Weiterhin eingeschränkter U-Bahnbetrieb in Wien
WIEN. Wenig entspannt bleibt die Situation für Öffi-Fahrgäste.
In Wien hat sich die Hochwassersituation leicht entspannt. Wie ein Sprecher der MA 45 (Wiener Gewässer) auf APA-Anfrage berichtete, sind die Pegel entweder gleich geblieben oder zum Teil sogar leicht zurückgegangen. Prognosen für den weiteren Tagesverlauf seien schwierig, hieß es. Die Auffangbecken für den Wienfluss haben aber wieder Kapazitäten.
Denn sie seien inzwischen wieder vollständig geleert worden, sagte der Sprecher. Dies sei die übliche Vorgangsweise bei nachlassenden Wassermengen. Damit führe der Fluss zwar länger Hochwasser in Wien, zugleich würden aber wieder Speicherkapazitäten in den Becken in Auhof geschaffen.
Trotzdem bleibt man vorsichtig. "Wir werden sehen, was die weiteren Niederschläge bringen." Dass die Pegel wieder steigen, sei nicht auszuschließen.
Mehrere Linien betroffen
Wenig entspannt bleibt die Situation für Öffi-Fahrgäste. Es gibt wegen des Hochwassers weiterhin eingeschränkten U-Bahnbetrieb. Betroffen sind weiter die Linien U2, U3, U4 und U6, wie die Wiener Linien mitteilten. Die U2 ist nur zwischen den Stationen Seestadt und Taborstraße in Betrieb, die Linie U3 fährt zwischen Ottakring und Schlachthausgasse und die Linie U4 verkehrt zwischen den Stationen Heiligenstadt und Friedensbrücke. Die Linie U6 ist zwischen Meidling und dem Westbahnhof außer Betrieb.
Es wurde ersucht auf Straßenbahnen, Autobusse und großräumig auf andere U-Bahnlinien auszuweichen. Wie die Wiener Linien betonten, ist das Störungsende derzeit nicht absehbar.
Mehr als 1300 Einsätze
Innerhalb von 24 Stunden hat die Berufsfeuerwehr Wien bis Montagfrüh mehr als 1.300 Einsätze abgearbeitet. Zu Spitzenzeiten langten mehr als 100 Einsatzanforderungen pro Stunde bei der Feuerwehr ein. In den Nachtstunden gab es indes leichte Entspannung, hieß es in einer Aussendung.
Die Einsätze waren etwa zu zwei Dritteln auf den Niederschlag und zu einem Drittel auf den Wind zurückzuführen. Es handelte sich dabei durchwegs um Standardeinsätze, wie z.B. umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, Wassereintritte in Gebäude, Keller und Tiefgaragen, berichtete Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf.
Örtlich nahe beieinanderliegende Einsätze wurden zu sogenannten Einsatzblöcken zusammengefasst und jeweils einem Fahrzeug zur Bearbeitung zugewiesen, erläuterte Schimpf. Dadurch sei es gelungen gegen 4.00 Uhr alle noch offenen, vorgemerkten Einsätze niedriger Priorität abzuarbeiten. Die Feuerwehr rechnete jedoch weiterhin mit einem sehr hohen Einsatzaufkommen.
Die Islamische Föderation in Wien (IFW) bietet allen vom Hochwasser Betroffenen, die Obdach benötigen, Hilfe in ihren Moscheegemeinden und weiteren Einrichtungen an Ort und Stelle an. Hier werden auch lebenswichtige Güter und Verpflegung bereitgestellt, hieß es in einer Aussendung. Wer Hilfe benötigt, kann mit der IFW in Kontakt treten oder auch direkt Zuflucht in einer der Moscheen suchen.