Studie: "Pandemie-Ermüdung" und Skepsis gegenüber Impfung
WIEN. Die Coronakrise führt immer mehr zu einem Gefühl der "Pandemie-Ermüdung", gleichzeitig wird ein möglicher Impfstoff von der Bevölkerung nicht als einschneidende Lösung für die Coronapandemie gesehen.
Das zeigt die Studie "Solidarität in Zeiten der Pandemie" der Forschungsgruppe Zeitgenössische Solidaritätsstudien der Uni Wien, für die im April und im Oktober dieselben 80 Menschen zu ihrem Alltag in der Pandemie und ihren Ansichten zu den Eindämmungsmaßnahmen befragt wurden. Die große Hoffnung der Regierung auf einen Impfstoff zur Eindämmung der Pandemie wird von den Befragten nicht geteilt: Viele der Interviewten - auch Impfbefürworter - erklärten, dass sie einer Impfung skeptisch gegenüberstehen und dass sie sich nicht als eine der ersten Gruppen impfen lassen, sondern erst einmal abwarten wollen. Als Grund wurde u.a. Verunsicherung bezüglich der Sicherheit genannt, weil die Entwicklung und Prüfung von Impfungen normalerweise Jahre dauert. "Jeder wartet auf die Impfung, aber niemand will sich impfen lassen", wird ein Studienteilnehmer im Blog des Forscherteams um Katharina Kieslich zitiert. Diese Haltung dürfe nicht einfach als "Impfskepsis" abgetan werden, stattdessen solle auf Dialog und Kommunikation gesetzt werden, appellieren die Wissenschafter.
Sie raten politischen Entscheidungsträgern außerdem, Gründe und Grundlagen für Maßnahmen - trotz des sich schnell ändernden Wissensstandes - klarer zu kommunizieren. Unschlüssige Begründungen von Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung führen nämlich zu Unverständnis bis hin zu Widerstand, wie die Interviewstudie zeigt. Viele Befragte würden sich wissenschaftliche Belege wünschen, welche Maßnahmen etwas bringen. So sei etwa nicht nachvollziehbar, warum zum Zeitpunkt der Befragung in den Gängen vieler öffentlicher Gebäude Maskenpflicht herrschte, am Sitzplatz im Theater aber nicht. Als wichtigen Grund für die Einhaltung von Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln haben die Forscher übrigens den Respekt vor anderen Menschen, vor allem Angehörigen der Risikogruppe, ausgemacht.
Frühjahr: Zusammenhalt und Hoffnung
Im Frühjahr hatten bei der Studie noch viele Befragte von einem neuen Gefühl des Zusammenhalts der Gesellschaft berichtet, etwa von Unterstützung für Nachbarn, Freunde und Bekannte. Die Zustimmung zu den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie war hoch, und sie wurden aus Verantwortungsgefühl gegenüber anderen Menschen auch von jenen eingehalten, die Zweifel an deren Wirkung oder Verfassungskonformität hatten. Es gab die Hoffnung, dass das Schlimmste bis zum Sommer ausgestanden sein würde und so mancher hoffte sogar, dass die Krise zu einem nachhaltigeren Lebensstil der Menschen (etwa mit weniger Flugreisen) führen könnte.
Bei den Interviews im Oktober, noch vor dem zweiten Teil-Lockdown, war von dieser hoffnungsvollen Stimmung nicht mehr viel übrig. Stattdessen registrieren die Forscher nun eine "sorgenvolle Stimmung": Die "Müdigkeit" im Umgang mit der Pandemie führe dazu, dass das Interesse etwa an der Entwicklung der Fallzahlen zurückgegangen ist und manche Befragte von zunehmender Abneigung gegen Nachrichten berichten. Viele vermissen ihren Alltag vor der Pandemie, der neue Alltag mit seinen diversen Einschränkungen (Stichwort Klassenschließungen in Schulen) führe zu einem Gefühl der Erschöpfung.
Auseinanderdriften der Gesellschaft
Gleichzeitig hat der Studie zufolge die Polarisierung der Gesellschaft zugenommen. In den Interviews berichteten die Befragten, dass sie ein Auseinanderdriften der Gesellschaft im Allgemeinen und auch in ihrem persönlichen Umfeld wahrnehmen. Als Beispiel wurden hier oft die unterschiedlichen Einstellungen von Menschen, die die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung für angemessen halten und jenen, die diese für überzogen empfinden, genannt. Dabei zeigten laut den Forschern auch jene Menschen, die verschwörungstheoretischen Ideen zumindest ein wenig glauben, das Bedürfnis, sich von "echten" Verschwörungstheoretikern abzugrenzen.
Außerdem machen sich viele Befragte Sorgen über die Folgen der Pandemie für Wirtschaft und Gesellschaft. Befürchtet werden etwa schlechtere Bildungschancen und psychosoziale Belastungen für Kinder, die Isolation älterer Menschen und ein Anstieg von Armut. Die Befragten äußerten den Eindruck, dass derzeit nicht ausreichend über diese Herausforderungen und deren Bewältigung gesprochen wird. Hier brauche es eine gesellschaftliche Diskussion über die Auswirkungen der Pandemie, um einer möglichen Polarisierung der Gesellschaft entgegenzuwirken, so die Forscher.
- Uni Wien: Mehr über die Studie lesen Sie hier
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Die Impfskepsis der selbsternannten Hobbyvirologen wird schnell verfliegen, wenn man ohne Impfnachweis nirgends mehr hinreisen darf. Ja, könnte man sagen, bleibt man halt zu Hause. Aber das wird nur eine Frage der Zeit sein. Ich werd jedenfalls impfen gehen.
DANN bitte um Vorschläge!!!!
ich finde Studien über Pandemie-Ermüdung überflüssig … es bleibt uns ja angesichts der Zahlen gar nichts anderes übrig, als sich möglichst zu isolieren bzw. Abstandhalten, Masken aufsetzen und viel Händewaschen.
Wenn hier einer der so gescheit Daherschreibenden weiß, wie man Ansteckung durch dieses Virus sonst noch vermeiden kann, dass bitte um Vorschläge!!!!
Komisch soviel Masken und die Zahlen steigen und steigen
Was nützen also die Masken?
Lt Kurz nix aber sie haben eine psychologische Wirkung
Man merkt, dass Sie leider keine Ahnung haben.....
Kein Wunder
Ein Großteil der Bevölkerung hat vom unfähigen Gesundheitsminister die Schnauze voll
Wenn du so gut bist, wieso bist du dann noch nicht Gesundheitsminister? Oder zumindest im hochrangigen Beraterstab?
U25: Du bist aber unfähiger als der Gesundheitsminister!
Viele Maßnahmen sind völlig unverständlich :
Warum z. B. darf man nicht Tennis spielen , wo kommen sich Tennisspieler nahe ?
Warum sind Saunen geschlossen , es ist kein einziger Fall bekannt wo sich wer in der Sauna angesteckt hat, überdies stirbt das Virus bei Temperaturen über 60 Grad Celsius ab ( Sauna 90 Grad ). Und, und ,und .....
Basti und Rudi - eure Pressekonferenzen sind verzichtbar, wo bleiben die Experten ?
Tennis ist verboten? 🤔
Tennis selbst ist nicht das Problem, aber der Umkleideraum und die sieben bis vierzehn Bier nachher in der Kantine. Unnötig und daher jetzt hintanzuhalten.
Zum Thema Sauna das gleiche - nicht alle Saunen haben 90 Grad. Dazu kommt ein gemeinsam genutzter Nassraum, Handtücher, die sich berühren, gegenseitiges Anschwitzen etc - ebenfalls eine nicht lebensnotwendige Aktivität, die jetzt eben warten muss.
Ich habe grundsätzlich mit keinem Mitleid, denn all das hätten wir verhindern können, wenn wir uns etwas mehr zusammengerissen hätten die letzten Monate.
Verständlich, dass viele Leute von Bastis wirren Ankündigungen schön langsam die Nase vollhaben..
die leute haben es satt, ankündigungen der ankündigungen von basti und rudi.
Ja, lasst uns bitte gegen die Pandemie-Müdigkeit ankämpfen.
Diese "Achtlosigkeiten" bei Maskenpflicht, Abstandhalten und egomanischer Selbstverwirklichung treiben die Fallzahlen und somit die Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft in die Höhe!
Und wenn du noch 100 mal gebetsmühlenartig deine Aufrufe hinausposaunst, viele Leute sind einfach nervlich am Ende, kann man im Alltag gut beobachten.
Es wird nichts begründet, dauernd kommen irgendwelche neuen Verordnungen die kein Otto Normalbürger versteht und wo sich selbst ein Jurist erst einlesen muss was man darf und was nicht.
Die "Fallzahlen", mit denen jeden Tag herumgeschmissen wird will keine Sau mehr hören oder sehen, permanent wird so weiter Angst geschürt anstatt den Menschen mal Hoffnung zu machen. Stichwort positive Kommunikation. Aber die 4 Hanseln stellen sich immer hin und fabulieren vom drohenden Untergang als die 4 Reiter der Apokalypse.
Die Menschen sind müde..... Und wenn es so weitergeht wird sich unweigerlich mehr und mehr Widerstand formieren.
du sagst es!
Bravo, sehr schön und gut analysiert. Volle Zustimmung. 👍
Man sollte sich schön langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass diese Pandemie kein gutes Ende nehmen wird. Zu sehr sind wir seit Jahrzehnten in einem System gefangen, das den sozialen Zusammenhalt permanent und zunehmend torpediert. Seit etlichen Jahren sind die konstruktiven Kräfte auf dem Rückzug und die destruktiven Kräfte nehmen immer mehr überhand. Und die Mehrheit schreit: "Weiter so!"
Aber Kurz, der Scheffvirologe sagte doch, dass er ein Licht am Ende des Tunnels sieht.
Der Rest seines Geschwurbels hat sicher auch zur "Informationsmüdigkeit" geführt.
Dazu kommen noch sein permanenter Wahlkampf, Gesetzesbrüche, Angstmache und Kriegsrhetorik statt Massnahmen zu evaluieren
DAS Licht welches Kurz sah war der entgegenkommende Corona Zug vom Balkan