Rascher Abschuss möglich: Verschärfte Wolfsverordnung in Niederösterreich
SANKT PÖLTEN, LINZ. Oberösterreichs Wolfsmanagement dient dem Nachbarbundeslang nun bei den Maßnahmen als Vorbild.
267 Risse durch einen Wolf wurden laut Österreichzentrum „Bär Wolf Luchs“ in Österreich im Jahr 2024 bereits verzeichnet. Drei davon in Oberösterreich, 29 in Niederösterreich. Trotz einer Wolfs-Verordnung, die mit 2023 in Kraft trat, blieb diese aufgrund von strengen Vorgaben ohne Resultat.
Nun wird nachgeschärft – so lautete der Beschluss aus der gestrigen Sitzung der niederösterreichischen Landesregierung. „Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, aber er bedroht andere Tiere, egal ob Wild-, Nutz- oder Haustiere. Und das Sicherheitsgefühl der Menschen ist in manchen Regionen massiv bedroht“, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP).
Parallelen zu Oberösterreich
Angelehnt wird die Wolfsverordnung in Niederösterreich nun an die oberösterreichische Version, durch die bereits zwei Risikowölfe 2023 im Bezirk Freistadt und Perg erlegt wurden. „Bei uns prüft die Fachabteilung des Landes, ob die Voraussetzungen für eine Entnahme eines Wolfes vorliegen“, sagt Jagdlandesrätin Michaela Langer-Weninger (VP). Dadurch seien nicht die Jäger in der Verantwortung, im Gegensatz zu Niederösterreich, wo weiterhin die jagdausübungsberechtigte Person den Abschuss vorzunehmen hat.
Drei Rudel befinden sich im Grenzgebiet von Oberösterreich und Niederösterreich, dazu durchqueren rund 30 weitere einzelne Tiere regelmäßig die beiden Bundesländer. Handelt es sich bei einen von ihnen um einen Schadwolf, so wird sich auch in diesem Punkt in Niederösterreich etwas ändern. „Wir warten nicht mehr auf einen zweiten Riss“, sagt Pernkopf. Genau wie in Oberösterreich: Ist die festgelegte Schadzahl (mehrere Nutztiere innerhalb eines Monats) erreicht, so wird der Wolf rascher zum Abschuss freigegeben.
10-Kilometer-Radius
Kommt es zu einer Abschussgenehmigung, so beschränkt sich diese in Niederösterreich künftig nicht mehr nur auf das betroffene Jagdgebiet. Stattdessen wird in den umliegenden Revieren die Jagd ausgeweitet – angelehnt an den 10-Kilometer-Radius, der in Oberösterreich rundum die letzte Sichtung gezogen wird.
Passt.