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OÖN-Test: Touchscreen-Handy Samsung „Star“

Von Von Thomas Widter, 18. Juni 2009, 13:30 Uhr

Samsungs Smartphone „Star“ (bürgerlich „GT-S5230“) sieht dem iPhone sehr ähnlich, ist aber deutlich kleiner. Der Berührbildschirm des 200-Euro-Handys könnte besser sein.

Smartphones mit Berührbildschirm haben es heute nicht mehr so leicht wie noch vor einem Jahr. Denn neben HTC („Google-Handys“) und natürlich Apple (iPhone) haben auch Nokia, Sony Ericsson, LG und andere Hersteller brauchbare Touchscreen-Handys vorgestellt.

Touchscreen alleine reicht nicht

Ein Touchscreen allein reicht nicht länger aus, um aus einem Handy etwas Besonderes zu machen. Auch sind die Ansprüche gestiegen: Die Handy-Software muss mit dem Berührbildschirm perfekt zusammenarbeiten und eine einfache und zügige Bedienung ermöglichen. Idealer Weise sollte „Multitouch“ zum Einsatz kommen (= mehrere Berührungen gleichzeitig). Beide Kriterien erfüllt Samsungs „Star“ nicht.

Eingaben erfordern Konzentration

Beim „Star“ treffen wir im Testverlauf mehrere Probleme an. Zum einen ist die Genauigkeit des Touchscreens nicht ausreichend, gerade beim so wichtigen Wählen einer Nummer (manuelle Eingabe der Ziffern) ist es leicht, sich zu verwählen. Die einzelnen virtuellen Tasten des Star wären zwar groß genug, um eine bequeme Bedienung zu ermöglichen. Der ungenau arbeitende Touchscreen fordert dem Anwender aber feste und sehr konzentriert vorgenommene Eingaben ab. Das Telefonieren wird beim Star fast schon zur Arbeit, ohne Vibrationsfeedback wäre es noch unangenehmer.

Design orientiert sich am iPhone

Vom mittelmäßigen Touchscreen abgesehen ist die Star-Hardware qualitativ durchaus hochwertig. Dass sich das Design äußerst stark am iPhone orientiert, wird wohl auch der eingefleischteste Samsung-Produktmanager nicht leugnen können. Selbst der silberfarbene Rahmen rund ums Handy sieht aus wie beim Apple-Handy. Das Star hat zwar einige Tasten mehr als Apples iPhone, den Löwenanteil der Bedienelementen hat Samsung aber mit „virtuellen“ Tasten realisiert.

Erklärungsbedürftige Menüeinträge

Bei der Handy-Software schneidet das Star ziemlich gut ab. Die Menüführung ist poppig-bunt und im Allgemeinen gut nachvollziehbar. Wirklich ausgereift ist sie aber nicht: Was sich hinter der Einstellung „Smart Touch“ verbirgt, gibt das Handy nur widerwillig Preis; wer sich von der „Hilfe“-Funktion eine echte Auskunft erwartet, wird von einer schlampig geschriebenen und konfus anmutenden Beschreibung enttäuscht. (Zur Aufklärung sei gesagt, dass „Smart Touch“ direkten Zugriff auf die wichtigsten Handyprogramme ermöglicht, bzw. ermöglichen sollte. Im Test bringen wir die Funktion nicht zum Laufen, im Anleitungsheft werden wir auch nicht fündig.)

Stärke des Star: Fotokamera

Eine Stärke des Star ist die solide Kamerasoftware, die Fotos ohne Verzögerung aufnimmt und damit verwackelten Aufnahmen vorbeugt. 3,2 Megapixel sind nach heutigen Maßstäben nicht das Ende der Fahnenstange, für ein Handy dieser Preisklasse (unter 200 Euro ohne Vertrag) aber durchaus okay. Die zahlreichen Miniprogramme, die je nach Gusto des Anwenders den Bildschirm verschönern (oder zukleistern, je nachdem), halten wir für verzichtbar. Statt dieser „Widgets“ wäre ein funktionierender, einfach konfigurierbarer Direktzugriff auf die wichtigsten Funktionen sinnvoller gewesen.

Fazit: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Bei kaum einem anderen Handy haben wir so oft Eingaben getätigt ohne es zu wollen, bei kaum einem Handy haben uns einfache Aufgaben derart viel Konzentration abgefordert. Schuld ist der zweitklassige Touchscreen. Dass das Star weniger als 200 Euro kostet, relativiert die Probleme allerdings. Mehr Qualität kosten eben auch mehr.

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