Ukrainer pferchten neun Hundebabys in Kofferraum
NICKELSDORF. Polizisten und Zöllner haben in der Nacht auf Sonntag an der Grenzkontrollstelle Nickelsdorf im Nordburgenland Welpenschmuggler auffliegen lassen.
Neun Hundebabys unterschiedlicher Rassen waren in stundenlanger Fahrt in einem Kleintransporter aus der Ukraine unterwegs gewesen. Ziel waren nach Angaben von Lenker und Beifahrer die Niederlande, wo die Tiere an private Abnehmer verkauft werden sollten, berichtete das Finanzministerium.
Die Welpen hätten laut Finanz insgesamt rund 15.000 Euro einbringen können. Die beiden Ukrainer gaben an, die Hunde über das Internet oder direkt bei privaten Züchtern um insgesamt rund 500 Euro erworben zu haben. An der Grenzkontrollstelle Nickelsdorf übernahmen die Zöllner der Zollstelle Heiligenkreuz von der Polizei die Amtshandlung, eine Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See sowie der Grenztierarzt des Flughafens Wien wurden beigezogen. Da keine Zollanmeldungen durchgeführt worden waren, wurde ein Finanzstrafverfahren wegen Schmuggels eröffnet.
Cash, Roxi, Nora und Co. müssen in Quarantäne
Die Hunde sind vorerst im Tierheim Sonnenhof in Eisenstadt untergekommen. Sie seien mit Impfpässen ausgestattet und einzeln in Transportboxen untergebracht gewesen. "Das Chihuahua-Männchen 'Ron' stammt wie Rüde 'Cash', Shiba-Weibchen 'Yesim' und die Französische Bulldoggen-Hündin 'Skoda' aus Weißrussland (Belarus, Anm.), während die Mischlingshündinnen 'Roxi', 'Nora' und 'Maus' mit Spanieldame 'Trinity' und Malteserweibchen 'Baby' aus der Ukraine kommen", wusste das Ministerium zu berichten.
Nach drei Monaten Quarantäne im AGES-Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen in Mödling werde die Zollstelle Flughafen Wien in Zusammenarbeit mit einem Amtstierarzt private Plätze für die Tiere suchen, hieß es. "Wieder haben die österreichischen Ermittlungsbehörden eine grausame Tierschmuggelfahrt gestoppt", lobte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).
Schwerpunktkontrolle auf der A4
Der Welpenschmuggel war bei Schwerpunktkontrollen auf der Ostautobahn (A4) aufgeflogen. Die Tiere seien im Laderaum in ungesicherten, zu kleinen Hundeboxen untergebracht und der Kastenwagen sei für Langstreckentransporte nicht geeignet gewesen, berichtete die Landespolizeidirektion Burgenland. Die beiden Transporteure wurden angezeigt. Insgesamt wurden 87 Lkw und Kleintransporter kontrolliert und 188 Mängel festgestellt, 223 Anzeigen erstattet und 29 Kennzeichen abgenommen.
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Die wahren Schuldigen sind jene Leute, die zum Schnäppchenpreis einen Rassehund zulegen wollen und sich keinen Deut um die Herkunft kümmern.