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Pflanzenschutzmittel: Gesundheits- und umweltschädliche Nebenwirkungen

Von nachrichten.at/apa, 19. September 2024, 12:32 Uhr
"Pestizide und Agroindustrie führten uns in die Sackgasse"
(Symbolbild) Bild: APA/DPA/ARNE DEDERT

WIEN. Jedem achten Pflanzenschutzmittel (Pestizid) müsse in Österreich laut einem Rechtsgutachten wegen gesundheits- und umweltschädlicher Nebenwirkungen ab sofort die Zulassung entzogen werden.

Das erklärten Umweltschützer von Global 2000 am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. Ihr Einsatz trage nämlich maßgeblich zur Verunreinigung von Trink-, Grund- und Flusswasser mit der mutmaßlich fortpflanzungsgefährdenden Chemikalie Trifluoracetat (TFA) bei.

TFA ist Abbauprodukt von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS), die unter anderem in Pflanzenschutzmitteln als Wirk- und Beistoffe verwendet werden (und gehört selbst zu dieser Substanzklasse). Wegen seiner großen Beständigkeit in der Umwelt gilt TFA als "Ewigkeits-Chemikalie", so der Chemiker Helmut Burtscher-Schaden (Global 2000). Man habe die vom österreichischen Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) bereitgestellten Absatzmengen von Pestizidwirkstoffen (aus dem Jahr 2022) detailliert ausgewertet und sei zu dem Schluss gekommen, dass durch ihren Einsatz mehr als 41.000 Kilogramm TFA freigesetzt würden, erklärte er.

Chemikalie in Leitungs-, Mineral- und Grundwasser

Die Umweltschützer fanden diese Chemikalie kürzlich in ganz Europa inklusive Österreich im Leitungs- und Mineralwasser, sowie in Flüssen und dem Grundwasser. TFA würde sich demnach in der Umwelt anreichern, erklärten sie. Zudem habe der Pestizid-Hersteller Bayer im Jahr 2021 die EU darüber informiert, dass TFA bei Tieren schwere Missbildungen bei Föten verursacht, sowie die Einstufung der Substanz als "vermutlich reproduktionstoxisch (fortpflanzungsgefährdend, Anm.) beim Menschen" beantragt. "Dieses fortpflanzungsgefährdende Potenzial dürfte [...] schon alleine für sich genommen notwendig machen, bestehende Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln, die TFA freisetzen, zu ändern oder zu widerrufen", schrieb der Jurist Peter Hilpold von der Universität Innsbruck in dem Gutachten.

Die Rechtssicherheit sei durch eine Aufhebung der Zulassung nicht verletzt. In der EU-Pflanzenschutzmittelverordnung werde darauf hingewiesen, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse fortwährend eine Neubewertung der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln bedingen. Die Produzenten wüssten also spätestens im Genehmigungsverfahren von diesem Geschäftsrisiko. Die Verordnung verpflichte die Mitgliedsstaaten sogar dazu, die Zulassung zu ändern oder aufzuheben, wenn eine Belastung des Grundwassers durch TFA nachgewiesen wird, beziehungsweise sich eine fortpflanzungsgefährdende Wirkung zeigt. "Global 2000 fordert von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig entsprechend dieser gesetzlichen Vorgaben, sämtliche Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln mit PFAS-Wirkstoffen mit sofortiger Wirkung aufzuheben", so die Umweltschützer.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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soistes (3.654 Kommentare)
am 20.09.2024 10:48

Wenns nach Global2000 geht, würden wir noch auf den Bäumen leben.

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Zaungast_17 (26.891 Kommentare)
am 19.09.2024 13:47

Wir schaffen uns leider in mehreren Punkten gleichzeitig selbst ab.

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Zonne1 (3.945 Kommentare)
am 19.09.2024 13:10

Pflanzenschutzmittel ist ein so schönes, nettes Wort ... ist aber trotzdem dreckiges Gift

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