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Zehn Fragen, zehn Antworten: Was Autofahrer über E10 wissen sollten

Von Thomas Grumböck, 25. August 2012, 00:04 Uhr
Zehn Fragen, zehn Antworten: Was Autofahrer über E10 wissen sollten
E10 ist ein Kraftstoff für Ottomotoren, der zu 90 Prozent aus Superbenzin und zu zehn Prozent aus Bioethanol (Alkohol) besteht. Bild: dpa

LINZ. Auch in Österreich wird über den Treibstoff E10 gestritten. Der Kraftstoff aus Superbenzin und Bioethanol ist in Deutschland seit einem Jahr auf dem Markt.

Es ist ein Musterbeispiel, was herauskommt, wenn Lobbys streiten und unterschiedliche Wahrheiten verbreiten. Beim Kraftstoff E10, der mittelfristig auch in Österreich eingeführt werden soll, wird die Debatte besonders heftig geführt. Die Ökolobby wettert gegen die Agrarlobby, die Regierung streitet mit der Opposition, die Mineralölwirtschaft redet ebenso mit wie Greenpeace. Auch die Autofahrerclubs, Konsumentenschützer und die Autoindustrie vertreten eigene Positionen. Ausgetragen wird all das auf dem Rücken der Autofahrer, die sich vor lauter Meinungen und Gegenmeinungen kaum mehr auskennen. Wir versuchen, die zehn wichtigsten Fragen zu E10 beantworten.

1. Was ist E10? E10 ist ein Ottokraftstoff, der zu 90 Prozent aus Superbenzin und zu zehn Prozent aus Agrarethanol besteht. Agrarethanol – auch Bioethanol genannt – ist Alkohol, der durch Gärung aus Biomasse gewonnen wird. Das Gemisch E5 (95 Prozent Super und fünf Prozent Ethanol) wird in Österreich schon seit Jahren ganz regulär verkauft.

2. Verträgt jeder Benziner E10? Nein. E10 kann korrosiv auf Aluminiumteile wirken und Dichtungen angreifen. Nur vom Autohersteller freigegebene Modelle dürfen mit E10 betankt werden. Neuwagen sind bis auf einige Exoten E10-tauglich, bei älteren Modellen kann es zu Problemen kommen. Der ÖAMTC schätzt, dass zehn Prozent der zugelassenen Benziner nicht E10-tauglich sind.

3. Wie kann ich feststellen, ob mein Auto E10-tauglich ist? Entscheidend sind die Angaben des Fahrzeugherstellers. Informationen sind auf den Internetseiten der verschiedenen Marken veröffentlicht. Zudem hat Eurotax die Liste „E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen“ erstellt. Diese kann man auf www.eurotaxglass.at herunterladen.

4. Wo gibt es E10? Derzeit haben Deutschland, Frankreich, Finnland und Schweden E10 eingeführt. In Österreich dürfte sich der für 1. Oktober geplante Marktstart verzögern.

5. Soll E10 das bisher angebote Superbenzin ersetzen? Nein. Super 95 (E5) bleibt weiter im Angebot. In Deutschland sind Tankstellen per Verordnung verpflichtet, Super E5 unbefristet im Programm zu halten. Der Autofahrer kann also entscheiden, ob er E5 oder E10 tanken will.

6. Kann man Super 95 und E10 abwechselnd tanken? Ja. E10-taugliche Kfz können abwechselnd und auch mit einer Mischung aus E5/E10 betankt werden.

7. Erhöht sich durch E10 der Verbrauch? Bioethanol hat eine etwas geringere Energiedichte als Superbenzin. In Litern gerechnet, erhöht sich also der Verbrauch. Der ADAC hat auf dem Prüfstand einen Mehrverbrauch von 1,5 Prozent gemessen. Der höhere Verbrauch soll durch einen etwas geringeren Literpreis egalisiert werden. In Deutschland ist E10 ca. vier Cent billiger als Super.

8. Wie wird E10 gekennzeichnet? Zapfpistolen tragen die Aufschrift „Super E10 schwefelfrei“.

9. Kann man E10 auch in Rasenmäher und Motorräder tanken? Ja. Aber auch hier gilt: E10 nur verwenden, wenn vom Hersteller freigeben.

10. Was mache ich bei Fehlbetankung? Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ADAC empfehlen, den Motor nicht zu starten, den Hersteller zu kontaktieren und gegebenenfalls den Tank auspumpen zu lassen.

Bioethanol: Die Pflanze im Tank

Herstellung: Bio- oder Agrar- ethanol ist Alkohol, der durch Gärung von Biomasse gewonnen wird. Je nach Region werden Rohstoffe wie Zuckerrohr (Latein- und Südamerika), Mais (USA), Weizen und Zückerrüben (Europa) vergoren. In Österreich produziert die Agrana in Pischelsdorf in Niederösterreich Bioethanol überwiegend aus Weizen und Mais.CO2: Bei Vergärung und Verbrennung von Bioethanol entsteht CO2. Da dieses zuvor beim Pflanzenwuchs aus der Atmosphäre gebunden wurde, sind Vergärung und Verbrennung aber klimaneutral.Kritik: Die Herstellung von Biokraftstoffen konkurriert mit der Nahrungsmittelproduktion und ist deshalb ethisch problematisch. Außerdem entstehen bei Anbau, Bodenbearbeitung und Transport ebenfalls CO2-Emissionen, was die Klimabilanz von Ethanol verschlechtert.

Die Liste „E10-Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen“ können Sie gratis im Internet auf produkte.eurotax.at/Eurotax_E10_Vertraeglichkeit.pdf herunterladen.

Lesen Sie auch den  Kommentar "Eine freie Entscheidung"  zum Thema.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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( Kommentare)
am 25.08.2012 17:57

NEIN zu E10 !!!!!!!!!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 25.08.2012 10:31

Die Herstellung von Biokraftstoffen konkurriert mit der Nahrungsmittelproduktion und ist deshalb ethisch problematisch. Außerdem entstehen bei Anbau, Bodenbearbeitung und Transport ebenfalls CO2-Emissionen, was die Klimabilanz von Ethanol verschlechtert.

und genau das ist die bodenlose frechheit ...
millionen von menschen auf der welt verhungern und die obergscheiten verwenden die DRINGEND notwendigen lebensmittel um herumzukutschieren ....
ausserdem wird die klima belastung nicht verringert ... traurig
DAS IST EIN HOHN !!!

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Venom (613 Kommentare)
am 25.08.2012 17:28

Warum ist das ein Hohn?
Ohne den E10 Treibstoff verhungern die Menschen doch genau so!
Wo ist der ethische Unterschied?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 26.08.2012 14:50

zynisch.....
jedes gerettete leben hat seine berechtigung. und ohne diese unsinnsidee mit dem biosprit wird zumindest die not etwas gelindert.

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Venom (613 Kommentare)
am 26.08.2012 15:46

Das Problem ist nicht der Biosprit, sondern dass Wirtschafts- und Politsystem (Preiskampf mit Nahrungsmitteln, Verteilung, Landraub,...).
Man könnte alle ernähren und trotzdem auch Biosprit produzieren, wenn man WOLLTE!
Nicht das Küchenmesser ist schuld, sondern der Mörder, welcher es zweckentfremdet.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 26.08.2012 17:27

es ist ein hohn weil es reiner egoismus von der OBERE gesellschaft die jahrelang die sogenannte " dritte welt " durch kolonialisierung ausgebeutet hat und es noch einmal tut indem mandie lebensmittel aus ihre produktion für biosprit verwendet und dafür die mais und zucker preise die LEBENSWICHTIG sind erhöht ...!!!
kannst du dich an den aufstand in Mexiko erinnern weil das maismehl verteurt wurde ??
und jetzt wird auf mais spekuliert weil als biosprit mehr zu verdienen ist ...
und zudem wird es für das klima sowieso NICHTS nützen ... also warum erzeugen wenns NIX bringt ?

soll ich noch mehr erklären sodass du es als HOHN verstehst ?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 26.08.2012 17:40

für mich ist diese aktion der wirtschaftschmäh des jahrhundert weil nichts anderes als geld und lobbyismus dahinter steckt...
aber nichts was dem mensch dienlich ist ... traurig

es wäre besser sich damit intensiv zu beschäftigen wie man aus abfälle etwas produktives machen kann ...
und statt ausrangierte fernseher und computer aus der reiche welt ( diese geräte werden als seconhand geräte deklariert sind aber zu 80 % SCHROTT !!!) in die afrikanische länder wie Ghana zu exportieren wo die menschen durch verarbeitung vergiftet werden und ganze grüne landschaften damit zerstören ...
das ist die welt in welcher WIR heute leben ...
und das sollte KEIN HOHN sein ???

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Venom (613 Kommentare)
am 26.08.2012 17:53

Wenn man die Herstellung von Biokraftstoffen nicht mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren lässt dann ist das Problem gelöst und es kann bedenkenlos Biokraftstoff verwendet werden.
Und jetzt mal ehrlich, glaubst du ernsthaft dass ohne E10 die Lebensmittel in den Industrieländern nicht vernichtet werden, um den Preis zu halten?

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 25.08.2012 09:34

Ich weiß, daß ich diesen Sprit NIEEE verwenden werde!!

Warum soll ich minderwertigen Sprit tanken???

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