Rasanter Anstieg an Corona-Patienten in Spitälern
WIEN. Die Zahl jener, die nach einer Corona-Infektion ins Krankenhaus müssen, ist in den vergangenen vier Wochen um 40 Prozent gestiegen.
Die Zahlen der Corona-Neuaufnahmen in österreichischen Spitälern sind zuletzt stark angestiegen. Das zeigt ein Blick in das vom Gesundheitsministerium, dem Dachverband der Sozialversicherungen und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) betriebene SARI-Dashboard. So wurden in der Woche von 20. bis 26. November (KW 47) 1.081 Covid-Patienten auf Normalstationen aufgenommen, was einer Steigerung von fast 40 Prozent binnen vier Wochen entspricht.
Für die Kalenderwoche 43 (23. bis 29. Oktober) werden 777 Neuaufnahmen auf Normalstationen ausgewiesen. Nur geringfügig verändert hat sich dagegen die Anzahl der Hospitalisierungen auf Intensivstationen (ICU). Während im gleichen Zeitraum im Oktober 36 Personen wegen einer Infektion mit dem Coronavirus auf ICU-Stationen aufgenommen wurden, waren es in der Woche von 20. bis 26. November 29. Daten für die vergangenen beiden letzten Wochen sind teils noch nicht vollständig eingemeldet. Das SARI-Dashboard zeigt die Zahlen von Patientinnen und Patienten in österreichischen Spitälern mit Schweren Akuten Respiratorische Infektionen (SARI).
In der Vorwoche fast 42.000 Krankenstände
Laut Zahlen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) waren vergangene Woche fast 42.000 Menschen mit Covid-19 krankgeschrieben. "Das ist eine Welle, die in der Form, in der Höhe vielleicht noch gar nicht in der Pandemie zu sehen war", sagte Virologe und Immunologe Andreas Bergthaler von der MedUni-Wien im Ö1-Morgenjournal unter Berufung auf Abwasseruntersuchungen.
Demzufolge breitet sich aktuell die sogenannte Pirola-Variante in Österreich aus. Dabei handelt es sich um eine besonders ansteckende Subvariante der im Jänner 2022 bekanntgeworden Omikron-Mutation. Aus den Analysen sei erkennbar, dass Pirola-Subvarianten an Wachstum gewinnen würden, hieß es. "Daraus könnte man auch schließen, dass die Infektionswelle unter Umständen noch etwas länger anhält", sagte Bergthaler.
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Erst Ende November führte das Wiener Allgemeine Krankenhaus (AKH) aufgrund der steigenden Infektionszahlen wieder Corona-Tests vor stationären Aufnahmen ein. Zuvor hatte bereits der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) mit strengeren Maßnahmen auf die Entwicklung bei den Infektionszahlen reagiert. So gilt seit 1. Juli 2023 in allen WIGEV-Häusern eine Testpflicht für Patientinnen und Patienten mit Symptomen.
Vor zwei Wochen riet zudem Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) dazu, wieder dort Maske zu tragen, wo viele ältere oder kranke Menschen zusammenkommen. Eine dezidierte Maskenpflicht gebe es jedoch nicht. Denn eine Überlastung in den Krankenhäusern sei nicht gegeben, hieß es damals.