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Corona-Zahlen in Spitälern gehen zurück - Anstieg bei Influenza

Von nachrichten.at/apa, 20. Dezember 2023, 12:38 Uhr
Symbolbild Bild: (Volker Weihbold)

WIEN. Während die in Summe hohen Zahlen bei den Corona-Neuaufnahmen in österreichischen Spitälern leicht zurückgehen, zeichnet sich bei Grippe (Influenza) ein starker Anstieg auf noch niedrigem Niveau ab.

So hat sich der Wert für die Influenza-Hospitalisierungen mit einer Steigerung von 17 auf 38 Aufnahmen in den vergangenen zwei vollständig eingemeldeten Kalenderwochen mehr als verdoppelt, während die Kurve im Covid-Bereich leicht abflachte, zeigte das SARI-Dashboard.

Das SARI-Dashboard des Gesundheitsministeriums erfasst die Hospitalisierungen in österreichischen Spitälern mit Schweren Akuten Respiratorische Infektionen (SARI).

Daten für die vergangenen beiden Wochen sind teils noch nicht vollständig eingemeldet. Laut den aktuellen Zahlen kamen in der Kalenderwoche 48 (KW 47) vom 27. November bis 3. Dezember 1.195 Patientinnen und Patienten wegen einer Corona-Infektion in österreichische Spitäler (Intensiv- und Normalstationen). Damit verzeichnet die Statistik ein leichtes Minus von etwas mehr als einem Prozent im Vergleich zu KW 47 von 20. bis 26. November mit 1.211 Neuaufnahmen.

Corona-Welle hat Spitze überschritten

In Zusammenhang mit dem Coronavirus war zuletzt von der bisher höchsten Welle in Österreich seit Beginn der Abwasseranalysen die Rede. Diese habe mittlerweile jedoch ihre Spitze überschritten, wie der Molekularbiologe Ulrich Elling am Mittwoch gegenüber der APA erklärte. Er mahnte aber gleichzeitig Vorsicht ein: "Noch zirkuliert extrem viel Virus und noch kann man sich sehr leicht anstecken." Der Experte riet gerade vor den Weihnachtsfeierlichkeiten, die Kontakte im Vorfeld zu reduzieren und vor den Treffen einen Antigentest durchzuführen.

JN.1-Variante

Die Abwasserdaten zeigten, dass die Corona-Variante "Pirola" (BA.2.86) dominant sei. Mittlerweile dürfte aber die BA.2.86-Tochtervariante JN.1 bereits dominieren. Der relative Anstieg dieser Variante, die von der WHO am Vortag unter Beobachtung gestellt wurde, dürfte aber keinen zweiten Peak verursachen. "Es wird aber wahrscheinlich den Abwärtstrend verlangsamen" - dies sei das "wahrscheinlichste Szenario".

Kritik an fehlender Impfkommunikation

An die Politik richtete Elling den Wunsch, sich auf die nächsten Wellen besser vorzubereiten als auf die aktuelle: "Wenn wir uns jetzt sicher sind, dass die Welle gebrochen ist, dann beginnt mit dem heutigen Tag die Vorbereitung auf die nächste Welle." Es gelte etwa, eine Strategie zu entwickeln, wie man die Durchimpfungsrate für Covid - und auch Influenza - erhöhe, forderte Elling. Heuer habe es überhaupt keine Impfkommunikation gegeben. Auch in Sachen Medikamentenmangel - Stichwort Paxlovid - müsse man besser vorbereitet sein. "Das hätte nicht passieren dürfen, dass das ausgeht." Das Medikament müsse auch künftig ausreichend vorhanden sein. Überraschung sei diese Welle jedenfalls keine gewesen. "Jeder, der ein bisschen denken kann, der konnte das sehen."

Gefahr von Doppelinfektionen

Am Mittwoch erklärte Infektiologe Christoph Wenisch von der Klinik Favoriten, dass sich die aktuelle Corona-Welle mit der derzeitigen Influenza-Welle mischen könnte. "Das erhöht das Risiko für Doppelinfektionen, die einen besonders schweren Verlauf nach sich ziehen können", wurde Wenisch in einer Aussendung des Verbands der Impfstoffhersteller zitiert. Insbesondere bei älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen sei darum Vorsicht geboten. Wenisch betonte zudem auch, dass das aktuelle Infektionsgeschehen beispielhaft sei. "Wir sehen gerade den typischen Verlauf einer Influenza-Saison", hieß es. "Wenn die Ausbrüche im Norden und im Westen Europas starten, dauert es nicht mehr lange, bis sie auch uns erreichen."

Die MedUni Wien betonte am Mittwoch, es herrsche aktuell in Österreich "zunehmende Influenzavirusaktivität". Derzeit sei besonders Influenza A (H1N1)pdm09) dominant. "Erste Analysen zeigen eine gute Übereinstimmung mit den in den Impfstoffen enthaltenen Stämmen", sagte Virologin Monika Redlberger-Fritz.

Anstieg auch bei RSV

Einen starken Anstieg, bei insgesamt noch niedrigem Niveau, weist die Statistik aktuell auch für RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) aus. So sind die Zahlen der Hospitalisierungen von 20. November bis 3. Dezember auf mehr als 66 Prozent angestiegen. Insgesamt wurden in der KW 48 österreichweit 30 Personen wegen einer RSV-Infektion im Krankenhaus aufgenommen.

Die Entwicklung der Infektionszahlen dürfte zumindest in Wien auch zur völligen Überlastung des Notarztdienstes - erreichbar unter der Telefonnummer 141 - führen. Eine Covid-Patientin berichtete der APA, dass sie in der Nacht auf vergangenen Sonntag von der Anmeldung bis zum Eintreffen eines Notarztes sechs Stunden warten musste. Sie benötigte als Angehörige einer Risikogruppe ein Paxlovid-Rezept. Auf Nachfrage bei der Hotline wurde ihr gesagt, dass es sehr viele Einsätze wegen kranker Kinder gebe und die vorgezogen würden. Gerade RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus), wo die Zahl der Infektionen in den vergangenen Tagen regelrecht explodiert sind, ist für Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährlich.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
angerba (2.414 Kommentare)
am 20.12.2023 19:55

Liebe ÖN, lasst diese Artikel einfach!

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benzinverweigerer (14.816 Kommentare)
am 20.12.2023 16:43

Grippe von 17 auf 38!!!
Nicht Prozent der Betten sondern absolute Zahlen!

Panikausbruch!
Sofort Lockdown!!!

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fai1 (6.393 Kommentare)
am 20.12.2023 13:30

Alle die jetzt mit Influenza ins Krankenhaus eingeliefert werden und nicht aktiv gegen Grippe geimpft sind sollen privat für die Spitalskosten aufkommen.

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benzinverweigerer (14.816 Kommentare)
am 20.12.2023 16:45

Da die Influenza-Impfung bestenfalls, je nach Zufall, zu 40-60% irgendwas hilft, ist dieser Ansatz blödsinnig.

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fai1 (6.393 Kommentare)
am 20.12.2023 18:19

@BENZINVERWEIGERER
sehen sie - genau so ein Blödsinn wie ber der Corona Impfung. Mit dem unterscheid, dass diese noch wirkungsloser war. Und jede Menge von honorigen Poster in diesem Forum haben ebenfalls die Kostenübernahme von nicht geimpften Coronapatienten gefordert.

Können sie sich noch an die "exakte Statistik" von hospitalisierten Corona Patienten wo in geimpft und nicht geimpft unterteilt wurde.
Solche Statistiken gibt es nicht mehr. Warum wohl - wenn so viele das Wundermittel gespritzt bekommen haben?
Das wäre doch gerade jetzt die beste Zeit für eine Impfkampagne Werbung.

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honkey (14.137 Kommentare)
am 20.12.2023 18:44

Sonst noch Wünsche?

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BamBam1987 (4.387 Kommentare)
am 20.12.2023 13:14

Tja, das mit dem Paxlovid für Hochrisikopatienten ist so eine Sache... Unser Arzt hat meiner Oma gesagt, sie muss vorher alle Medikamente absetzen. Deshalb hat sie es dann gelassen, sie wurde auch so wieder fit.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.588 Kommentare)
am 20.12.2023 13:36

Es ist halt bequem, sich "Sorglosigkeit" im Umgang mit der Infektion zu erkaufen, in dem man Hochrisikopatient:innen mit Paxlovid abspeist.

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