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Englische Patienten: Ein schicksalhaftes Jahr für die Royals

Von nachrichten.at/apa, 16. Jänner 2025, 14:17 Uhr
König Charles III, Schwiegertochter Prinzessin Kate
König Charles und Schwiegertochter Prinzessin Kate Bild: CHRIS JACKSON (POOL)

LONDON. Vor einem Jahr gingen im Abstand von weniger als einer Stunde zwei Meldungen über die Ticker, die das britische Königshaus womöglich für immer verändern sollten.

"Prinzessin Kate nach geplanter Bauch-OP länger im Krankenhaus" und "Britischer König Charles muss in Klinik". Zwei der wichtigsten Royals verschwanden erst einmal von der Bildfläche. Königin Camilla (77) wurde zeitweise zur wichtigsten Repräsentantin des Königshauses.

Damals war es nicht mal ein Jahr her, dass König Charles III. (76) gekrönt worden war. Und es sollte noch deutlich schlimmer kommen.

Zwar klangen die ersten Mitteilungen des Palasts beschwichtigend, doch zumindest im Fall von Prinzessin Kate (43) war klar, dass es kein Routineeingriff gewesen sein konnte. Die Princess of Wales sollte ihre royalen Pflichten auf Monate hinaus aussetzen. Die Details blieben jedoch geheim.

Die Offenheit war bemerkenswert

Bei Charles ging es um eine Alltagsoperation. Bemerkenswert war dabei jedoch die Offenheit, mit der das Königshaus über die Erkrankung des Monarchen kommunizierte.

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Der König litt an einer vergrößerten Prostata und nutzte seine Bekanntheit, um für Vorsorgeuntersuchungen zu werben. Mit Erfolg: Viele Männer informierten sich über Prostataerkrankungen. Die Zugriffszahlen auf der Webseite des britischen Gesundheitsdiensts NHS schossen in die Höhe.

Diese Offenheit war ein absolutes Novum für die britischen Royals. Gesundheitliche Diagnosen waren bisher streng unter Verschluss gehalten worden, wie der Verfassungsexperte Craig Prescott von der Londoner Universität Royal Holloway betont: "Queen Elizabeth und Prinz Philip haben die Dinge immer sehr, sehr geheim gehalten."

Die Nachricht versetzte das Land in Schock

Und die Royals blieben der neuen Linie treu, als es weitaus beunruhigendere Nachrichten zu verkünden gab. Die Meldung vom Februar 2024, "Palast: König Charles hat Krebs", versetzte das Land in einen Schockzustand.

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Erneut war die Offenheit erstaunlich, wenn auch die genaue Diagnose ein Geheimnis bleiben sollte. Klar ist nur: Der König leidet nicht an Prostatakrebs. Nach anfänglicher Zurückhaltung kehrte er aber schon bald wieder zu seinen öffentlichen Terminen zurück, wenn auch in geringerem Maß.

Und obwohl die Behandlung weiter fortgesetzt wird, reist Charles inzwischen wieder um die Welt - wie etwa mit Camilla nach Australien und Samoa im vergangenen Jahr.

Kate ist inzwischen in Remission

Etwas anders war es bei Kate. Sie zog sich erst einmal komplett zurück, was zu erheblichen Spekulationen in sozialen Medien führte. Zu dem Bekenntnis, dass auch sie an Krebs leidet, rang sie sich erst nach einiger Zeit durch. Dafür aber mit einer bewegenden Videobotschaft, die sie dafür nutzte, auch anderen Krebspatienten Mut zu machen.

Ein sogar noch aufwendiger produziertes Video gab es, als Kate im September das Ende ihrer Chemotherapie verkündete. Inzwischen ist Kate sogar in Remission. Der britischen Organisation Cancer Research UK zufolge wäre eine vollständige Remission gegeben, wenn nach einer Behandlung keine Anzeichen von Krebs mehr nachgewiesen werden.

Doch selbst wenn sich die gesundheitliche Situation der beiden englischen Patienten deutlich gebessert hat seit dem vergangenen Jahr, dürfte der Wandel in der royalen Kommunikation kaum noch zurückzudrehen sein. Der Palast sei erfolgreich in die Offensive gegangen mit seinen Mitteilungen zu den Erkrankungen, sagt Prescott. Man habe gelernt, dass es sich lohne, von sich aus mit Neuigkeiten an die Öffentlichkeit zu gehen und damit selbst zu bestimmen, wie viele Details preisgegeben werden sollen. "Und das wird allgemein akzeptiert", so der Experte.

Zwist schien weniger Aufmerksamkeit zu bekommen

Zudem habe die Erkrankung bei Charles dazu geführt, dass er als nahbarer und menschlicher empfunden wurde. "Er hatte den Ruf, eine etwas distanzierte Person zu sein, die sich für etwas ungewöhnliche Themen interessiert", erklärt Prescott. Nun habe Charles die Fähigkeit gezeigt, Bescheidenheit und eine gewisse Nahbarkeit zu vermitteln.

Und einen weiteren positiven Effekt hatten die Erkrankungen der beiden Royals möglicherweise auch: Die britischen Boulevardmedien hatten mehr als genügend Stoff. Royaler Zwist, wie es ihn in den vergangenen Jahren immer wieder zwischen Charles jüngerem Sohn Prinz Harry (40) und den übrigen Royals gegeben hatte, schien weniger Aufmerksamkeit zu bekommen.

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