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Zwölf Jahre im Dienste der Regierung: Larry übertrifft die Premiers

Von OÖN, 23. Februar 2023, 00:04 Uhr
Zwölf Jahre im Dienste der Regierung: Larry übertrifft die Premiers
Larry ist Großbritanniens berühmtester Kater. Bild: APA/AFP/ADRIAN DENNIS

Der 15-jährige Kater residiert bereits länger als Margaret Thatcher in der Downing Street

Rishi Sunak ist der offizielle Hausherr in der Downing Street. Doch der aktuelle Amtsinhaber ist nur ein weiterer britischer Premierminister, der sich mit dem heimlichen Herrscher das Haus hinter der berühmten schwarzen Tür teilen darf. In dieser Woche sind es exakt zwölf Jahre, die Kater Larry im Regierungssitz residiert. Der Chief Mouser, der "oberste Mäusefänger des Vereinigten Königreichs", ist damit länger im Amt als jeder Premier seit Ende des 19. Jahrhunderts.

Zuletzt ließ Larry auch Margaret Thatcher hinter sich, die immerhin elfeinhalb Jahre regierte. Gerade in den zuletzt politisch turbulenten Zeiten ist das Tier daher für viele Menschen in Großbritannien zu einer Konstante geworden. Boris Johnsons Skandaljahre, die 49 Tage von Liz Truss und nun Sunak – gleich drei Premierminister erlebte das Land innerhalb weniger Monate. Mit Theresa May sitzt eine weitere Ex-Regierungschefin im Unterhaus, und dass deren Vorgänger David Cameron die Downing Street verließ, ist auch erst sechseinhalb Jahre her. Doch einer bleibt: Larry.

Es war Cameron, der den Kater damals aus einem Tierheim in seinen Amtssitz holte. Ziel: die Rattenplage einzudämmen. Vier Gegenkandidaten habe Larry auf dem Weg in die Downing Street hinter sich gelassen, wissen britische Medien zu berichten. Es ist ein Beschäftigter namens David gewesen, dem es Larry besonders angetan hatte. Der Kater wurde demnach genommen, "weil er ruhig war und sich nicht darum scherte, ob er ausgewählt wurde oder nicht, im Gegensatz zu anderen bedürftigeren Katzen, die miauten und Aufmerksamkeit wollten".

Gepriesen wurde das Tier damals für seinen Jagdinstinkt. Drei Mäuse habe er bereits erwischt, sagte Cameron wenige Monate nach Larrys Amtsantritt der BBC. Doch bald kamen Zweifel am "Chief Mouser" auf: Als bei einer Kabinettssitzung eine Maus durchs Zimmer lief, gab es sogar Rücktrittsforderungen. Cameron lehnte ab – und Larry, eigentlich als Kompagnon für die Töchter des Premiers gedacht, durfte auch nach dem Auszug des Regierungschefs bleiben. In der berühmtesten Straße Londons ist er nun der unangefochtene Chef: Den Machtkampf mit seinem samtpfotigen Konkurrenten aus dem Außenministerium entschied Larry für sich – Palmerston ging 2020 in Pension. Sein Aufgabengebiet hat er mittlerweile leicht verändert, wie die Regierung auf ihrer offiziellen Website klar macht.

"Larry verbringt seine Tage damit, Gäste im Haus zu begrüßen, Sicherheitseinrichtungen zu inspizieren und antike Möbel auf Schlafqualität zu testen", heißt es da. Und die Mäuse? Nun, Larry denke über die Lösung des Problems nach – doch sei er noch "in der taktischen Planungsphase". Stattliche 15 Jahre ist er bereits alt. Einem Satire-Account bei Twitter, der im Namen des Katers das politische Geschehen meist spöttisch kommentiert, folgen mehr als 800.000 Menschen.

Larry geht es katzenartig gut

Zuletzt machten sich aber Sorgen um Larrys Gesundheit breit, er leide an Zysten, hieß es. Die Regierung dementierte sogleich. "Larry war vergangenen Monat für eine Routineuntersuchung beim Tierarzt", hieß es auf Anfrage der Zeitung "Sun". "Er weilt weiter in der Downing Street und fühlt sich katzenartig gut." Darauf dürfte auch Mitbewohner Sunak hoffen.

Denn ein gutes Verhältnis zu Larry gilt als wichtig für die Außendarstellung. Cameron etwa ließ einst demonstrativ ein Foto veröffentlichen, das den Kater auf seinem Schoß zeigte. Larry-Beobachter wussten auch schnell, dass Liz Truss’ Amtszeit nicht von langer Dauer sein würde: Als sie Larry öffentlichkeitswirksam auf der Türschwelle streicheln wollte, zeigte ihr der Kater die kalte Schulter.

Wie alt werden Katzen?

Katzen werden im Schnitt 15 Jahre alt. Die Lebenserwartung hängt unter anderem von Ernährung, Umgebung und Pflege ab. Erblich bedingte Krankheiten sind der Grund dafür, dass überzüchtete Katzenrassen häufig wesentlich früher sterben als Mischlingsarten. Mit der richtigen Behandlung können auch chronisch kranke Katzen ähnlich alt wie ihre gesunden Artgenossen werden.

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