Zirngast-Freispruch ist rechtskräftig
ANKARA. Der Freispruch des österreichischen Aktivisten und Journalisten Max Zirngast von Terrorvorwürfen in der Türkei ist rechtskräftig.
Dies teilte Zirngast am Donnerstagnachmittag über Twitter mit. "Das Urteil ist rechtskräftig, da die Einspruchsfrist verstrichen ist und kein Einspruch erfolgte."
Zirngast war am vergangenen Mittwoch von einem Gericht in Ankara überraschend freigesprochen worden (die OÖN haben berichtet).
Die Staatsanwaltschaft hätte noch bis einschließlich Mittwoch Zeit gehabt, gegen diese Entscheidung in Berufung zu gehen. Weil der Freispruch aber von der Staatsanwaltschaft selbst beantragt worden war, galt dies als wenig wahrscheinlich.
Heimkehr kommende Woche
Nach Österreich zurückkehren will er am kommenden Donnerstag, um sich danach vor allem Vorträgen zu widmen.
Seine Angehörigen, Freunde und Unterstützer wollen Zirngast am kommenden Donnerstag am Flughafen Wien-Schwechat begrüßen. Zirngast werde bei der Ankunft auch eine erste Stellungnahme abgeben, teilte der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) am Donnerstag in einer Aussendung mit.
Befragt zu seinen Zukunftsplänen sagte Zirngast, er werde nach seiner Heimkehr "in den ersten Monaten vor allem Vorträge und Buchpräsentationen zu dem von der Solidaritätskampagne herausgegebenen Buch mit Texten von mir und anderen machen". Bereits öffentlich angekündigt ist ein Vortrag Zirngasts mit dem Titel "Gefangen in Erdogans Türkei" beim Vienna Humanities Festival am 29. September.
Zirngast hatte sich vor dem Gerichtstermin eigentlich auf eine Vertagung eingestellt und lediglich auf eine Aufhebung des Ausreiseverbots gehofft. Die Bedeutung des Urteils gegen ihn und seine drei Mitangeklagten wollte er nicht überbewerten. "Wegen mir ist nicht die Demokratie in die Türkei gekommen", sagte er dem ORF am Tag des Freispruchs.