laut Josef Haslhofer, Meteorologe bei GeoSphere Austria, um die 18 Grad haben. "Die Höchsttemperatur von 27 Grad wird um 14, 15 Uhr erwartet", sagt Haslhofer. Rein aus Leistungssicht, sei es Sportmediziner Waldmann zufolge, ein Problem, wenn es im April plötzlich so warm wird, weil die Hobbysportler nicht an die Hitze gewöhnt seien. "Der Körper funktioniert bei einer Kerntemperatur von rund 38 Grad optimal. Bei einem Anstieg über 39 Grad, fällt die Leistung ab, weil es für den Organismus zu warm wird", veranschaulicht Waldmann.
Das Abkühlen des Körpers sowie die Verpflegung mit Wasser, Kohlenhydraten und Elektrolytgetränken spielen nun am Sonntag eine noch wichtigere Rolle. So könne der Flüssigkeitsbedarf auf das Drei- bis Vierfache ansteigen. "Natürlich ist man beim Laufen aufgrund der Belastung beim Trinken eingeschränkt und es gibt individuelle Unterschiede, aber rund einen halbe Liter pro Stunde sollten Läufer mindestens trinken", empfiehlt Waldmann.
Durst, Kopfschmerzen und Krämpfe als Warnsignale
Dabei soll aber nicht nur Wasser getrunken werden. "Über den Schweiß gehen Salze, wie Natrium und Kalium verloren und das endet dann gerne in einer Elektrolytentgleisung", rät der Sportmediziner abwechselnd Wasser und Isotonische Getränke zu konsumieren. Ansonsten könne eine Wasservergiftung, die auch zum Tod führen kann, Hirnödeme oder Herzrhythmusstörungen verursachen.
Erste Anzeichen einer Dehydrierung sind laut Waldmann Durst, trockener Mund, Kopfschmerzen und Krämpfe. "Wenn ich schwindlig werde und mich nicht mehr gescheit auskenne, dann ist es fast schon zu spät", sagt der Sportmediziner.
Damit es nicht so weit kommt, gilt es am Abend vor dem Marathon und auch in der Früh am Wettkampftag ausreichend zu essen und zu trinken. Zudem sollen alle Verpflegungsstationen genutzt werden. "Es ist gescheiter stehen zu bleiben, in Ruhe zu trinken und dann wieder in seinem Tempo weiterzulaufen, als die Hälfte zu verschütten oder Labstellen ganz auszulassen", betont Waldmann und ergänzt: "Es ist zwar nicht immer die kürzeste Strecke, aber es macht Sinn so viel wie möglich im Schatten zu laufen."